Tom Cullen
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Tom Cullen ist ein fiktiver Charakter aus Stephen Kings Roman Das letzte Gefecht.
Tom ist ein geistig-zurückgebliebener Mann in den Vierzigern mit blondem Haar und blauen Augen, die in einem kindlich aussehendem Gesicht liegen. Bis zum Ausbruch der Supergrippe im Juni 1990 lebt er bei seiner Mutter und deren Schwester in May, Oklohoma. Sein Vater Don Cullen verließ die Familie im Jahre 1988, um mit der jüngeren Frau DeeDee Packalotte durchzubrennen. Vor seinem Vater scheint er weniger Respekt zu haben, weshalb er dessen strenges Wort, er solle sich nicht wie ein kleines Kind benehmen, ignoriert und auf den leeren Straßen der Stadt mit Spielzeugautos und -tankstellen spielt.
Der Zurückgebliebene, der eine skandinavische Herkunft zu haben scheint, ähnelt anderen Figuren aus dem Kinguniversum wie zum Beispiel John Coffey aus The Green Mile oder den Minderen aus Wolfsmond (orig. Wolves of the Calla). All diese Figuren zeichnen sich durch eine ungewöhnliche körperliche Stärke (1,90m und größer, breite Schultern, Stiernacken, gute Kondition), die sie selbst kaum kontrollieren können, und ein sehr kindliches und naives Wesen aus.
Tom ist wie ein gehorsames und gutmütiges Kind, das in Stresssituationen schnell Angst bekommt, Schwierigkeiten hat, logische Zusammenhänge zu erkennen und nur einen geringen Wissensschatz über die Welt der Erwachsenen hat. So glaubt er unter anderem, dass die Körper der Toten durch Jesus abgeholt werden, anstatt beerdigt zu werden. Genauso, obwohl er der letzte Einwohner von May ist, kommt er nicht auf den Gedanken, Schaufenster von Supermärkten einzuschlagen, um etwas zum Essen (oder Spielen) zu bekommen, aber hat keine Gewissensbisse sich aus einem Geschäft zu bedienen, dessen Türen offen stehen.
Obwohl er unheimlich stolz ist, wenn es ihm gelingt, etwas von alleine zu verstehen oder etwas eigenständig zu erledigen, gibt Tom sich gerne in die Obhut einer anderen Person, die ihm hilft, zurechtzukommen. Er ist immer freundlich und nur in extremen Situationen verliert er vorübergehend sein Lächeln.
Aus seinen Erzählungen kann man heraushören, dass die anderen Überlebenden aus seiner Heimatstadt ihn zurückgelassen haben, da er für sie eine Last darstellte, die sie nicht annehmen wollten. Auch wenn Tom nicht der Klügste ist, ist er doch in der Lage, Trauer und Freude zu empfinden, was jedoch nur wenige Menschen ihm anerkennen und ihn wie ein Tier behandeln. In Nick Andros, der auf seinem Weg nach Nebraska durch May hindurch fährt, findet er endlich jemanden, der ihn (oft mit viel Mühe und Geduld) so akzeptiert wie er ist. Nick hat zwar keine geistige Behinderung, jedoch ist er taubstumm und weiß wie es ist, von anderen als Aussätziger behandelt zu werden.
Im späteren Verlauf wird Toms geistige Schwäche als eine Stärke interpretiert, da die Bewohner von Boulder glauben, der Böse Mann könne seine Gedanken nicht lesen und ihn als Spion gegen ihn einsetzen. Tom ist der Einzige Spion, der lebendig zurückkehrt nach Boulder. Auf seinem Rückweg findet er Stu Redman, der auf einer anderen Mission, aufgrund eines Unfalls mit Knochenbrüchen als Folge, von seinen Gefährten zurückgelassen werden musste. Tom erhält Hilfe von seinem alten Freund Nick, der zwar durch einen Bombenanschlag in Boulder starb, während Tom unterwegs war, aber ihm als geistige Erscheinung trotzdem auf seiner Heimreise unterstützen kann. Stu dankt ihm seine Rettung mit einem speziellen Weihnachtsgeschenk, einer privaten Kinovorstellung, die Tom zu tiefst rührt.