Onkel Ottos Lastwagen: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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In dieser [[Kurzgeschichte]] ist es ausnahmsweise einmal anders mit meiner Kritik: Die Vorgeschichte ist zu lang. Ich hätte wohl vier gegeben, wenn der [[Quentin Schenck|Erzähler]] nicht vorher über ein halbes Jahrhundert erzählt hätte. Die Geschichte wird erst interessant, wenn der Lastwagen langsam auf [[Otto Schenck]]s Haus zukommt und dieser immer paranoider wird. Der größte Schreckmoment ist dann der grausige Mord an Otto, der von einer Zündkerze durchbohrt wird und mit Öl gefüllt ist. | In dieser [[Kurzgeschichte]] ist es ausnahmsweise einmal anders mit meiner Kritik: Die Vorgeschichte ist zu lang. Ich hätte wohl vier gegeben, wenn der [[Quentin Schenck|Erzähler]] nicht vorher über ein halbes Jahrhundert erzählt hätte. Die Geschichte wird erst interessant, wenn der Lastwagen langsam auf [[Otto Schenck]]s Haus zukommt und dieser immer paranoider wird. Der größte Schreckmoment ist dann der grausige Mord an Otto, der von einer Zündkerze durchbohrt wird und mit Öl gefüllt ist. | ||
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+ | Wieder so eine Geschichte mit ''Dolores''-Charakter. Quentin Schenck findet seinen toten Onkel und muss sich seine Befürchtungen vom Leib schreiben. Er glaubt, dass ein Pickup aus den späten 20er Jahren verantwortlich ist für den Mord an einem verrückt gewordenem Großgrundbesitzer in Maine. | ||
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+ | Ich finde die Geschichte ganz gut geschrieben. Wie der titelgebende Laster auf seinem letzten Weg auf den Trinity Hill in den Ortsgrenzen von Castle Rock hinauf fängt sie langsam und gemächlich an. Nur um dann - nach dem Tod von Schencks Geschäftspartner - unweigerlich Fahrt aufzunehmen. Aber endet die Geschichte in der gleichen Katastrophe wie der rote Truck? | ||
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+ | Ja und nein. Nein, weil die Geschichte stabiler gebaut ist wie der Truck. Sie erzeugt eine ganz passable Gruselstimmung, beinahe so als wäre das Unglück unausweichlich als Schenck es ausspricht. So, als könne man dem Truck nicht ausweichen. Und dennoch wird einem nicht geglaubt. So ähnlich verhält es sich mit ''Christine'' auf etwas größerer Bühne. | ||
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+ | Doch die Geschichte kommt auch vom richtigen Weg ab wie der Truck in ihrer Handlung. Es gibt einige Punkte, die bei mir schon während dem Lesen große Fragezeichen aufwerfen. Warum will Schenck sein Haus der Stadt vermachen, wenn er weiß, dass der Truck verflucht ist? Hat er solch einen Hass auf die Stadt, obwohl die Wut sich erst später zeigen soll? Wenn er weiß, dass der Truck ihn töten will, warum versucht er nicht, ihn zu entsorgen? Wieso bleibt er auf dem Land wohnen? Kein Wunder, dass er Stück für Stück durchdreht. | ||
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+ | Für mich aber der Oberkiller und das Argument, warum Dolores für mich auch nicht funktioniert. Der Truck ist - Achtung Spoiler - erwiesenermaßen der Mörder von Otto Schenck, richtig? Warum besteht Quentin Schenck dann noch so hartnäckig darauf, dass Otto Schenck McCutcheon ermordete? Wenn der Truck in der Lage ist, die Strecke zwischen den Ziegelsteinen und dem Haus unbemerkt zurückzulegen, wo ist dann das Problem, dass er McCutcheon, der ebenso für den "Tod" des Fahrzeugs verantwortlich ist, ebenfalls ermordete. | ||
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+ | P.S. "''[[Dolores]]''" hat das gleiche Problem. Wenn man sich vor Augen hält, dass die Hauptprotragonistin ein ganzes Dorf schonmal zum Narren gehalten hat als sie ihren Mann ermordete. Warum also soll man ihr glauben, dass der Tod von Vera nicht aus Habgier oder Wut geschehen ist? Aber dazu an passender Stelle mehr. | ||
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Version vom 1. November 2013, 00:52 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Stephen Kings Kurzgeschichte Onkel Ottos Lastwagen beginnt etwas langatmig mit einer Beschreibung der Bemühungen von Otto Schenck, während der großen Depression in den USA Fuß zu fassen und an Geld zu kommen. Für den etwas beschwerlichen Einstieg gibt es den Punktabzug, dann aber nimmt die Geschichte an Fahrt auf - und das ist wörtlich zu nehmen, denn sobald es um den Titel gebenden Lastwagen geht, kann King einmal mehr beweisen, dass er es vermag, im Leser die Angst vor alltäglichen Dingen und Gegenständen zu schüren.
