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:Der 79-jährige [[John Rothstein]] wird mitten in der Nacht unsanft geweckt: Da sind Männer in seinem Schlafzimmer, drei Männer mit verschiedenfarbenen Skimasken. Rothstein ist sich sofort des Albtraums bewusst, in dem er gefangen ist - auf einer Farm acht Kilometer entfernt von der Stadt, im eigenen Haus von Fremden überfallen. Nur ein Gutes kann er der Situation abgewinnen: Da sie Masken tragen, wollen sie ihn nicht umbringen. Wahrscheinlich. | :Der 79-jährige [[John Rothstein]] wird mitten in der Nacht unsanft geweckt: Da sind Männer in seinem Schlafzimmer, drei Männer mit verschiedenfarbenen Skimasken. Rothstein ist sich sofort des Albtraums bewusst, in dem er gefangen ist - auf einer Farm acht Kilometer entfernt von der Stadt, im eigenen Haus von Fremden überfallen. Nur ein Gutes kann er der Situation abgewinnen: Da sie Masken tragen, wollen sie ihn nicht umbringen. Wahrscheinlich. | ||
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:Rothstein will den Verrückten besänftigen, will ihm sagen, dass Jimmy Gold in den zwei komplette Romane umfassenden Notizbüchern genau diesem Alltagsleben wieder abschwört, doch Herr Gelb will nichts hören, zieht stattdessen eine Pistole aus der Jackentasche. Zu seiner eigenen Überraschung wird Rothstein daraufhin zornig, beschimpft den Eindringling, der sich mit seinen knapp über 20 Lenzen zum Literaturkritiker aufschwingt. Jähzorn war immer schon Rothsteins größte Schwäche, und nun nimmt er Fahrt auf: Wie dumm Herr Gelb sei, ein Idiot, der das, war er gerade gestohlen hat, niemals würde verkaufen können. Rothstein hat keine Angst vor dem Tod, im Gegenteil hat er eher Angst vor den Gefahren des Alters, sodass er Herrn Gelb sogar noch anstachelt: Er sei eine Schande für die gesamte Leserschaft da draußen. Als Herr Gelb ihn letztmalig warnt, ruhig zu sein, erwidert Rothstein: "Ich scheiß auf Ihre Warnung! Erschießen Sie mich oder verschwinden Sie aus meinem Haus." | :Rothstein will den Verrückten besänftigen, will ihm sagen, dass Jimmy Gold in den zwei komplette Romane umfassenden Notizbüchern genau diesem Alltagsleben wieder abschwört, doch Herr Gelb will nichts hören, zieht stattdessen eine Pistole aus der Jackentasche. Zu seiner eigenen Überraschung wird Rothstein daraufhin zornig, beschimpft den Eindringling, der sich mit seinen knapp über 20 Lenzen zum Literaturkritiker aufschwingt. Jähzorn war immer schon Rothsteins größte Schwäche, und nun nimmt er Fahrt auf: Wie dumm Herr Gelb sei, ein Idiot, der das, war er gerade gestohlen hat, niemals würde verkaufen können. Rothstein hat keine Angst vor dem Tod, im Gegenteil hat er eher Angst vor den Gefahren des Alters, sodass er Herrn Gelb sogar noch anstachelt: Er sei eine Schande für die gesamte Leserschaft da draußen. Als Herr Gelb ihn letztmalig warnt, ruhig zu sein, erwidert Rothstein: "Ich scheiß auf Ihre Warnung! Erschießen Sie mich oder verschwinden Sie aus meinem Haus." | ||
:Herr Gelb erschießt ihn. | :Herr Gelb erschießt ihn. | ||
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:[[Tom Saubers]] macht sich bereit für eine lange Nacht: Er will so früh wie möglich am [[Auditorium]] sein, denn der Bürgermeister hat eigenen Angaben zufolge mindestens 1.000 Arbeitsplätze zu vergeben. Diese Jobbörse ist für Tom, der im Finanzcrash seinen Job als Makler verloren hat, immens wichtig, doch seine Frau [[Linda Saubers|Linda]] hat nur Spott dafür übrig, dass er bereits um Mitternacht dort sein will. Es kommt zum Streit, den die Kinder [[Tina Saubers|Tina]] und [[Peter Saubers|Peter]] besorgt beobachten. Doch Tom geht seinen Weg: Zusammen mit seinem ebenfalls arbeitslosen Freund [[Todd Paine]] fährt er zum Jobcenter. | :[[Tom Saubers]] macht sich bereit für eine lange Nacht: Er will so früh wie möglich am [[Auditorium]] sein, denn der Bürgermeister hat eigenen Angaben zufolge mindestens 1.000 Arbeitsplätze zu vergeben. Diese Jobbörse ist für Tom, der im Finanzcrash seinen Job als Makler verloren hat, immens wichtig, doch seine Frau [[Linda Saubers|Linda]] hat nur Spott dafür übrig, dass er bereits um Mitternacht dort sein will. Es kommt zum Streit, den die Kinder [[Tina Saubers|Tina]] und [[Peter Saubers|Peter]] besorgt beobachten. Doch Tom geht seinen Weg: Zusammen mit seinem ebenfalls arbeitslosen Freund [[Todd Paine]] fährt er zum Jobcenter. | ||
