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Straßen und Wege in den USA

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Version vom 5. November 2015, 14:18 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Streets und Avenues)


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Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus einfachen Kutschenstraßen spezielle Wege für das aufkommende Automobil. Unterschiedliche Bundesstaaten der USA behandelten die Anforderung ganz unterschiedlich. An der Ostküste entstand noch vor 1920 ein enges Netz an gebührenpflichtigen Straßen mit mehreren Spuren. Durch verschiedene Initiativen, gestartet auf Bundesebene entstand und entsteht noch heute ein Netz aus unzähligen Straßen in ganz unterschiedlichen Ausführungen.

Das starke Maß an Souveränität der Bundesstaaten und der Counties und Kommunen führt auch zu einer gewissen Komplexität bei den Straßen. Speziell überregionale Wege, wie Fernstraßen, sind nicht einheitlich, sondern von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Gemeinsam sind ein paar Begriffe. So steht das Wort Highway für eine Straße, die dem Fernverkehr bestimmt ist. Man sollte ihn nicht immer mit Autobahn oder Bundesstraße übersetzen, denn es gibt deutliche Unterschiede.

Interstate Highways

Das Netz der Interstate Highways der USA

Genauer Dwight D. Eisenhower National System of Interstate and Defense Highways ist am ehesten das Gegenstück zu europäischen Autobahnen. Das Streckennetz umfasst etwa 75.000 Meilen und wurde auf Initiative des ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower in den 1950er Jahren begonnen. Jede einzelne Interstate muss dabei einem Mindestmaß an Anforderungen genügen. So sind alle Interstates auch Freeways, also Straßen, die nicht durch Kreuzungen unterbrochen werden und deren Auffahrt kontrolliert abläuft (durch getrennte Ein- und Ausfahrten beispielsweise). Ziel von Eisenhower war bei der Planung ein Netz von überregionalen Straßen aufzubauen, das auch für militärische Zwecke in Notfällen genutzt werden kann. Vorbild war dabei das deutsche Autobahnnetz.

Auch wenn die technischen Anforderungen an die Straßen weitestgehend Bundesstaatenübergreifend geregelt ist - von der American Association of State Highway and Transportation Officials (AASHTO) festgelegt - so war die Umsetzung und der Bau der Interstates wieder Bundesstaatenangelegenheit. Das führt auch dazu, dass Tempolimits vom Bundesstaat festgelegt werden und nicht vom Bund. Da aber alle Interstates auch Freeways sind, gelten hier generell die höchsten Tempolimits. Auch die Erlaubnis, welche Fahrzeuge (oder Fahrräder oder sogar Fußgänger) die Interstate befahren dürfen, liegt in den Händen der einzelnen Bundesstaaten. Da die einzelnen Staaten ebenfalls bei der Finanzierung der Straßen zur Kasse gebeten wurden, ist es unter gewissen Umständen erlaubt, Mautzahlungen zu erheben. Vor allem an der Ostküste ist dies verbreitet. Teile der Interstates oder Zubringer zu den Interstates werden auch als Turnpikes bezeichnet.

Das Nummernschema der Interstate Highways wird ebenfalls von der AASHTO verwaltet. Wichtige Interstates erhalten ein- bis zweistellige Nummern. Gerade Nummern verlaufen in Ost-West-Richtung, ungerade Nummern in Nord-Süd-Richtung. Je nördlicher bzw. östlicher, desto höher die Straßennummer. Interstates, deren Nummer glatt durch 5 teilbar ist, sind die wichtigsten Routen, die über besonders lange Strecken führen. Dreistellige Nummern bezeichnen Autobahnringe und Zubringer zu wichtigeren Interstates. Zur Verwirrung trägt bei, dass sie mehrfach vergeben werden können, da jeder Bundesstaat wieder seine eigenen Zubringer benennen darf.

Stephen King verwendet Kurz- und Langform in seinen Werken. So gibt es sowohl die I-10 als auch die Interstate 80.

