Leben nach dem Tod: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Dezember 2015, 13:56 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (5 / 5)
Stephen King demonstriert mit seiner Kurzgeschichte Leben nach dem Tod einmal mehr, dass er ein Meister darin ist, Situationen, die schon x-mal ausgelutscht wurden, noch etwas Neues abzugewinnen. Das Leben nach dem Tod. Wie viele Romane, Filme und Kurzgeschichten mag es zu diesem Thema geben? Doch da kommt King daher und enthüllt noch eine neue Perspektive; es ist faszinierend, wie viele Gedankenspiele er mit dieser wirklich kurzen Story beim Leser – zumindest bei mir – auslöst. Wie nur hätte ich mich an Bill Andrews‘ Stelle entschieden, der am Ende seines Lebens ganz profan zwischen zwei Türen wählen muss? Ab in den endgültigen Tod? Oder eine Art Wiedergeburt ohne jegliche Erinnerung an die vorigen Leben?
Fazit: Gelegentlich augenzwinkernde, aber durchaus mitreißende und zum Nachdenken anregende Auseinandersetzung mit dem, was auf der anderen Seite auf uns wartet.
Tiberius (4 / 5)
Hölle ist Wiederholung. Sieht so das Leben nach unserem Tod aus? Das ist eine von Stephen Kings Vorstellungen in dieser Kurzgeschichte. Es sind nur wenige Seiten, in denen uns klar werden sollte, was eine mögliche Wiedergeburt bedeutet. Innerhalb dieser wenigen Seiten sollen wir uns mit der Frage beschäftigen, ob wir das wirklich wollen.
Klappt das? Nicht gleich im ersten Moment. Vielleicht sogar erst einige Zeit, nachdem man die Kurzgeschichte durchgelesen hat. King schafft hier ein sehr düsteres Bild, denn keiner der Charaktere ist wirklich sympathisch. Es scheint, als würde sich die Moral hinter der Geschichte verstecken, dass jeder von uns Dinge in seinem Leben getan hat, dass er oder sie bereuen würde. Dinge, die er oder sie lieber nicht nocheinmal tun würde. Schwerwiegender aber, dass wir es dennoch nicht verhindern können. Im Gegensatz zu einem anderen Werk, dass bei King sehr hohe Bedeutung genießt, gibt es keinerlei Chance des Entrinnens, auch wenn diese Illusion den Verstorbenen gegeben wird. Keine Chance aus dieser Wiederholung herauszukommen. Denn, aus meiner Sicht würde man nach jedem Durchlauf denselben Gemütszustand und dieselben Lebenserfahrungen gesammelt haben. Und damit zu demselben Ergebnis kommen. Wie man sich also jemals gegen die Wiederholung entscheiden sollte und Erlösung erhält, erscheint mir unmöglich.
Aus diesem Grund wirkt die Geschichte dann doch sehr, sehr gut. Es ist der Horror der Aussichtslosigkeit. Der Gefangennahme und letztlich der Ohnmacht. Passend dazu streut King zwei kleine Verweise auf die Matrix ein. Harris' Andeutung, dass Andrews Déjà-vus erfahren wird und diese die einzigen Änderungen zum vorhergehenden Durchlauf gewesen sein. Im Film sind es ebenfalls Veränderungen, nur eben 'zur Laufzeit' in der Matrix. Ebenfalls passend, nennt Harris Andrews mehrfach Anderson, wie den Hauptcharakter der Matrixreihe. Weitere Ähnlichkeiten lassen sich auch am zweiten Teil der Trilogie festmachen, wenn man sich ernsthaft mit der Verunglimpfung des ersten Films beschäftigen möchte. Letztendlich müssen beide Charaktere feststellen, dass sie im Rad der Wiederholungen gefangen sind.
Was bleibt ist ein sehr interessanter, weil sehr deprimierender Blick in unsere Zukunft. Die Geschichte lässt mich nachdenklich zurück und erreicht damit ihr Ziel. Die volle Punktzahl erreicht sie aber nicht. King präsentiert bei beiden Charakteren dann doch zu extreme Fehlleistungen, hier hätte es für mich auch etwas weniger heftig sein können.
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