:Dort hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, die Tom mit grimmiger Genugtuung für seine Frau fotografiert - er hatte also Recht behalten mit seiner Eile. Dann beginnt eine lange Nacht des Wartens, die vor allem Todd - gelegentlich aber auch Tom - mit gutem Whiskey zu verkürzen sucht. In der Schlange beobachtet Tom mitleidserfühlt eine junge Frau, die ihr Baby dabei hat und einen Mann, der sich um sie kümmert. Ob die beiden wohl verheiratet sind? <ref>Hierbei handelt es sich um [[Janice Cray]] mit ihrem Baby [[Patricia Cray|Patricia]] und [[Augie Odenkirk]] - beider Schicksal wird im Eröffnungskapitel von ''[[Mr. Mercedes]]'' geschildert.</ref> | :Dort hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, die Tom mit grimmiger Genugtuung für seine Frau fotografiert - er hatte also Recht behalten mit seiner Eile. Dann beginnt eine lange Nacht des Wartens, die vor allem Todd - gelegentlich aber auch Tom - mit gutem Whiskey zu verkürzen sucht. In der Schlange beobachtet Tom mitleidserfühlt eine junge Frau, die ihr Baby dabei hat und einen Mann, der sich um sie kümmert. Ob die beiden wohl verheiratet sind? <ref>Hierbei handelt es sich um [[Janice Cray]] mit ihrem Baby [[Patricia Cray|Patricia]] und [[Augie Odenkirk]] - beider Schicksal wird im Eröffnungskapitel von ''[[Mr. Mercedes]]'' geschildert.</ref> | ||
:Eine kalte, unbequeme Nacht neigt sich dem Ende entgegen, als plötzlich Aufregung in die Menge kommt: Ein grauer Mercedes rast ungebremst auf die wartende Menge zu, die sofort in Panik gerät. Tom geht im Gedränge zu Boden, sieht, wie der Wagen die Frau, das Baby und den Mann überrollt, bevor es ihm quer über die Hüfte fährt. | :Eine kalte, unbequeme Nacht neigt sich dem Ende entgegen, als plötzlich Aufregung in die Menge kommt: Ein grauer Mercedes rast ungebremst auf die wartende Menge zu, die sofort in Panik gerät. Tom geht im Gedränge zu Boden, sieht, wie der Wagen die Frau, das Baby und den Mann überrollt, bevor es ihm quer über die Hüfte fährt. | ||
:48 Stunden später erwacht er im Krankenhaus, wo seine Frau schon an seinem Bett sitzt. Sie muss ihm mitteilen, dass Todd im Koma liegt und Tom sich sehr viele Knochenbrüche zugezogen hat - es wird wohl noch lange dauern, bis er wieder gehen können wird. | :48 Stunden später erwacht er im Krankenhaus, wo seine Frau schon an seinem Bett sitzt. Sie muss ihm mitteilen, dass Todd im Koma liegt und Tom sich sehr viele Knochenbrüche zugezogen hat - es wird wohl noch lange dauern, bis er wieder gehen können wird. | ||
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:Herr Gelb, alias [[Morris Bellamy]], hat seine Komplizen mit der Ermordung des Schriftstellers vor den Kopf gestoßen: Während [[Curtis Rogers]] sich beim Anblick der schädellosen Leiche die Därme herauskotzt, stellt [[Freddy Dow]] Morris zur Rede - dieser Mord war so nicht abgesprochen. Morris rechtfertigt sich damit, dass die Notizbücher somit noch viel wertvoller seien, verheimlicht aber, dass Rothstein ihn einfach bis aufs Blut gereizt hatte, was er ihm nicht hatte durchgehen lassen können. | :Herr Gelb, alias [[Morris Bellamy]], hat seine Komplizen mit der Ermordung des Schriftstellers vor den Kopf gestoßen: Während [[Curtis Rogers]] sich beim Anblick der schädellosen Leiche die Därme herauskotzt, stellt [[Freddy Dow]] Morris zur Rede - dieser Mord war so nicht abgesprochen. Morris rechtfertigt sich damit, dass die Notizbücher somit noch viel wertvoller seien, verheimlicht aber, dass Rothstein ihn einfach bis aufs Blut gereizt hatte, was er ihm nicht hatte durchgehen lassen können. | ||
