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Frühling und Sommer: Rezension

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Version vom 30. Dezember 2015, 10:33 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)

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Croaton (4 / 5)

Es ist für mich nicht einfach, die Hörbuch-Ausgaben von Stephen Kings Novellensammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod zu bewerten. Dass sie – wie auch die Taschenbuchversionen – aufgeteilt wurden, halte ich zum Beispiel für Geldmacherei, denn wer sich die eine Box zulegt, will in der Regel auch die andere.

Die Leser sind sehr gut gewählt, auch wenn man sich erst einmal daran gewöhnen muss, dass Jugenddetektiv "Justus Jonas" von den Drei Fragezeichen den Musterschüler liest. Gerade bei dieser Novelle ist die Einteilung der Leser merkwürdig – anfangs wirkt es, als würde Oliver Rohrbeck die Szenen rund um Todd Bowden, Till Schult jene von Kurt Dussander übernehmen, doch liest Rohrbeck auch zunehmend Passagen aus Dussanders Sicht ...

Dass die meisten der Novellen (für mich persönlich mit Ausnahme von Die Leiche; siehe auch hier), meisterlich sind, steht außer Frage, doch bringt die teils sehr misslungene Übersetzung für das Hörbuch-Format noch ein besonderes Problem mit sich: Es ist eine Sache, grausame Eindeutschungen wie "Da flog die Scheiße in den Ventilator" zu lesen und sich zu wundern oder sie tatsächlich zu hören, da man sich unweigerlich denkt: Müsste der Leser es nicht besser wissen? Offenbar aber sind Hörbuch-Produzenten sehr an die Vorlage gebunden und dürfen nichts verändern; da fragt man sich, ob Sprecher auch Buchstabendreher mit vorlesen müssen, wenn dem Übersetzer einer unterlaufen ist!

Fazit: Die miserable Übersetzung stört doppelt, doch überwiegend tolle Geschichten mit gut aufgelegten Lesern (vor allem Joachim Kerzel) wissen dafür halbwegs zu entschädigen.