Shining: Rezension
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Das ist so einer der Romane, die mich immer wieder verunsicherten. Sollte ich ihn nun mögen oder doch nicht? Bei meiner Erstbegegnung mit ihm in den 80er Jahren konnte ich so gar nichts damit anfangen, habe King daraufhin sogar eine Zeitlang gemieden. Das Wiedersehen per Hörbuch half durch die schreckliche Fehlbesetzung des Lesers auch nicht (siehe hier) …
Manche Momente finde ich sehr gelungen (vor allem alles rund um den Spielplatz und die Heckentiere und den Moment, in dem Jack Torrance das letzte Mal er selbst ist und versucht, den Dämon in sich mit dem Hammer aus sich heraus zu prügeln) - dann aber wieder Seiten um Seiten gähnender Langeweile. Wenn Jack in Selbstmitleid verfällt oder versucht, Dannys übersinnliche Gabe rational zu erklären oder wenn Wendy über ihre Eheprobleme nachgrübelt, vergehen ganze Kapitel, die man sofort wieder vergessen kann. Dann kommt jedoch wieder Dick Hallorann ins Spiel, die Spannung steigt ... unterbrochen von Seiten, die besser wirken als jedes Schlafmittel ... bis Zimmer 217 seinen Auftritt hat …
Das alles spräche eigentlich für versöhnliche drei Punkte. Erst die intensive Beschäftigung mit dem Werk zur Erstellung der Charakterliste zum Roman hat mir neue Einsichten gewährt. Wie meisterlich King es in diesem Roman versteht, die düstere Overlook-Atmosphäre aufzubauen (im Prinzip ist das Hotel der Protagonist des Werks) und mit kleinen, im Prinzip im Gesamttext fast untergehenden Passagen Sachverhalte darzulegen, weiß ich erst jetzt zu schätzen. Dannys Angst vor der "Klapsmühle" illustriert die Geschichte um Robin Stenger; Jacks Erinnerung an die Nonne Beatrice ist eine gelungene Metapher für sein plötzliches Verständnis für die dunklen Absichten des Hotels Overlook; Jacks erschreckend realistisch gezeichneter Vater entpuppt sich als Kern allen Übels in Jacks Leben – und über die grässliche Mrs. Massey könnte man vielleicht ein eigenes Buch schreiben. Apropos: Die Kurzgeschichte Before the Play ist auch im Nachhinein ein Schmankerl!
Fazit: Man muss sich schon viel Zeit nehmen und darf nicht nur auf die vordergründigen Gruselmomente warten, um den Roman würdigen zu können. Erst wenn man sich auf den Tiefgang des Buchs einlässt, kann man daran Gefallen finden.
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