:Morris, der schon einige Zeit gesessen hat, weiß sehr wohl, dass er sich seiner stupiden Partner entledigen muss und will dies bereits beim ersten Rastplatz hinter sich bringen. Freddy richtet er ohne viel Aufhebens auf der Herrentoilette per Kopfschuss hin, Curtis wird zu einem Problem: Ein Bauchschuss reicht nicht, dann ist der Revolver zu leicht, um ihn damit zu erschlagen ... schließlich überrollt Morris den Kopf des am Boden Kriechenden mit dem Fluchtauto. | :Morris, der schon einige Zeit gesessen hat, weiß sehr wohl, dass er sich seiner stupiden Partner entledigen muss und will dies bereits beim ersten Rastplatz hinter sich bringen. Freddy richtet er ohne viel Aufhebens auf der Herrentoilette per Kopfschuss hin, Curtis wird zu einem Problem: Ein Bauchschuss reicht nicht, dann ist der Revolver zu leicht, um ihn damit zu erschlagen ... schließlich überrollt Morris den Kopf des am Boden Kriechenden mit dem Fluchtauto. | ||
:Einige Meilen vom Tatort entfernt wäscht Morris den Wagen in einer Waschstraße gründlichst und kehrt mit seinem aus vielen Notizbüchern bestehenden Schatz nach Hause zurück. | :Einige Meilen vom Tatort entfernt wäscht Morris den Wagen in einer Waschstraße gründlichst und kehrt mit seinem aus vielen Notizbüchern bestehenden Schatz nach Hause zurück. | ||
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:Die Streitereien im Hause Saubers werden immer schlimmer, was vor allem Sohn Pete mit immer größerer Sorge beobachtet. Seit dem schrecklichen Unfall seines Vaters ist es mit der Familie bergab gegangen: Sie mussten in ein ärmlicheres Viertel umziehen, als Petes Mutter ihren Job als [[Lehrer]]in verlor. Sie arbeitet nun Teilzeit in einer Bibliothek; Dad muss an Krücken gehen und ist seit dem Unfall arbeitslos. An jenem Tag, an dem Petes Leben eine unerwartete Wendung nimmt, werden seine Eltern so laut, dass er es nicht mehr aushält und unbeobachtet Reißaus nimmt. Er geht zum Fluss, um sich mit dem unbequemen Thema einer möglichen Scheidung auseinanderzusetzen. | :Die Streitereien im Hause Saubers werden immer schlimmer, was vor allem Sohn Pete mit immer größerer Sorge beobachtet. Seit dem schrecklichen Unfall seines Vaters ist es mit der Familie bergab gegangen: Sie mussten in ein ärmlicheres Viertel umziehen, als Petes Mutter ihren Job als [[Lehrer]]in verlor. Sie arbeitet nun Teilzeit in einer Bibliothek; Dad muss an Krücken gehen und ist seit dem Unfall arbeitslos. An jenem Tag, an dem Petes Leben eine unerwartete Wendung nimmt, werden seine Eltern so laut, dass er es nicht mehr aushält und unbeobachtet Reißaus nimmt. Er geht zum Fluss, um sich mit dem unbequemen Thema einer möglichen Scheidung auseinanderzusetzen. | ||
− | :Doch etwas lenkt ihn ab. Aufgrund des Tauwetters ist ein Stück Böschung unterhalb eines Baums weggerutscht - und in dem so entstandenen Loch macht Pete eine erstaunliche Entdeckung: Jemand hat dort einen alten Lederkoffer vergraben. Pete ist sofort überzeugt, wie in einem Buch oder einem Film einen Schatz gefunden zu haben; was sonst sollte man in einem Koffer verstecken wollen? Notdürftig stopft er wieder das Loch, um am nächsten Tag besser ausgerüstet zurückzukehren. Es gelingt ihm, den Koffer aus dem Loch zu befreien, und als er ihn problemlos öffnen kann, traut er seinen Augen nicht: Der Koffer ist voller Notizbücher und | + | :Doch etwas lenkt ihn ab. Aufgrund des Tauwetters ist ein Stück Böschung unterhalb eines Baums weggerutscht - und in dem so entstandenen Loch macht Pete eine erstaunliche Entdeckung: Jemand hat dort einen alten Lederkoffer vergraben. Pete ist sofort überzeugt, wie in einem Buch oder einem Film einen Schatz gefunden zu haben; was sonst sollte man in einem Koffer verstecken wollen? Notdürftig stopft er wieder das Loch, um am nächsten Tag besser ausgerüstet zurückzukehren. Es gelingt ihm nun, den Koffer aus dem Loch zu befreien, und als er ihn problemlos öffnen kann, traut er seinen Augen nicht: Der Koffer ist voller Notizbücher und Umschläge mit 100-Dollar-Scheinen. |
