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Glas: Rezension

5.975 Byte hinzugefügt, 16:10, 11. Feb. 2008
A promise is a promise is a rose ... äääh, oder so ähnlich
Fazit: ''Glas'' hat mir vorerst die Freude genommen, an der Saga weiterzulesen. Ich werde einige Tage, vielleicht auch Wochen verstreichen lassen, und mich anderen Werken Kings widmen. Die Enttäuschung ist groß – und die Angst, wieder enttäuscht zu werden, noch viel größer.
In diesem Sinne: Lange Tage und angenehme Nächte!
==Tiberius (5 / 5)==
Wie bei so vielen Werken von Stephen King gehen die Meinungen der Leser scheinbar deutlich auseinander. Der vierte Teil der Dark-Tower-Saga macht da also keinen Unterschied. Viele halten den Teil für den besten der Saga, einige für den Schlechtesten. Ich muss sagen, ich kann beide "Lager" verstehen. Dennoch ist dieser Teil nicht nur immens wichtig für die komplette Saga, er ist auch eine der schönsten Liebesgeschichten aus der Feder Stephen Kings.
 
Zu Beginn des Bandes gilt es einen Cliffhanger aufzulösen. Das [[Ka-Tet]] befindet sich in dem wahnsinnigen Monorail [[Blaine]], der zum Ende von {{DT|3}} die Revolvermänner fest im Griff hatte und kurz vor der Selbstzerstörung stand. Es ist - wiedereinmal - nicht die Zeit des großen Revolvermanns. Es ist auch nicht die Zeit des jungen Helden Jake Chambers. Nein, es ist ein ehemaliger Junkie aus Brooklyn. Ebenjener, der vor allem durch seine dummen Sprüche auffällt, rettet das Ka-Tet. Es passiert, was schon vorher geschehen ist und noch häufiger geschehen wird, die Gruppe wird unterschätzt. Eddie besiegt Blaine mit einer Unlogik-Bombe und zeigt zum wiederholten Male, wie wertvoll seine Vergangenheit für seine und die Zukunft aller ist.
 
Nach dem glücklichen Ende dieser Fahrt ist es Zeit auszuruhen. Das Ka-Tet begegnet einer [[Schwachstelle]] und Roland erkennt, dass die Reise nicht weitergehen kann, bevor er sich nicht mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. Dem frühen Ende seiner Kindheit, der Begegnung von Verrat, Niederträchtigkeit und List. [[Marten Broadcloak]], engster Vertrauter seines [[Steven Deschain|Vaters]] versucht den Stolz des angehenden Revolvermanns zu brechen, in dem er seine Beziehung zu [[Gabrielle Deschain|Gabrielle]] offenbart. Er hofft, dass der Junge sich in die [[Mannbarkeitsprüfung]] stürzen wird und als Verlierer Gilead verlassen muss. Marten, oder besser gesagt [[Walter O'Dim|Walter]] ist also schon sehr lange der Begleiter von Roland. Er versucht immer wieder ihn zu Verlusten zu zwingen. Roland auf der anderen Seite, gewinnt die Prüfung. Nicht jedoch um selbst zu verlieren. Nicht nur seine Begleiter ([[David]] im Fall der Prüfung gegen [[Cort]]), sondern viel mehr die Verbindung zwischen seinem eigenen [[Khef]] und dem seines Landes (Ein Verlust, der in Zukunft viel mehr wiegen wird).
 
