Die Arena: Inhaltsangabe (Teil I): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. September 2009, 18:44 Uhr
Inhaltsangabe zu Die Arena (Teil I)
- Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Stephen Kings Roman Die Arena (orig.: Under the Dome) wird im November 2009 erscheinen. Bislang ist lediglich das erste Kapitel veröffentlicht worden, das hier bis zum Erscheinen des Buches in einer Laienübersetzung vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrundinformationen
- Im Mai 2008 kündigte King an, dass Under the Dome ein sehr langer Roman werden würde. Bereits einen Monat zuvor hatte der Autor bei einer Veranstaltung in Washington DC das erste Kapitel des Romans mit dem Titel "The Airplane and the Woodchuck" vorgelesen.
- Die im September 2009 erschienene Taschenbuchausgabe von Just After Sunset enthält dieses Kapitel als Appetitmacher.
- Zudem wurde von Simon & Schuster eine designierte Webseite für den Roman aktiviert, auf der das kurze Kapitel kostenlos zu lesen ist. Hier die Laienübersetzung.
Das Flugzeug und das Murmeltier
Aus der Höhe von über 600 Metern, in der Claudette Sanders sich soeben zu einer Flugstunde befand, glänzte die Stadt Chester's Mill im Morgenlicht wie etwas, das gerade frisch zubereitet und ausgelegt worden war. Autos rollten die Main Street entlang und blinzelten Sonnenstrahlen nach oben. Der Kirchturm der Congo Kirche sah so scharf aus, als könnte er den unbefleckten Himmel durchstoßen. Die Sonne raste über die Oberfläche des Flusses Prestile, als die Seneca V ihn überflog, wobei sowohl das Flugzeug als auch das Wasser die Stadt auf demselben diagonalen Kurs durchschnitten.
"Chuck, ich glaube, ich sehe zwei Jungen neben der Friedensbrücke! Sie fischen!" Ihre eigene Verzückung brachte sie zum Lachen. Die Flugstunden hatte sie ihrem Mann zu verdanken, der der oberste Stadtrad des Ortes war. Obwohl er der Meinung war, dass Gott, hätte er gewollt, dass die Menschen fliegen, ihnen Flügel gegeben hätte, war Andy ein sehr leicht beeinflussbarer Mann, und letztendlich hatte Claudette ihren Willen durchgesetzt. Sie hatte die Erfahrung von Anfang an genossen. Aber das hier war nicht nur ein Genuss; es war ein Rausch. Heute verstand sie erstmals wirklich, was das Fliegen so großartig machte. Was es so cool machte.
Chuck Thompson, ihr Ausbilder, berührte leicht den Steuerknüppel und deutete auf das Instrumentenbrett. "Ganz bestimmt", sagte er, "aber bleiben wir gerade in der Luft, okay?"
"Entschuldigung, Entschuldigung."
"Schon in Ordnung." Er brachte Leuten nun schon jahrelang das Fliegen bei, und er mochte Schüler wie Claudie, diejenigen, die voller Eifer etwas Neues lernen wollten. Es war gut möglich, dass sie Andy Sanders über kurz oder lang eine Stange Geld kosten würde; sie liebte die Seneca und hatte den Wunsch geäußert, genau so eine besitzen zu wollen, nur eine neue. Das würde sich auf eine Summe in der Nachbarschaft von einer Million Dollar belaufen. Obwohl sie eigentlich keinen verwöhnten Eindruck machte, hatte Claudie Sanders einen unleugbar exklusiven Geschmack, den Andy, der Glückspilz, scheinbar ohne große Mühe befriedigen konnte.
Auch Tage wie diesen mochte Chuck: uneingeschränkte Sicht, kein Wind, perfekte Bedingungen für eine Unterrichtsstunde. Trotzdem schaukelte die Seneca leicht, als Claudie überkorrigierte.
"Du verlierst deine glücklichen Gedanken. Tu das nicht. Komme auf eins-zwanzig. Fliegen wir die Route 119 entlang. Und lass sie auf 900 fallen."
Sie tat wie geheißen, und die Seneca lag erneut perfekt in der Luft. Chuck entspannte sich.