− | :Er weiß, dass er wahrscheinlich gerade eine der wichtigsten Entdeckungen seines Lebens gemacht hat und geht bedächtig vor. Das Geld nimmt er mit und versteckt es vorübergehend in seinem Zimmer, die Notizbücher wandern im Koffer zurück in das Loch unter dem Baum. Erst unter der Dusche hat | + | :Er weiß, dass er wahrscheinlich gerade eine der wichtigsten Entdeckungen seines Lebens gemacht hat und geht bedächtig vor. Das Geld nimmt er mit und versteckt es vorübergehend in seinem Zimmer, die Notizbücher wandern im Koffer zurück in das Loch unter dem Baum. Erst unter der Dusche hat Pete eine Idee ... |
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− | :Alles läuft schief für Morris Bellamy. Als er sich mit seinem besten und einzigen Freund [[Andy Halliday]] trifft, mit dem zusammen er den Rothstein-Coup plante, reagiert der bei seinem Anblick panisch, erst recht, als Morris ihm eines der Notizbücher präsentiert. Denn Rothsteins Ermordung ist schon publik, die Polizei ist schon auf der Suche nach eben jenen Notizbüchern. Und dann streitet Andy, der als Verkäufer in einem Buchladen behauptete, die nötigen Beziehungen zu haben, um Rothsteins Notizbücher zu verschachern, auch noch rundweg ab, dass er das Stehlen jener Bücher je ernsthaft in Betracht gezogen hätte - das war doch nur dummes Gerede! Und Morris war dumm genug, es tatsächlich zu tun! Und auch noch seine Komplizen zu ermorden, obwohl doch jeder wusste, dass die drei zusammen auf denselben Baustellen gearbeitet hatten! | + | :Alles läuft schief für Morris Bellamy. Als er sich mit seinem besten (und einzigen) Freund [[Andy Halliday]] trifft, mit dem zusammen er den Rothstein-Coup plante, reagiert der bei seinem Anblick panisch, erst recht, als Morris ihm eines der ergaunerten Notizbücher präsentiert. Denn Rothsteins Ermordung ist schon publik, die Polizei ist schon auf der Suche nach eben jenen Notizbüchern. Und dann streitet Andy, der als Verkäufer in einem Buchladen behauptete, die nötigen Beziehungen zu haben, um Rothsteins Notizbücher zu verschachern, auch noch rundweg ab, dass er das Stehlen jener Bücher je ernsthaft in Betracht gezogen hätte - das war doch nur dummes Gerede! Und Morris war dumm genug, es tatsächlich zu tun! Und auch noch seine Komplizen zu ermorden, obwohl doch jeder wusste, dass die drei zusammen auf denselben Baustellen gearbeitet hatten! |
:Andy weiß, dass Morris nur eines bleibt: Er muss die Notizbücher schnellstmöglich verstecken, da die Polizei ihm jede Minute auflauern könnte. Zähneknirschend und obwohl alles in ihm danach drängt, endlich Rothsteins Aufzeichnungen zu lesen, folgt Morris Andys Rat und vergräbt seinen Schatz in einem Lederkoffer unter einem Baum. Niedergeschlagen, aber sicher, dass dies nur eine vorübergehende Notlösung ist, kehrt Morris in sein Elternhaus zurück - genau das Haus, in das 2010 eine gewisse Familie Saubers einziehen wird. | :Andy weiß, dass Morris nur eines bleibt: Er muss die Notizbücher schnellstmöglich verstecken, da die Polizei ihm jede Minute auflauern könnte. Zähneknirschend und obwohl alles in ihm danach drängt, endlich Rothsteins Aufzeichnungen zu lesen, folgt Morris Andys Rat und vergräbt seinen Schatz in einem Lederkoffer unter einem Baum. Niedergeschlagen, aber sicher, dass dies nur eine vorübergehende Notlösung ist, kehrt Morris in sein Elternhaus zurück - genau das Haus, in das 2010 eine gewisse Familie Saubers einziehen wird. | ||
Version vom 27. Mai 2015, 23:03 Uhr
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Hier entsteht derzeit die Inhaltsangabe von Finderlohn |
Stephen Kings Roman Finderlohn ist in drei Teile und einen Epilog unterteilt. Die hier vorgenommenen Übersetzungen sind Laienübersetzungen und werden mit der Erscheinung der deutschen Übersetzung überarbeitet.
- Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Vergrabener Schatz
1978
- "Wach auf, du Genie!"
- Der 79-jährige John Rothstein wird mitten in der Nacht unsanft geweckt: Da sind Männer in seinem Schlafzimmer, drei Männer mit verschiedenfarbenen Skimasken. Rothstein ist sich sofort des Albtraums bewusst, in dem er gefangen ist - auf einer Farm acht Kilometer entfernt von der Stadt, im eigenen Haus von Fremden überfallen. Nur ein Gutes kann er der Situation abgewinnen: Da sie Masken tragen, wollen sie ihn nicht umbringen. Wahrscheinlich.
- Rothstein, ein zurückgezogen lebender, einst berühmter Schriftsteller, ist reich, sodass er den Unbekannten sofort Geld anbietet, damit sie ihn verschonen. Nur eins darf nicht passieren: dass sie seine Notizbücher mitnehmen ... aber wieso sollten sie? Die Herren Gelb und Blau führen ihn in sein Wohnzimmer, zwingen ihn in seinen Fernsehsessel, während Herr Rot bereits das Zimmer auf den Kopf stellt. Herr Gelb ist der Boss, das wird Rothstein gleich klar, er ist auch derjenige, der darauf besteht, dass man Rücksicht nimmt auf die Gebrechlichkeit des alten Mannes. Wieder bietet Rothstein ihm Geld an, doch Herr Gelb tut das ab; sie sind auf der Suche nach mehr als dem Bargeld, das der Greis im Geldbeutel oder in einer Teekanne versteckt hat.
- Und Bingo: Herr Rot findet den Safe. Den Safe mit den Notizbüchern. Rothstein ist nicht stark genug, um den Code geheimzuhalten und ist beunruhigt, als Herr Gelb diesen als seinen Geburtstag erkennt. Die anderen sind vielleicht des Geldes wegen hier ... aber Herr Gelb?
- Der Safe ist voll mit Geldscheinen, da Rothstein Kreditkarten immer schon verabscheute. Knapp 30.000 Dollar, wie Rothstein sehr wohl weiß. Und im Safe sind die Notizbücher, von deren Existenz Herr Gelb zu Rothsteins Entsetzen sehr wohl weiß; es könnte nicht klarer sein, dass er genau deswegen hier ist. Handgeschriebene Notizen, nichts reif für eine Veröffentlichung, doch Herr Gelb glaubt, dass Rothstein gar nicht plant, es je zu publizieren. Herr Gelb kennt sich aus: Rothstein hat mit der "Jimmy Gold Trilogie" ein Vermögen verdient, die drei Bücher werden sogar regelmäßig an Universitäten unterrichtet.
- Rothstein fleht, sie mögen ihm die Notizbücher lassen, doch er rechnet nicht mit der Reaktion von Herrn Gelb. Der will wissen, warum er Jimmy Gold nicht in Ruhe lassen konnte. Was meint er damit? Dass Rothstein nach Der Läufer keine Fortsetzungen mehr hätte schreiben sollen, die Herr Gelb wohl für misslungen hielt? Herr Gelb bestätigt dies, zumindest halbwegs: Teil 2, Der Läufer sieht Action, war ja noch okay, doch Teil 3, Der Läufer bremst ab, war völlig daneben. Hier nämlich wird Jimmy Gold zu einem Durchschnittstyp degradiert, der sein Geld mit Werbung verdient. Rothstein ist schockiert, als Herr Gelb nach seiner Anklage die Maske abnimmt. Vor ihm steht ein Rothaariger mit grünen Augen, heller Haut und blutroten Lippen.
