+++ Warnung! Dieses Wiki ist voller Spoiler. Lesen nur auf eigene Gefahr! +++

Benutzer:Croaton/Experimentierseite3

Aus KingWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Pflanze.jpg

Inhaltsangabe zu The Plant

Stephen Kings unvollendeter Roman The Plant ist unterteilt in sechs Teile, die wiederum in zahlreiche Briefe, Tagebucheintragungen, Memos oder auch Zeitungsberichte gegliedert sind (siehe auch The Plant: Erzählstruktur). Zur einfacheren Lesbarkeit dieser Inhaltsangabe werden (nicht von King intendierte) Zwischenüberschriften gesetzt.

Anmerkung: Da zu The Plant keine deutsche Fassung vorlegt, sind die in dieser Inhaltsangabe verwendeten Übersetzungen Laienübersetzungen.

Teil Eins

Carlos Detweillers Gesuch

Es ist der 04. Januar 1981, als der kleine Taschenbuch-Verlag Zenith House einen Brief von einem gewissen Carlos Detweiller aus Central Falls erhält, der voller Zuversicht sein Buch Wahre Geschichten von Verseuchungen durch Dämonen anpreist. So überzeugt ist er von seinem Werk, dass er gleich selbst auf die Filmrechte besteht; er gibt Erfahrung aus erster Hand vor und schließt sein Gesuch mit den Worten: "In diesem Buch findet sich einige Furcht erregende Sch***e!"
Was auch immer den von seinem Job zunehmend gefrusteten und äußerst zynisch schreibenden Lektor John Kenton reitet: Er bittet Detweiller um einen Grobüberblick mit Auszügen aus seinem Buch. John ist froh, überhaupt irgendetwas anfordern zu können – die letzten 15 Manuskripte und 7 Anfragen waren so grottenschlecht, dass er sie umgehend zurückschicken musste, und Detweillers Nachfrage klang wenigstens noch ganz interessant.
Zenith House steckt in der Kreide und muss endlich einmal ein gut laufendes Buch vorweisen. Die jüngsten Titel treiben John die Schamesröte ins Gesicht: Seine Flammenden Küsse und Schlitz mich auf, mein Liebling waren die letzten nennenswerten Veröffentlichungen; kein Wunder also, dass John nach Strohhalmen greift. Gegenüber seinem Boss Roger Wade macht John zwar klar, dass Detweillers Manuskript sich ähnlich verrückt anhört wie einst das des Generals Anthony Hecksler, eines Psychopathen, der mittlerweile in einer Nervenheilanstalt einsitzt und dem Verlag kurzzeitig das Leben mit Drohbriefen zur Hölle machte ... dennoch will er Detweiller eine Chance geben.
Roger gibt grünes Licht, vor allem, weil sie wirklich nach jeder noch so entfernten Chance greifen müssen, denn bereits für den Juni wurde ein großes Verlagstreffen anberaumt, in dem über die Zukunft von Zenith House entschieden werden könnte. Also schreibt John Detweiller einen Brief und bittet ihn um mehr Unterlagen, warnt ihn aber auch, seine Hoffnungen auf eine Veröffentlichung nicht gleich allzu hoch zu hängen.