Sie flogen über Jim Rennies Gebrauchtwagenladen, und dann blieb der Ort hinter ihnen zurück. Felder erstreckten sich zu beiden Seiten der 119 und Bäume, die in allen Farben brannten. Der kreuzförmige Schatten der Seneca schoss den Asphalt entlang, und ein dunkler Flügel streifte für einen Augenblick einen Ameisenmann, der einen Rucksack trug. Der Ameisenmann schaute nach oben und winkte. Chuck winkte zurück, obwohl er wusste, dass der Typ ihn nicht sehen konnte.
"Ein verdammt schöner Tag!", rief Claudie. Chuck lachte.
Sie hatten beide noch 40 Sekunden zu leben.
Das Waldmurmeltier torkelte den Straßenrand der Route 119 entlang. Es war Richtung Chester's Mill unterwegs, auch wenn die Stadt noch fast zweieinhalb Kilometer entfernt und sogar Jim Rennies Gebrauchtwagenladen nicht mehr als ein Bündel funkelnder Sonnenstrahlen war, die dort, wo der Highway eine Linkskurve machte, in Längsstreifen herumlagen. Das Murmeltier plante (insofern man über ein Murmeltier sagen konnte, dass es plante), wieder zurück in den Wald abzubiegen, lange bevor es soweit kam. Aber im Moment war der Straßenrand okay. Er war weiter weg von seinem Bau als beabsichtigt, aber die Sonne hatte warm auf seinen Rücken geschienen und die Gerüche in seiner Nase waren frisch, formten rudimentäre Eindrücke – nicht ganz Bilder – in seinem Gehirn.
Er hielt inne und stellte sich für einen Augenblick auf die Hinterbeine. Seine Augen waren nicht mehr so gut wie früher, aber gut genug, um dort drüben einen Menschen auszumachen, der am Straßenrand auf ihn zukam.
Das Murmeltier entschied, doch noch ein wenig weiterzugehen. Menschen ließen manchmal gute Dinge zu essen zurück.
Das Tier war ein alter Herr und ein fetter Herr. Er hatte in seinem Leben manchen Mülleimer geräubert und kannte den Weg zur Mülldeponie von Chester's Mill genauso gut wie die drei Tunnel seines eigenen Baus; es gab immer was Gutes zu essen bei der Mülldeponie. Er wackelte auf die selbstzufriedene Weise eines alten Herrn und beobachtete den Menschen, der auf der anderen Straßenseite lief.
Der Mann hielt an. Das Murmeltier erkannte, dass es entdeckt worden war. Gerade vor ihm war rechts eine umgestürzte Birke. Er würde sich darunter verstecken, den Mann vorbeiziehen lassen und dann Ausschau halten nach leckeren ...
Das Murmeltier kam in Gedanken genau so weit – und machte noch drei weitere wackelnde Schritte –, obwohl es in zwei Hälften geteilt worden war. Dann fiel es am Straßenrand auseinander. Blut spritzte pumpend hervor; Eingeweide fielen in den Dreck; seine Hinterbeine traten zweimal schnell aus, hielten dann inne.
Sein letzter Gedanke vor der Dunkelheit, die auf uns alle wartet, ob wir nun Murmeltiere oder Menschen sind: Was ist passiert?
Alle Anzeigen des Instrumentenbrettes fielen auf Null.
"Was zum Teufel?", stieß Claudie Sanders aus. Sie wandte sich Chuck zu. Ihre Augen waren weit aufgerissen, aber da war keine Panik in ihnen, nur Verwirrung. Sie hatte keine Zeit für Panik.
Chuck sah das Instrumentenbrett erst gar nicht. Er sah die Schnauze der Seneca, die auf ihn zuknitterte. Dann sah er, wie sich beide Propeller in ihre Bestandteile auflösten.
Für mehr war keine Zeit. Keine Zeit für irgendetwas. Die Seneca explodierte über der Route 119 und regnete Feuer aufs Land herab. Es regnete auch Körperteile. Ein rauchender Vorderarm – Claudettes – landete mit einem dumpfen Aufprall neben dem fein säuberlich zerteilten Murmeltier.
Es war der 21. Oktober.
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