- Rothstein will den Verrückten besänftigen, will ihm sagen, dass Jimmy Gold in den zwei komplette Romane umfassenden Notizbüchern genau diesem Alltagsleben wieder abschwört, doch Herr Gelb will nichts hören, zieht stattdessen eine Pistole aus der Jackentasche. Zu seiner eigenen Überraschung wird Rothstein daraufhin zornig, beschimpft den Eindringling, der sich mit seinen knapp über 20 Lenzen zum Literaturkritiker aufschwingt. Jähzorn war immer schon Rothsteins größte Schwäche, und nun nimmt er Fahrt auf: Wie dumm Herr Gelb sei, ein Idiot, der das, war er gerade gestohlen hat, niemals würde verkaufen können. Rothstein hat keine Angst vor dem Tod, im Gegenteil hat er eher Angst vor den Gefahren des Alters, sodass er Herrn Gelb sogar noch anstachelt: Er sei eine Schande für die gesamte Leserschaft da draußen. Als Herr Gelb ihn letztmalig warnt, ruhig zu sein, erwidert Rothstein: "Ich scheiß auf Ihre Warnung! Erschießen Sie mich oder verschwinden Sie aus meinem Haus."
- Herr Gelb erschießt ihn.
2009
- Tom Saubers macht sich bereit für eine lange Nacht: Er will so früh wie möglich am Auditorium sein, denn der Bürgermeister hat eigenen Angaben zufolge mindestens 1.000 Arbeitsplätze zu vergeben. Diese Jobbörse ist für Tom, der im Finanzcrash seinen Job als Makler verloren hat, immens wichtig, doch seine Frau Linda hat nur Spott dafür übrig, dass er bereits um Mitternacht dort sein will. Es kommt zum Streit, den die Kinder Tina und Peter besorgt beobachten. Doch Tom geht seinen Weg: Zusammen mit seinem ebenfalls arbeitslosen Freund Todd Paine fährt er zum Jobcenter.
- Dort hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, die Tom mit grimmiger Genugtuung für seine Frau fotografiert - er hatte also Recht behalten mit seiner Eile. Dann beginnt eine lange Nacht des Wartens, die vor allem Todd - gelegentlich aber auch Tom - mit gutem Whiskey zu verkürzen sucht. In der Schlange beobachtet Tom mitleidserfühlt eine junge Frau, die ihr Baby dabei hat und einen Mann, der sich um sie kümmert. Ob die beiden wohl verheiratet sind? [1]
- Eine kalte, unbequeme Nacht neigt sich dem Ende entgegen, als plötzlich Aufregung in die Menge kommt: Ein grauer Mercedes rast ungebremst auf die wartende Menge zu, die sofort in Panik gerät. Tom geht im Gedränge zu Boden, sieht, wie der Wagen die Frau, das Baby und den Mann überrollt, bevor es ihm quer über die Hüfte fährt.
- 48 Stunden später erwacht er im Krankenhaus, wo seine Frau schon an seinem Bett sitzt. Sie muss ihm mitteilen, dass Todd im Koma liegt und Tom sich sehr viele Knochenbrüche zugezogen hat - es wird wohl noch lange dauern, bis er wieder gehen können wird.
1978
- Herr Gelb, alias Morris Bellamy, hat seine Komplizen mit der Ermordung des Schriftstellers vor den Kopf gestoßen: Während Curtis Rogers sich beim Anblick der schädellosen Leiche die Därme herauskotzt, stellt Freddy Dow Morris zur Rede - dieser Mord war so nicht abgesprochen. Morris rechtfertigt sich damit, dass die Notizbücher somit noch viel wertvoller seien, verheimlicht aber, dass Rothstein ihn einfach bis aufs Blut gereizt hatte, was er ihm nicht hatte durchgehen lassen können.
