Gott ist grausam: Unterschied zwischen den Versionen
[unmarkierte Version] | [unmarkierte Version] |
K (→Marinvilles Wendung: ini-link verbessert) |
K (portalhinweis) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | '''Gott ist grausam'''. Dieser Satz ist das zentrale Thema von {{Stephen}}s Roman ''[[Desperation]]''. | + | {{Portal/Dur}}'''Gott ist grausam'''. Dieser Satz ist das zentrale Thema von {{Stephen}}s Roman ''[[Desperation]]''. |
Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Kapitel (die Überschrift des letzten Kapitels beinhaltet sogar diesen Satz) und taucht immer wieder und vor allem in den Dialogen zwischen [[David Carver]] und [[Johnny Marinville]] auf, wobei sich der grundsätzliche Tenor und die Bedeutung des Satzes immer wieder verändern, bis aus ihm schließlich ein anderer Satz wird: ''Gott ist Liebe'' (I. Brief des Johannes, Kapitel 4, Vers 8). | Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Kapitel (die Überschrift des letzten Kapitels beinhaltet sogar diesen Satz) und taucht immer wieder und vor allem in den Dialogen zwischen [[David Carver]] und [[Johnny Marinville]] auf, wobei sich der grundsätzliche Tenor und die Bedeutung des Satzes immer wieder verändern, bis aus ihm schließlich ein anderer Satz wird: ''Gott ist Liebe'' (I. Brief des Johannes, Kapitel 4, Vers 8). |
Version vom 21. Dezember 2007, 10:08 Uhr
Gott ist grausam. Dieser Satz ist das zentrale Thema von Stephen Kings Roman Desperation.Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Kapitel (die Überschrift des letzten Kapitels beinhaltet sogar diesen Satz) und taucht immer wieder und vor allem in den Dialogen zwischen David Carver und Johnny Marinville auf, wobei sich der grundsätzliche Tenor und die Bedeutung des Satzes immer wieder verändern, bis aus ihm schließlich ein anderer Satz wird: Gott ist Liebe (I. Brief des Johannes, Kapitel 4, Vers 8).
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Nachdem sein Freund Brian Ross durch einen Verkehrsunfall ins Krankenhaus kommt und die Ärzte ihm keine Überlebenschancen einräumen, sucht David die Hilfe Gottes. Er betet für die Heilung seines Freundes und der Junge erwacht tatsächlich wieder aus seinem Koma.
Glücklich, aber durch das Wunder auch sehr verwirrt und etwas geängstigt, beginnt David Gespräche mit Reverend Martin zu führen, der ihm vieles über das Wirken, aber auch über den Zorn Gottes erzählt.
David kommt zu folgendem Schluss:
|
||
Davids Aufgabe
David erlebt in der Stadt Desperation einen Alptraum nach dem anderen: erst stirbt seine Schwester Kirsten, dann wird seine Mutter von einem besessenen Cop entführt. David glaubt, dass dies der Preis für die Wunderheilung seines Freundes ist: Gott tat David einen Gefallen, um ihn zu verpflichten, einen für ihn zu tun, egal zu welchem Preis.
Der Junge bekommt eine Vision von einem Mann, der ihm immer wieder zu religiösen Dialogen auffordert, doch David glaubt, dass der Preis, den Gott von ihm verlangt zu hoch ist und erhebt Widerwillen gegen ihn. Letztendlich kann nur der Mann in seiner Vision David von seiner Aufgabe überzeugen:
|
||
Marinville
Der Junge trifft auf den egoistischen Schrifsteller Marinville, welcher den Jungen für seinen Glauben verspottet. Bei diesem Gespräch ist es David, der seinen älteren Mitmenschen zur Hoffnung animieren will.
|
||
Nach schrecklichen Ereignissen, die der Junge miterleben muss, wendet sich das Blatt und David ist es, der von Marinville eine Lektion erteilt bekommt. Erst zögerlich:
|
||
Dann überzeugter:
David sah ihn nur an und sagte nichts.
|
||
Marinvilles Wendung
Marinville, der viel mehr Lebenserfahrung hat als der Junge, ist letztendlich besser in der Lage, den Satz zu verstehen. David glaubt, seinen Auftrag erfüllen zu können, indem er sich mit der Mine in die Luft sprengt. Als er auch noch sein letztes Familienmitglied durch Tak verliert, brennen bei ihm alle Sicherungen durch und er möchte nur noch sterben, einerseits um seinen Auftrag zu erfüllen, anderseits um den moralischen Konflikten zu ergehen.
Marinville findet jedoch durch die Worte Davids zu seinem eigenen Glauben zurück und übernimmt die Aufgabe anstelle von David und sprengt sich mitsamt der Höhle von Tak in die Luft. David erfährt zwei wichtige Aspekte, während Marinville seine Aufgabe erledigt:
- oft ist nicht der Tod das Grausame, sondern das Weiterleben
- den Mann aus seiner Vision erkennt er auf einem Passfoto wieder – es ist John Marinville in jungen Jahren – Davids Aufgabe war es letztendlich nicht, Tak zu besiegen, sondern Marinville zurück zum Glauben zu bringen, damit jener diese Aufgabe erledigen kann.
David findet ei Stück Papier in seinen Taschen, das Marinville ihm kurz vor seinem Tod zugesteckt hat. Die Botschaft darauf, bewirkt – ähnlich wie das Nachwort von U. Ecos Der Name der Rose – eine vollkommen neue Sicht auf den Roman, welche das negative Bild Gottes, welches im Roman oft vertreten wird, doch noch zum Guten wendet:
|
||