John Kentons großer Fehler

Was für ein gigantischer Fehlgriff diese Aufforderung war, wird John bei Detweillers nächstem Brief klar. Darin stellt sich der 23-jährige Florist näher vor und erweist sich endgültig als kompletter Spinner. Detweiller glaubt fest, dass er über besondere psychische Energien verfügt, fliegen und mit Hilfe eines Ouija-Brettes mit Geistern kommunizieren kann und – unter anderem – dass dämonische Kräfte beim Untergang der Titanic am Werk waren. Sein Größenwahn bleibt offenkundig, da er sich mit H.P. Lovecraft vergleicht, sofort das gesamte Manuskript schicken und bereits über die Tantieme sprechen will und schon eine Idee für einen Folgeband namens Seltsame Pflanzen anbringt.
In einem Memo an Roger meint John niedergeschlagen: "Als ich ihn [Detweiller] um sein Manuskript bat, habe ich den schwersten Fehler meiner Lektorenkarriere begangen." Doch erst in einem privaten Brief an seine derzeit im Ausland an ihrer Dissertation schreibenden Verlobten Ruth Tanaka wird klar, wie sehr John unter dieser Fehleinschätzung leidet – wie viele gute Manuskripte gehen ihm durch die Lappen, wenn er sich mit einem solchen Schund abgibt?
Wieder muss er sich fragen, ob Detweiller ein Typ in der Liga des Generals werden könnte, der Lektor Herb Porter als "designierten Juden" bezeichnete (was bis heute keiner versteht) und Sandra Jackson in den Verfolgungswahn trieb. Nun, er wird das Manuskript abwarten, es zurückschicken und hoffen, dass die Sache damit erledigt sein wird.
Als Detweillers Manuskript Ende Januar eintrudelt, ist es genauso schlecht wie John befürchtet hatte: ein kaum lesbarer Wirrwarr, mit dem John sich keine fünf Minuten auseinandergesetzt hätte – wären da nicht die beigefügten Bilder. Die meisten von ihnen sind schlicht lachhaft: Die nackten oder mit schwarzen Bademänteln bekleideten Männer, die – offensichtlich in einem Gewächshaus – eine Schwarze Messe nachstellen, wirken einfach nur grotesk. Vier Bilder aber liegen John schwer im Magen, denn sie zeigen die Opferung eines Menschen, dem mit einem Messer das Herz aus der Brust geschnitten wird ... und diese Bilder sehen im Vergleich zu den anderen verdammt echt aus.
John schreibt Roger anstatt mit ihm zu sprechen, da ihm jetzt schon schwant, dass diese Sache legale Konsequenzen haben könnte; er will von Anfang an alles dokumentieren und fügt die Bilder bei mit der Frage an Roger, ob sie die Polizei einschalten sollten oder nicht.

Teil Zwei

Die Polizei wird aktiv

Roger reagiert extrem auf die vier Fotos: Er erbleicht, schlägt die Hand vor den Mund und besteht darauf, umgehend die Polizei einzuschalten, da er die Bilder keineswegs für Fälschungen hält. So spricht John denn auch bald mit einem Detective Barton Iverson von der Polizei in Central Falls. John solle die Bilder am besten persönlich vorbeibringen; zwischenzeitlich will Iverson einen Ermittler beim Gewächshaus vorbeischicken, um herauszufinden, ob Detweiller noch dort arbeitet.
John begibt sich also zum Polizeirevier von Central Falls und spricht dort mit Detective Tyndale, der die Fotos entgegennimmt. Später erfährt John, dass Iverson sofort auf die Bilder reagierte und Detweiller zu einem Verhör einbestellte. Auch John selbst soll zu dem Fall aussagen und wird erneut zum Revier gebeten.
Kaum dort angekommen, muss er erfahren, dass Detweiller schon wieder auf freiem Fuß ist: Ein Polizist, der ihn vom "Haus der Blumen", wo er arbeitet, abholte, erkannte auf einem der verfänglichen Bilder das angebliche Menschenopfer Norville Keen als einen der Floristen, die mit Detweiller zusammenarbeiten. Tyndale beruhigt einen aufgeregten John, denn er habe guten Gewissens gehandelt und sich nicht der Verleumdung schuldig gemacht. Freilich hat John eher Angst vor der Reaktion Detweillers ...

