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Drei: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Januar 2008, 16:52 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Croaton (5 / 5)

So abgedroschen das Wort klingt; "unglaublich" passt in vielerlei Hinsicht genau zu Stephen Kings Roman Drei: Unglaublich, welch blöden deutschen Titel man hier gewählt hat (Drei für den zweiten Band!). Unglaublich, dass dieses Buch der Nachfolger des doch eher dröge daherkommenden Vorgängers sein soll. Unglaublich schließlich, was für ein Tempo King hier vorlegt.

Was der Film Speed für den Actionfilm ist, ist Drei für King-Fans: schnell, kurzweilig und jederzeit höchstspannend. Zwar erreichen noch viele Passagen aus dem restlichen Dunklen-Turm-Zyklus dieses Niveau, meiner Ansicht nach aber kein einzelner Band mehr so durchgängig wie dieser zweite Teil, der die Spannungsschraube so konsequent zudreht, dass man am Ende einfach nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann ... und der dem Leser endlich die Figur des Roland Deschain greifbar und sogar liebenswert macht. War er in Band eins noch einsilbig, eher unsympathisch und einschüchternd als ein Held, mit dem man sich identifizieren will, zeigt er nun seine menschliche Seite. Nicht nur, weil er krank und auf Hilfe angewiesen ist, sondern auch, weil er sich in einer Welt durchschlagen muss, die ihm völlig fremd ist: unsere.

Es darf keineswegs außer Acht gelassen werden, wie lustig dieser Roman ist. Wenn Roland (meist "eingesperrt" in andere Körper, die er lenken kann) durch das befremdliche New York stolpert und sich – entweder mit Hilfe der Mortzyklopädie oder auf sich allein gestellt – durch den Alltag kämpft, kommt es zu ungezählt vielen komischen Momenten, die den Leser vor allem deswegen zum Lachen bringen, weil Roland alles, was er sagt und tut, so todernst meint. Ob er das Wort "Magazin" falsch versteht und sich fragt, wer diese Magda ist, die man da zieht oder ob er sich nach einer gewaltigen Schießerei über einen Polizisten beugt und ihn beschimpft: "Du hast das Angesicht deines Vaters vergessen!" – der Humor trifft ins Schwarze, eben weil man den Revolvermann als so verbissen kennen gelernt hat.

Endlich kommen auch Eddie Dean und Susannah dazu, die man – wenn man die Reihe ein zweites Mal liest – in Band eins so vermisst. Roland zieht sie in seine Welt durch Türen, die – nach dem Dunklen Turm selbst – für mich das einprägsamste Bild der DT-Reihe darstellen. Hier läuft Kings Vorstellungsvermögen auf Hochtouren.

Fazit: Wen Band eins noch nicht packen konnte, der wird spätestens nach Drei zum DT-Junkie; als Einzelband für mich (nach In einer kleinen Stadt) der zweitbeste Roman von Stephen King überhaupt.