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Was will King erreichen? Ekel um des Ekels willen? Das gelingt ihm - aber das kann nicht der einzige Daseinsgrund einer Kurzgeschichte sein. Was immer es sonst ist, ich habe den Sinn darin noch nicht entdeckt. | Was will King erreichen? Ekel um des Ekels willen? Das gelingt ihm - aber das kann nicht der einzige Daseinsgrund einer Kurzgeschichte sein. Was immer es sonst ist, ich habe den Sinn darin noch nicht entdeckt. | ||
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+ | Die Geschichte hat mich schon beim ersten Lesen vor vielen Jahren überrascht. Ich war gespannt, wie sie beim zweiten Mal wirken würde. Und sie fiel nicht ab oder steigerte sich (wie so oft - Lesen ist für mich in erster Linie "Wieder-Lesen"), sondern hielt das Niveau. King bearbeitet hier das Gebiet einer "Bruja". In Lateinamerika - insbesondere Mexiko - ist ein Brujo ein dem Schamanen verwandter Zauberer. Man kann hier nicht von einem westlichen Gut/Böse-Schema sprechen. Wenn das "wie" jedoch so sehr verschwimmt wie bei dem Versuch, diese fremden Wirklichkeiten zu verstehen, neigen wir dazu, etwas als unheilvoll betrachten zu wollen. | ||
+ | So zumindest wird es vielen nach der Lektüre dieser Geschichte gehen müssen. King war sich der Sache natürlich völlig bewusst und schreibt in den Anmerkungen von seiner Freude über das "erbost sein" mancher Leser, die hier eben kein Geisterbahn-Schreckgespenst vorgesetzt bekommen, sondern etwas Reales. Freilich, "real" hängt einzig vom glauben ab; ich selbst weiß, dass man in der Karibik noch ganz andere Dinge "glaubt". Deshalb funktionieren sie ja auch. Rituale, bei denen "Magie" im Spiel ist - eine sehr alte und sehr unheimliche Variante der Wissenschaft - arbeiten meist mit Sekreten. Uns mag das ekeln, aber es ist nun einmal die Essenz des Lebens. King übetreibt das Ganze auch nicht, indem er sich in der Darstellung suhlt; er hält hier recht gut die Waage. Eine 5 hätte es gegeben, wenn er das nicht getan hätte. Zum Schluss war es mir dann doch etwas zu harmlos. | ||
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Version vom 1. Juni 2010, 18:42 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (0 / 5)
Hin und wieder greift King daneben - so auch mit dieser Geschichte um ein Zimmermädchen, das es sich zur Gewohnheit macht, das nach dem Masturbieren auf dem Bettlaken eines berühmten Schriftstellers zurückgebliebene Sperma abzukratzen und zu essen. Sie erhofft sich somit nach einer zwielichtigen Abmachung mit einer Hexe, zurecht, dass ihr eigener Sohn daraufhin erfolgreich wird.
Was will King erreichen? Ekel um des Ekels willen? Das gelingt ihm - aber das kann nicht der einzige Daseinsgrund einer Kurzgeschichte sein. Was immer es sonst ist, ich habe den Sinn darin noch nicht entdeckt.
Winterspecht (4 / 5)
Die Geschichte hat mich schon beim ersten Lesen vor vielen Jahren überrascht. Ich war gespannt, wie sie beim zweiten Mal wirken würde. Und sie fiel nicht ab oder steigerte sich (wie so oft - Lesen ist für mich in erster Linie "Wieder-Lesen"), sondern hielt das Niveau. King bearbeitet hier das Gebiet einer "Bruja". In Lateinamerika - insbesondere Mexiko - ist ein Brujo ein dem Schamanen verwandter Zauberer. Man kann hier nicht von einem westlichen Gut/Böse-Schema sprechen. Wenn das "wie" jedoch so sehr verschwimmt wie bei dem Versuch, diese fremden Wirklichkeiten zu verstehen, neigen wir dazu, etwas als unheilvoll betrachten zu wollen. So zumindest wird es vielen nach der Lektüre dieser Geschichte gehen müssen. King war sich der Sache natürlich völlig bewusst und schreibt in den Anmerkungen von seiner Freude über das "erbost sein" mancher Leser, die hier eben kein Geisterbahn-Schreckgespenst vorgesetzt bekommen, sondern etwas Reales. Freilich, "real" hängt einzig vom glauben ab; ich selbst weiß, dass man in der Karibik noch ganz andere Dinge "glaubt". Deshalb funktionieren sie ja auch. Rituale, bei denen "Magie" im Spiel ist - eine sehr alte und sehr unheimliche Variante der Wissenschaft - arbeiten meist mit Sekreten. Uns mag das ekeln, aber es ist nun einmal die Essenz des Lebens. King übetreibt das Ganze auch nicht, indem er sich in der Darstellung suhlt; er hält hier recht gut die Waage. Eine 5 hätte es gegeben, wenn er das nicht getan hätte. Zum Schluss war es mir dann doch etwas zu harmlos.
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