Detweillers Reaktion

Und tatsächlich flattert ihm schon bald ein Brief ins Zenith House – doch ist dieser so kindisch-trotzig, dass John nur darüber lachen kann. Die Adresse, an die Detweiller schreibt, kann für den Rest des Briefes stehen:
Mr. John "Judaspriester" Kenton
Zenith Arschloch-Haus
Verlag des Kaka
490 Avenue der Hundescheiße
In diesem Stil geht es weiter bis zur bockigen Verabschiedung "Ich hasse Sie, Carlos Detweiller."
Immerhin kann John aufatmen – Detweiller hat sich abreagiert und ist nach eigenen Aussagen nach Westen fortgezogen, was die Polizei John bestätigen kann. Aber es dauert nicht lange, da schreibt John eine gewisse Roberta Solrac, die ihm als Dankeschön für die guten Bücher des Verlags eine Zierpflanze schicken will. John, der im Nachnamen sofort Detweillers Vornamen erkennt, weist sofort den Hausmeister Riddley Walker an, diese Pflanze umgehend nach ihrem Eintreffen zu entsorgen (Riddleys Antwort: "Yassuh, Mist' Kenton!").
Doch John macht sich weiterhin Sorgen, bis Roger ihm sogar zwischen den Zeilen mit der Kündigung droht, wenn er sich nicht bald zusammenreißt und arbeitet. Aber John hat allen Grund zur Sorge: In seinem "Heiligen Buch von Carlos" verfasst Detweiller Hassreden gegen John Kenton und verfällt in eine wirre Sprache mit Ausrufen wie "Gelobt sei Abbalah" (eine deutliche Anspielung auf die Werke Das Schwarze Haus und den Dunkler Turm Zyklus). Detweiller verhöhnt John, denn er, Detweiller, weiß von seinem Ouija-Brett, dass Kentons Freundin ihn mit einem Mann namens Gary hintergeht.

Teil 3

Riddley Walkers Enthüllungen

Es zeigt sich, dass Hausmeister und Mädchen für alles Riddley Walker im Verlagshaus eine Maske trägt: Sein Tagebuch macht klar, dass er hoch intelligent ist und sogar an einem Roman schreibt, während er sein Licht im Verlag stets unter den Scheffel stellt und mit einem völlig überzogenen Schwarzen-Akzent spricht, der vor allem John auf die Palme treibt.
Aus seinen Aufzeichnungen erfahren wir so einiges über die Lektoren: Bill Gelb ist dem Würfelspiel verfallen und schuldet Riddley schon über 70 Dollar und Herb Porter hat die Angewohnheit, nach Sandra Jacksons Dienstschluss an ihrem Bürostuhl zu schnüffeln. Riddley bewundert im Stillen John Kenton, der Riddleys Ansicht nach der kompetenteste Lektor ist und als einziger noch einen gewissen Spürsinn an den Tag legt – selbst bei Detweiller, der – zumindest vor seinem letzten Brief – zumindest ein kleines Potenzial zeigte.
Riddley fragt sich, ob er die Pflanze tatsächlich entsorgen soll oder ob John diese Situation nicht selbst in den Griff bekommen sollte; insgeheim aber glaubt er, dass sowieso nie eine Pflanze eintreffen wird. Umso überraschter ist er, als er in der Tat ein Päckchen von Roberta Solrac erhält – und das Päckchen umgibt eine derart düstere Aura, dass es Riddleys erster Impuls ist, es wirklich einfach zu entsorgen.
Dann aber schaut er vorsichtig hinein ... und da ist nur ein traurig aussehendes, halb verwelktes Efeugewächs in einem kleinen, roten Blumentopf und mit einem kleinen Schildchen mit der Aufschrift Hallo, mein Name ist Zenith. Amüsiert beschließt Riddley, die Pflanze zwar zu behalten, John aber doch nichts davon zu sagen; der hat wahrlich genug um die Ohren. So erhält Zenith Einzug in Riddleys kleines Büro.

