Das Floß: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Man muss wohl ein Fan des Slasher Genres sein, um an dieser Geschichte Gefallen zu finden. Die vier Hauptcharakter sind dumm und durch die Bank unsympathisch, sie bedienen jegliches Teenager Klischee und interessant sind sie auch nicht. | ||
+ | Eine wirkliche Handlung gibt es in der Geschichte nicht, die 4 Freunde (2 Herren/ 2 Damen) beschließen einen Ausflug zu machen und zu einem in der Mitte eines Sees vertautem Floß zu schwimmen. | ||
+ | Sofort fällt unserem Hauptcharakter Randy auf, dass etwas schwarzes, das einem Ölfleck ähnlich ist in der Nähe des Floßes herumtreibt. Und wie es eben kommen muss entpuppt sich dieser vermeintliche Ölfleck als Monster mit der Gabe seine Opfer zu hypnotisieren. Soviel zur "Handlung" | ||
+ | Nachdem man sich also durch langweilige Teenager Probleme bestehend aus Liebeskummer und unstillbarem Hunger nach Sex gequält hat und dabei hinreichend Zeit hatte eine zunehmende Aversion gegen die arrogante LaVerne zu entwickeln passiert endlich etwas. | ||
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+ | Nachdem endlich geklärt wurde, wer mit wem momentan eine Beziehung unterhält ist dieser Teil der Geschichte etwas besser. Das Ding im Wasser holt sich also einen nach dem anderen. Die ersten Seiten auf denen sie zunächst verwirrt und hilflos auf dem Floß warteten stellten den besten Teil der Geschichte da. Nach dem ersten Tod ging es wieder bergab. Mag es vielleicht beim ersten mal noch gruselig oder schockierend sein, wie einer der Jugendlichen von dem Ding gefressen wird so wird dies von Mal zu Mal langweiliger, zumal King sich hier in Details ergeht. Fleisch wird von den Knochen gerissen, Gedärme quellen hervor, die Opfer leiden unendliche Qualen, Schmerzensschreie und abgetrennte Gliedmaßen. Stets dasselebe. Ich empfand die Menge an Gewalt bei einer so geringen Seitenzahl als störend und langweilte mich recht schnell. Abgerundet wird das Ganze von einer unpassenden, gar grotesken Liebesszene bei welcher ich nur den Kopf schütteln konnte. | ||
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Version vom 3. November 2014, 13:03 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Sherlock Holmes (1/5)
Man muss wohl ein Fan des Slasher Genres sein, um an dieser Geschichte Gefallen zu finden. Die vier Hauptcharakter sind dumm und durch die Bank unsympathisch, sie bedienen jegliches Teenager Klischee und interessant sind sie auch nicht. Eine wirkliche Handlung gibt es in der Geschichte nicht, die 4 Freunde (2 Herren/ 2 Damen) beschließen einen Ausflug zu machen und zu einem in der Mitte eines Sees vertautem Floß zu schwimmen. Sofort fällt unserem Hauptcharakter Randy auf, dass etwas schwarzes, das einem Ölfleck ähnlich ist in der Nähe des Floßes herumtreibt. Und wie es eben kommen muss entpuppt sich dieser vermeintliche Ölfleck als Monster mit der Gabe seine Opfer zu hypnotisieren. Soviel zur "Handlung" Nachdem man sich also durch langweilige Teenager Probleme bestehend aus Liebeskummer und unstillbarem Hunger nach Sex gequält hat und dabei hinreichend Zeit hatte eine zunehmende Aversion gegen die arrogante LaVerne zu entwickeln passiert endlich etwas.
Nachdem endlich geklärt wurde, wer mit wem momentan eine Beziehung unterhält ist dieser Teil der Geschichte etwas besser. Das Ding im Wasser holt sich also einen nach dem anderen. Die ersten Seiten auf denen sie zunächst verwirrt und hilflos auf dem Floß warteten stellten den besten Teil der Geschichte da. Nach dem ersten Tod ging es wieder bergab. Mag es vielleicht beim ersten mal noch gruselig oder schockierend sein, wie einer der Jugendlichen von dem Ding gefressen wird so wird dies von Mal zu Mal langweiliger, zumal King sich hier in Details ergeht. Fleisch wird von den Knochen gerissen, Gedärme quellen hervor, die Opfer leiden unendliche Qualen, Schmerzensschreie und abgetrennte Gliedmaßen. Stets dasselebe. Ich empfand die Menge an Gewalt bei einer so geringen Seitenzahl als störend und langweilte mich recht schnell. Abgerundet wird das Ganze von einer unpassenden, gar grotesken Liebesszene bei welcher ich nur den Kopf schütteln konnte.
Für mich eine der schwächsten Kurzgeschichten von King, die mich stellenweise viel zu sehr an billige Horrorfilme und den von mir gemiedenen Autor Laymon erinnerte. Gelesen habe ich die Geschichte in dem Sammelband Blut/Skeleton Crew, welcher zum Glück auch viele für mich großartige Geschichten enthielt.
MfG Sherlock
Croaton (5 / 5)
Kurz und böse - zu kaum einer Geschichte von King passt das so gut wie zu Das Floß. Vier Jugendliche, die nach und nach von einem unidentifizierbaren Wesen gefressen werden, das aussieht, wie ein Ölfleck. Das ist die Handlung. Mit anderen Worten: Es gibt keine Handlung. Es geht nur darum, auf welche Weise die einzelnen Opfer ihr schreckliches Ende finden. Und da ist King in seinem Element!
