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Benutzer:Croaton/Experimentierseite2

4.510 Byte hinzugefügt, 12:29, 28. Jun. 2008
Aktualisierung
:Im klaren Widerspruch zum Tagebuchformat (siehe auch [[The Green Mile: Fortsetzungsroman|hier]]) befindet sich an dieser Stelle – bei einer so entscheidenden Szene – ein Einschub über Georgia Pines. Paul berichtet von seiner guten Freundin [[Elaine Connelly]], die so manche schlaflose Nacht mit ihm durchlebt. Sie spürt, dass etwas mit ihm nicht stimmt und er gesteht ihr, dass ihn die Vergangenheit einholt und er über sein Leben im Todestrakt schreibt. Und so macht er sich auch wieder ans Werk ...
===Coffeys Gabe===
:Da steht Paul, die Waffe gezückt, unfähig zu schießen, während Percy erstarrt ist und Dean Stanton vor seinen Augen erwürgt wird. Doch Rettung naht von hinten: Brutus Howell betritt den Trakt, begreift sofort die Situation und streckt Wharton mit einem harten Schlagstockhieb nieder. So fest schlägt er, dass Paul überzeugt ist, Wharton müsse tot sein – doch der ist nur für drei Stunden außer Gefecht. Und in dieser Zeit geschieht etwas mit Paul Edgecombe – er wendet sich hier sogar direkt an den Leser: "Das ist vermutlich einer der wichtigsten Punkte, die ich Ihnen auf diesen mühsamen Seiten mitteilen wollte. Nun sehen wir mal, ob Sie es glauben." (Kapitel 2)
:Kaum ist Paul allein auf der Meile, als Coffey ihn zu sich ruft; er möchte, dass Paul in seine Zelle kommt, es sei sehr wichtig. Eine absurde Forderung, versteht sich – doch Paul kommt ihr nach. Vielleicht ist es Pauls Fieber, vielleicht sein instinktives und unerklärliches Zutrauen zu dem Mörder, vielleicht ist es auch die Dringlichkeit in Coffeys Stimme ... Wie dem auch sei, Paul schließt seine Zelle auf und setzt sich müde zu Coffey auf die Bank. "Was willst du, John Coffey?" – "Ich will nur helfen." Und mit diesen Worten fasst Coffey Paul zwischen die Beine.
:Paul spürt eine Kraft, fast wie Elektrizität, die von Coffey ausgeht und seinen Unterleib durchflutet. Pauls Wahrnehmungen erleben nie gekannte Dimensionen, als hätte man ihm Scheuklappen von den Augen genommen und Stöpsel aus den Ohren gezogen. Als Coffey seine Hand von Paul nimmt, weiß dieser sofort, dass etwas Enormes geschehen ist, denn gleich ist ihm klar, dass seine Blaseninfektion verschwunden ist.
:Paul hat keine Zeit, darüber nachzudenken, als Coffey plötzlich zusammenbricht und das Keuchen beginnt, als würde er an etwas ersticken. Endlich gelingt es dem Hünen, das, was seine Luftröhre zu blockieren scheint, auszuhusten: Es ist ... Was ist es? Insekten? Kleine, schwarze Fliegen? Das Zeug wird weiß und verschwindet. Nun ist John auf einmal nur noch müde und möchte sich hinlegen. Paul verlässt seine Zelle wie in Trance, geht wie hypnotisiert zu seinem Schreibtisch hinüber.
:Schließlich taumelt er zur Toilette, um seinem Gehirn das zu bestätigen, was sein Körper längst weiß: Seine Krankheit ist wirklich vorbei. Als er sich vollkommen schmerzfrei entleert, geht ihm durch den Kopf, dass es ihm fast lieber wäre, wenn er noch krank wäre: Nun nämlich muss er verkraften, dass sich in den letzten Minuten sein gesamtes Weltbild auf den Kopf gestellt hat – er wurde eben am eigenen Leib Zeuge einer [[Wunderheilung]].
:Aber Paul ist gläubig und hätte selbst vor diesem Erlebnis Wunder nicht konsequent ausgeschlossen (siehe auch [[Roy Delfines]]). Dass Coffey ein Wunder ist, will er aber nicht hinnehmen – Gott selbst muss durch ihn wirken. Weshalb aber sollte Gott durch dieses Ventil dafür sorgen, dass er, Paul, geheilt wird? Sollte Gott etwas mit ihm vorhaben? Sollte er wollen, dass er in Block E bleibt, um nach dem Rechten zu sehen? Paul ist völlig verwirrt, beschließt aber, den Vorfall zu verschweigen und die Augen offen zu halten.
===Hammersmith===
:Doch natürlich ist Paul neugierig geworden. Von Coffey selbst erfährt er nichts; er akzeptiert seine Gabe und sieht in ihr nichts Besonderes – woher er sie hat, wäre eine Frage, die ihn komplett überfordern würde. So nimmt er sich den nächsten Vormittag frei und macht einen Abstecher nach Tefton, um den Reporter [[Burt Hammersmith]] aufzusuchen, den Mann, der die meisten Artikel über Coffey schrieb. Paul trifft ihn zu Hause an, und Hammersmith wird sofort ebenso neugierig, als er erfährt, wer sein Gast ist.
:Hammersmith lässt sich auf das Gespräch mit Wärter Edgecombe ein und berichtet ihm einige Delikate Details über den Mordfall Detterick – das Schicksal der beiden Zwillingsmädchen berührte ihn besonders, da auch seine Kinder Zwillinge sind, wenn auch zweieiige. Er muss Paul mitteilen, dass er nicht fündig geworden ist, was Coffeys Vorgeschichte betrifft – er scheint vom Himmel gefallen zu sein. Was seine Vergangenheit betrifft, so steht nur eines fest: Die Qualität der vielen Narben an seinem Körper zeigt, dass er als Kind sehr häufig misshandelt wurde.
:Schnell begreift Hammersmith, dass Paul Zweifel an Coffeys Schuld hegt und will klarstellen, dass ''er'' Coffey für schuldig hält – auch wenn dies vielleicht sein erster und einziger Aussetzer gewesen sein sollte. Als Beweis erzählt er Paul die Geschichte seines eigenen Sohnes [[Caleb Hammersmith|Caleb]]: Er wurde vom zuvor völlig harmlosen [[Sir Galahad|Familienhund]] angefallen und so schwer verletzt, dass er ein Auge verlor. Hammersmith zieht die Parallele zu Coffey: "Wir müssen bedenken, dass Ihr Neger beißen wird, genau wie ein Mischlingshund beißen wird, wenn er die Chance hat und es ihm in den Sinn kommt, das zu tun." (Kapitel 4)
:Hammersmith erschoss seinen Hund – und auch wenn Coffey nur ''einmal'' tötete ... Er müsse ebenfalls bestraft werden. Als Paul Hammersmith verlässt, verfolgt ihn vor allem eine Geste noch lange: Hammersmiths wie ein Maul zuschnappende Hand.

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