Der Ausbruch

Ein Ausbruch aus einer Nervenheilanstalt macht Schlagzeilen: Der "Eisen-Eingeweide" genannte General Anthony Hecksler ist entkommen, nachdem er zwei Pfleger und eine Schwester mit einer Friseurschere erstach, die er ihnen im Militärstil in den Hals rammte. Der 72-jährige, wegen Mordes einsitzende, extrem paranoide General ist offensichtlich aus dem ersten Stock gesprungen und zeigt sich somit körperlich fit.
Herb Porter, der ja einst Heckslers Manuskript ablehnte, ist nach diesem Zeitungsbericht völlig aufgelöst und sieht sich auf der Abschussliste des Verrückten – nun leben schon zwei Lektoren unabhängig voneinander mit der Angst vor der Rache durchgedrehter Möchtegern-Schriftsteller. Im Gegensatz zu John, der bei Detweiller zumindest eine kleine Hoffnung hatte, forderte Herb damals Heckslers Manuskript nur an, weil er den berühmten Namen des Generals kannte und das, obwohl bereits dessen erster Brief Schlimmes verhieß. Herb hat sich das Ganze somit selbst eingebrockt – so zumindest sieht es Riddley Walker.
Riddley versucht dennoch, Herb zu beruhigen, der Riddley in der Tat dazu bringen will, ihm eine Waffe zu besorgen; wie sich später herausstellt, versucht Herb sein Glück vergeblich bei so ziemlich allen Mitarbeitern des Verlags. Nur Sandra besitzt selbst eine Waffe – ihren "Rainy Night Friend" ("Freund in regnerischer Nacht"), ein Abwehrspray mit abschreckender Sirenen-Funktion, ein Ding in einem Format, das John unweigerlich an einen Vibrator erinnert.
Fünf Tage sind vergangen seit der Ankunft von Zenith – und obschon Riddley die Pflanze nur ein wenig wässerte, gedeiht sie prächtig: Sie riecht enorm gut, hat erste Blüten und eine erste kleine Ranke.
Anthony Hecksler indes schürt die Angst beim Herb Porter ins Unermessliche, als er ihm einen persönlichen Brief schreibt, der in Stil und kindischer Trotzigkeit sehr an Carlos' Schreiben an John erinnert. Hecksler schreibt Porter ein Hassgedicht und droht ihm damit, ihm seinen abgeschnittenen Penis ins Ohr zu stecken.

Johns private Nöte

Nur an einem geht das alles vorbei: John Kenton hat auf einmal völlig unerwartete andere Sorgen: Seine Verlobte Ruth hat in Kalifornien einen Neuen gefunden und John abgesägt; John ist so frustriert, dass er in einer Kurzschlussreaktion seine Romanambitionen über Bord wirft und bei Zenith House kündigt.
Roger kann ihn in einem persönlichen Vieraugengespräch zwar beruhigen und (zumindest vorübergehend) zum Bleiben überreden, doch ist der momentan nahe am Wasser stehende John überzeugt, nichts Produktives zustande bringen zu können. In der Bar "Four Fathers" (Inhaber: ein gewisser Richard Ginelli) betrinken sich beide sinnlos (so sehr, dass sie am nächsten Tag beide katerbedingt zu Hause bleiben müssen), und Roger empfiehlt John, sich in einem Tagebuch den Frust von der Seele zu schreiben.
Roger behält Recht: Nicht nur erweist sich das Tagebuch als therapeutisch – die Flucht in die Arbeit scheint für John das einzig Richtige zu sein, denn er ist abgelenkt und blüht wieder etwas auf. Doch das Wechselbad der Gefühle hält an: Ein erneut völlig unreifer Brief von Detweiller (diesmal bezeichnet er John als "Pups-Scheiße" ("Poop-Shit") und "Eiter-Beutel" ("Pus-Bag") und meint, er – Detweiller – habe bereits die Kräfte der Hölle beschworen) stürzt ihn in einen Lachkrampf; ein völlig niederschmetternder Anruf bei Ruth zieht ihn wieder runter, da er flehte und weinte und trotzdem nichts erreichte außer sich zu erniedrigen. Es gibt nur zwei Lösungen, die John gerne annimmt: viel Arbeit und viel Alkohol.


(Derzeit in Arbeit)