Zwar finde ich es störend, fast lästig, dass King es für nötig hält, die Gier nach Sex auf die Spitze zu treiben - wer in dieser Situation noch an Sex denken kann, sollte sich wohl freiwillig dem Monster opfern, um dem Elend ein Ende zu machen. Doch Randy und LaVerne schaffen genau das, nachdem sie gerade dabei zugesehen haben, wie ihr Freund Deke über Stunden hinweg bei lebendigem Leib durch einen Spalt des Floßes gezogen wurde. Ist wohl kein Wunder, dass randy auf Deutsch nichts Anderes bedeutet als lüstern, geil ...
Abgesehen von diesem Lapsus ist Das Floß eine solide Horror-Geschichte und Dekes unseliges Ende eine der grauenhaftesten Szenen in Kings Gesamtwerk. Der Ring, der als Einziges von ihm übrig bleibt, weil er nicht durch den Spalt passt, ist ein einprägsames Bild, das man so schnell nicht loswird ...
Wörterschmied (4 / 5)
Wie kommt man auf so etwas? Was muss man rauchen/ schlucken/ trinken/ inhalieren, um sich so etwas auszudenken? Nun, ein Zauberer verrät seine Tricks schließlich auch nicht. Und so lange das Endprodukt- die Magie - verblüfft, möchte man es auch gar nicht wissen!
Das Floß ist Stephen Kings Antwort auf Zehn kleine Negerlein. Wie Paul Sheldon spielt King das Spiel Kannst du? und, ja, er kann! Er bringt es fertig, jeden Charakter auf seine eigene individuelle Weise sterben zu lassen, die einerseits tragisch als auch gleichermaßen erheitern sein kann. Randy stößt LaVerne während des Liebesspiels in das Wasser, um sich selbst vor dem Floß-Monster zu schützen - ein Coitus Interruptus, der auf schmerzhafte Weise komisch wirkt.
Zwar hab ich erst nach circa zwanzig Seiten verstanden, wer nun wessen Liebchen ist, aber die Geschichte dreht sich letztendlich sowieso vor allem um die Beziehung zwischen Randy und Deke, während sich die Mädchen als "süßes Naschwerk" der Jungs an Bord befinden. Es ist eine Teenager-Geschichte. Von Teenager erzählt und für diese gemacht. Teenager haben ihr eigenes Verständnis von Logik.
Dass die Charaktere nicht wirklich ausgeleuchtet und erklärt werden, stört kaum, denn wir spielen Kannst du? und warten auf überraschende und innovative Wendungen, mit denen wir bei jedem Tod eines der Charaktere bedient werden!
Mr. Dodd (4 / 5)
Stephen King dachte sich wohl einen typischen Teenie-Horrorfilm ala Freitag der 13. einmal als Kurzgeschichte zu schreiben. Man nehme also vier sexsüchtige Teenager, die irgendeinen Camping-Ausflug ins Nirgendwo machen und die sich am besten schon zu Beginn leicht bekleidet zeigen. Als Nächstes braucht es einen Mörder und da Jason schon am Crystal Lake (wie passend das es einen solchen im Kingschen Universum auch gibt) sein Unwesen treibt, muss das Morden ein schwarzer Fleck im Wasser übernehmen. Außer, dass die Charaktere sexsüchtige Teenies sind ist auch an Charakterisierung nicht nötig, braucht es aber auch nicht, denn bei einem Freitag der 13.-Film ist die Vorgeschichte auch egal, man will nur sehen wie die meisten davon abgemetzelt werden. Genauso ist es dann auch hier. King beschreibt das auf seine typisch grausame Art und Weise.
Passend für King haben die beiden letzten Überlebenden einen seltsamen Anflug von Lust und treiben es noch einmal (das Töten guter Freunde weckt offenbar den Geschlechtstrieb, King verwendet das dutzende Male in seinen Geschichten), ehe die eine der beiden nur kurz nach dem Geschlechtsakt ins Wasser geworfen wird. Ein fieser Tod, der aber auch zu den Freitag der 13.-Filmen passt. Wer Sex hat, oder einmal nackt durchs Bild laufen durfte, stirbt.
Ich gebe keine 5 Punkte, da ich nach dem Sehen von 10 Freitag der 13.-Filmen dieses Schema schon gewohnt bin (meist mit mehr Personen), aber dennoch toll, dass sich King auch einmal so etwas traut.
Cujo (5 / 5)
Eine meiner absoluten Lieblings-Kurzgeschichten des Meisters. Dieses Oszillieren der Geschichte zwischen Grauen und sexuellem Verlangen, zwischen wilder Jugend und schnellem Tod, diese unerträglich klaustrophobe Atmosphäre, in der man das Schreien des Eistauchers wie das Knacken der Knochen Randys noch lange nachklingen hört (obwohl doch keiner glauben will, dass niemand, gar niemand während so vielen Stunden doch noch an den See hinausfährt, um eine zu rauchen, um etwas zu meditieren...), das ist ein genialer Wurf, eines Herrenmagazins unwürdig und einer Horrorsammlung sehr würdig. Dann natürlich die Übersetzungsproblematik: "Zeig mir was Schönes!" ist natürlich etwas völlig Anderes als "Do you love"? Findet Deke seine wahre Liebe, wenn er sich fressen lässt, ist der ölige Fleck weiblich? Rätsel über Rätsel.
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