Steven Deschain erkennt die Gefahr, in der sein Sohn sich befindet. Er hofft, ihn zu schützen und schickt ihn mit seinen Freunden in die abgeschiedene Baronie [[Mejis]]. Was aussieht, wie ein Ablenkungsmanöver, kann auch als Aufgabe interpretiert werden. Der [[Dinh]] von Gilead dürfte ahnen, dass die Baronie, die vor allem für ihre Pferde bekannt ist, nicht mehr so loyal dem [[Der Bund|Bund]] gegenüber ist, wie sie behauptet. In der Tat folgen die Einwohner eher [[John Farson]], als den Herren aus Gilead. Sie wollen Demokratie, Farson dagegen Chaos und Zerstörung. [[Hart Thorin]], der dürre Bürgermeister [[Hambry]]s ist ein gutes Beispiel für das falsche Gesicht dieser ach so ruhigen Baronie. Er ist auf der einen Seite der Oberaufseher der Baronie und damit dem Bund verpflichtet. In Wahrheit ist er allerdings Besitzer des [[Traveller's Rest]], einem Bordell. Er hat auch ganz offensichtliches Interesse an der jungen [[Susan Delgado]] - einem unschuldigen Kind - und ist eifriger Anhänger des Guten Mannes. Was die drei jungen Revolvermänner vorfinden ist also ein perfektes Abbild des gesamten Bundes. Die Rancher versuchen Zahlen zu fälschen und dennoch freundlich den Gesandten aus Gilead über zu sein.
 
Und inmitten dieser Geschichte entwickelt King eine tragische Liebesgeschichte, die so viel erklärt. Die Rolands immerwährende Kälte erklärt, die uns wissen lässt, warum er scheinbar niemanden traut. [[Susan Delgado]], das Mädchen im Fenster, ist selbst Teil dieses ganzen Konglomerats, doch auf einer tragischen Seite. Sie ist dem Bürgermeister als Feinsliebchen versprochen. Verkauft von ihrer [[Cordelia Delgado|Tante]] (die bereits den größten Teil des Geldes verprasst hat), geprüft von der nicht minder pädophilen [[Rhea vom Cöos|Hexe]]. Susan ist verzweifelt und auf einer Suche nach einem Ausweg, genauso wie Roland. Ein Treffen zweier Gleichgesinnter. Und trotz einiger Tiefschläge genießen sie den Höhepunkt ihrer Beziehung zusammen.
 
Stephen King entwickelt diesen Roman. Zuerst mit Hilfe von Andeutungen, dann - dem typischen Verlauf eines ''Watch-Me''-Spiels folgend - mit halboffenen Konfrontationen. Die jungen Revolvermänner wissen nicht hundertprozentig, woran sie an den Bewohnern Hambrys sind. Die [[Große Sargjäger|Großen Sargjäger]], Aufpasser im Namen des Guten Mannes, ahnen nur langsam, welchen Hintergrund die Jungen wirklich haben.
 
Erst als die Figuren offen auf dem Feld stehen, steigert sich erneut die Geschwindigkeit. Die Tarnung der Jungen fliegt mehr durch einen Zufall auf. Letztere sehen, wofür das Öl wirklich genutzt wird. Die Ereignisse überschlagen sich und King zeigt wiedereinmal wie effektiv er die Fäden einer Geschichte zu einem Schowdown zusammenführen kann. Roland hatte die Möglichkeit sich entscheiden zu können. Er tat es und diese Entscheidung wird ihn noch ewig verfolgen. Er stellt sich einer Übermacht an Männern. Zusammen mit seinen Freunden und einer Schwachstelle. Ähnlich der, die sie auch zu Beginn des Romans gesehen haben. Sie gewinnen, und Roland verliert trotz alledem. Es ist wie schon so häufig in der Vergangenheit und eben so, wie es in der Zukunft häufiger passieren wird, wir entdecken Charaktere und unsere Zuneigung und Verständnis zu ihnen und dennoch reißt King sie uns aus den Händen.
 
Der kurze Epilog nach der eigentlichen Kerngeschichte, eine Hommage an den Zauberer von Oz und eine abermalige Warnung von Walter. Sagt dem Turm ab! Nach diesem Teil bin ich ebenso wie Roland und sein Ka-Tet der Meinung, dass mich nichts davon abbringen kann, den Revolvermännern bis zum Ende zu folgen.
{{DT-Roman}}
[[Kategorie:Glas|Rezension]][[Kategorie:Rezension|DDT4]]

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