United States Highways

Das United States Numbered Highway Netz

Komplexer wird die Situation bei den U.S. Highways, korrekterweise bei den United States Numbered Highways, alternativ auch U.S. Routes. Das System ist deutlich älter als das der Interstates. Bereits 1926 gab es eine Planung über ein Bundesstaaten übergreifendes System von Fernverkehrsstraßen. Doch anders als bei dem Netzwerk der Interstate Highways, haben die Bundesstaaten und die Counties und Kommunen deutlich mehr Einfluss bei der Planung, Erstellung und Nutzung dieser Straßen. Dadurch gab es in der Vergangenheit keine einheitlichen Anforderungen. US Highways können ähnlich wie europäische Autobahnen aussehen, inklusive einem Dutzend Fahrspuren und Aus- und Auffahrten. Aber auch zweispurige Wege sein, die nichtmal asphaltiert wurden.

Die wichtigsten Highways verlaufen über die Bundesstaatengrenze hinweg. Der bekannteste dabei dürfte die Route 66 sein. Auch hier verwaltet die AASHTO die Vergabe der Bezeichnungen. So verlaufen gerade Nummern, wie bei den Interstate Highways, in Ost-West-Richtung. Ungerade Nummern in Nord-Süd-Richtung. Ein genereller Unterschied ist das Ansteigen der Nummern. Das U.S. Highway system verfährt genau andersherum um Verwechslungen zu vermeiden. So werden die Ziffern von Nordosten nach Südwesten größer und nicht kleiner (Die Route 1 ist der östlichste Highway der USA, die I-1 die westlichste Interstate). Auch hier gilt: Dreistellige Ziffern oberhalb der 101 sind Zubringer zu den Highways oder Umgehungsstraßen um Ballungsgebiete.

Jeder einzelne Bundesstaat hat darüberhinaus noch ein erweitertes Netzwerk an überregionalen Straßen, die sogenannten State Highways. Diese Highways verbinden einzelne Orte, Städte oder Counties und sind am ehesten mit den Landstraßen in Deutschland vergleichbar. Auch hier liegt die Kontrolle bei den Erbauern und Verwaltern. In diesem Fall Counties oder größere Städte und Kommunen. Abgekürzt werden die Straßen mit SH oder SR (für State Route). Da gerade kleinere Nummern in mehreren Staaten vorkommen können steht bei der offiziellen Bezeichnung auch der Name des Bundesstaates dabei, wie bei dem Arizona Highway 75 aus Das letzte Gefecht.

Die Vielzahl der verschiedenen Bezeichnungen - als U.S. Highway oder U.S. Route - führt nicht nur bei den Übersetzern für Fehler. Auch Stephen King begeht Ungenauigkeiten bei Highways wie den US 51 oder US 21, die beides State Routes und keine U.S. Routes sind.

Zur Vereinfachung folgt das KingWiki soweit wie möglich der Bezeichnung von Stephen King und weist auf die Unklarheiten in den Artikeln hin.

Roads oder Townroutes

Das nächste Level unterhalb der State Highways sind einfache Straßen ohne wirkliche Bedeutung für den Fernverkehr. Town Roads, Boulevards und viele weitere Versionen kommen zwischen kleineren wie größeren Ortschaften vor. Viele der nummerierten Highways gehen in eine solche Town Road über, wenn sie durch eine Stadt führen oder haben parallel beide Bezeichnungen. So werden State Highways in kleineren Orten so gut wie immer zur Main Street.

Streets und Avenues

Eine Besonderheit in Großstädten, welche planerisch wachsen konnten ist die Aufteilung auf einem Gitternetz. In den USA ist vor allem der New Yorker Stadtteil Manhattan dafür bekannt. Um die Navigation zu vereinfachen wurde auch das Straßennetz entsprechend angepasst. Bis auf wenige Ausnahmen wie dem Broadway und der Avenue of the Americas) heißen alle Straßen in Nord-Süd-Richtung Avenues. Alle Straßen in Ost-West-Richtung Streets. Dabei steigen die Zahlen in Nordwestlicher Richtung an. Andere bedeutende Städte im Stephen-King-Universum mit diesem Muster sind Boulder in Colorado.

Straßen auf kommunaler Ebene werden auch von den Kommunen verwaltet. Gerade in Großstädten führt es dazu, dass Straßen, Brücken oder Tunnel gebührenflichtig sind. Die Triborough Bridge in New York City kostet 7,50 Dollar (aus Das letzte Gefecht), der Lincoln Tunnel ebenfalls in New York City sogar mehr als 10 Dollar für die Einfahrt in die Metropole.