- Morris, der schon einige Zeit gesessen hat, weiß sehr wohl, dass er sich seiner stupiden Partner entledigen muss und will dies bereits beim ersten Rastplatz hinter sich bringen. Freddy richtet er ohne viel Aufhebens auf der Herrentoilette per Kopfschuss hin, Curtis wird zu einem Problem: Ein Bauchschuss reicht nicht, dann ist der Revolver zu leicht, um ihn damit zu erschlagen ... schließlich überrollt Morris den Kopf des am Boden Kriechenden mit dem Fluchtauto.
- Einige Meilen vom Tatort entfernt wäscht Morris den Wagen in einer Waschstraße gründlichst und kehrt mit seinem aus vielen Notizbüchern bestehenden Schatz nach Hause zurück.
2010
- Die Streitereien im Hause Saubers werden immer schlimmer, was vor allem Sohn Pete mit immer größerer Sorge beobachtet. Seit dem schrecklichen Unfall seines Vaters ist es mit der Familie bergab gegangen: Sie mussten in ein ärmlicheres Viertel umziehen, als Petes Mutter ihren Job als Lehrerin verlor. Sie arbeitet nun Teilzeit in einer Bibliothek; Dad muss an Krücken gehen und ist seit dem Unfall arbeitslos. An jenem Tag, an dem Petes Leben eine unerwartete Wendung nimmt, werden seine Eltern so laut, dass er es nicht mehr aushält und unbeobachtet Reißaus nimmt. Er geht zum Fluss, um sich mit dem unbequemen Thema einer möglichen Scheidung auseinanderzusetzen.
- Doch etwas lenkt ihn ab. Aufgrund des Tauwetters ist ein Stück Böschung unterhalb eines Baums weggerutscht - und in dem so entstandenen Loch macht Pete eine erstaunliche Entdeckung: Jemand hat dort einen alten Lederkoffer vergraben. Pete ist sofort überzeugt, wie in einem Buch oder einem Film einen Schatz gefunden zu haben; was sonst sollte man in einem Koffer verstecken wollen? Notdürftig stopft er wieder das Loch, um am nächsten Tag besser ausgerüstet zurückzukehren. Es gelingt ihm nun, den Koffer aus dem Loch zu befreien, und als er ihn problemlos öffnen kann, traut er seinen Augen nicht: Der Koffer ist voller Notizbücher und Umschläge mit 100-Dollar-Scheinen.
- Er weiß, dass er wahrscheinlich gerade eine der wichtigsten Entdeckungen seines Lebens gemacht hat und geht bedächtig vor. Das Geld nimmt er mit und versteckt es vorübergehend in seinem Zimmer, die Notizbücher wandern im Koffer zurück in das Loch unter dem Baum. Erst unter der Dusche hat Pete eine Idee ...
1978
- Alles läuft schief für Morris Bellamy. Als er sich mit seinem besten (und einzigen) Freund Andy Halliday trifft, mit dem zusammen er den Rothstein-Coup plante, reagiert der bei seinem Anblick panisch, erst recht, als Morris ihm eines der ergaunerten Notizbücher präsentiert. Denn Rothsteins Ermordung ist schon publik, die Polizei ist schon auf der Suche nach eben jenen Notizbüchern. Und dann streitet Andy, der als Verkäufer in einem Buchladen behauptete, die nötigen Beziehungen zu haben, um Rothsteins Notizbücher zu verschachern, auch noch rundweg ab, dass er das Stehlen jener Bücher je ernsthaft in Betracht gezogen hätte - das war doch nur dummes Gerede! Und Morris war dumm genug, es tatsächlich zu tun! Und auch noch seine Komplizen zu ermorden, obwohl doch jeder wusste, dass die drei zusammen auf denselben Baustellen gearbeitet hatten!
- Andy weiß, dass Morris nur eines bleibt: Er muss die Notizbücher schnellstmöglich verstecken, da die Polizei ihm jede Minute auflauern könnte. Zähneknirschend und obwohl alles in ihm danach drängt, endlich Rothsteins Aufzeichnungen zu lesen, folgt Morris Andys Rat und vergräbt seinen Schatz in einem Lederkoffer unter einem Baum. Niedergeschlagen, aber sicher, dass dies nur eine vorübergehende Notlösung ist, kehrt Morris in sein Elternhaus zurück - genau das Haus, in das 2010 eine gewisse Familie Saubers einziehen wird.
Anmerkungen
- ↑ Hierbei handelt es sich um Janice Cray mit ihrem Baby Patricia und Augie Odenkirk - beider Schicksal wird im Eröffnungskapitel von Mr. Mercedes geschildert.
- (in Arbeit!)