Der verrostende, kaputt auf einem Feld herumstehende Truck wird für Ich-Erzähler Quentin Schenck und seinen Onkel Otto zu einer Obsession: Quentin glaubt, der Lastwagen starre ihn an und hat ein schlimmes Erlebnis in dessen Führerhaus; Otto gar denkt, der Truck habe es auf ihn abgesehen, um den gewaltsamen Tod seines Besitzers George McCutcheon zu rächen: Der LKW komme der Hütte, in der Otto lebt, immer näher ...
Fazit: Für mich besser als die thematisch halbwegs vergleichbare Geschichte Lastwagen, weil das Bild des langsam auf die Hütte zukriechenden Trucks Gänsehautgarantie hat!
Mr. Dodd (3 / 5)
In dieser Kurzgeschichte ist es ausnahmsweise einmal anders mit meiner Kritik: Die Vorgeschichte ist zu lang. Ich hätte wohl vier gegeben, wenn der Erzähler nicht vorher über ein halbes Jahrhundert erzählt hätte. Die Geschichte wird erst interessant, wenn der Lastwagen langsam auf Otto Schencks Haus zukommt und dieser immer paranoider wird. Der größte Schreckmoment ist dann der grausige Mord an Otto, der von einer Zündkerze durchbohrt wird und mit Öl gefüllt ist.
Tussauds (3 / 5)
Wieder so eine Geschichte mit Dolores-Charakter. Quentin Schenck findet seinen toten Onkel und muss sich seine Befürchtungen vom Leib schreiben. Er glaubt, dass ein Pickup aus den späten 20er Jahren verantwortlich ist für den Mord an einem verrückt gewordenem Großgrundbesitzer in Maine.
Ich finde die Geschichte ganz gut geschrieben. Wie der titelgebende Laster auf seinem letzten Weg auf den Trinity Hill in den Ortsgrenzen von Castle Rock hinauf fängt sie langsam und gemächlich an. Nur um dann - nach dem Tod von Schencks Geschäftspartner - unweigerlich Fahrt aufzunehmen. Aber endet die Geschichte in der gleichen Katastrophe wie der rote Truck?
Ja und nein. Nein, weil die Geschichte stabiler gebaut ist wie der Truck. Sie erzeugt eine ganz passable Gruselstimmung, beinahe so als wäre das Unglück unausweichlich als Schenck es ausspricht. So, als könne man dem Truck nicht ausweichen. Und dennoch wird einem nicht geglaubt. So ähnlich verhält es sich mit Christine auf etwas größerer Bühne.
Doch die Geschichte kommt auch vom richtigen Weg ab wie der Truck in ihrer Handlung. Es gibt einige Punkte, die bei mir schon während dem Lesen große Fragezeichen aufwerfen. Warum will Schenck sein Haus der Stadt vermachen, wenn er weiß, dass der Truck verflucht ist? Hat er solch einen Hass auf die Stadt, obwohl die Wut sich erst später zeigen soll? Wenn er weiß, dass der Truck ihn töten will, warum versucht er nicht, ihn zu entsorgen? Wieso bleibt er auf dem Land wohnen? Kein Wunder, dass er Stück für Stück durchdreht.
Für mich aber der Oberkiller und das Argument, warum Dolores für mich auch nicht funktioniert. Der Truck ist - Achtung Spoiler - erwiesenermaßen der Mörder von Otto Schenck, richtig? Warum besteht Quentin Schenck dann noch so hartnäckig darauf, dass Otto Schenck McCutcheon ermordete? Wenn der Truck in der Lage ist, die Strecke zwischen den Ziegelsteinen und dem Haus unbemerkt zurückzulegen, wo ist dann das Problem, dass er McCutcheon, der ebenso für den "Tod" des Fahrzeugs verantwortlich ist, ebenfalls ermordete.
Vielleicht ist das Kings versteckte Nachricht: Behandle deinen Wagen gut, sonst bringt er dich mit Motoröl und Zündkerzen oder seinem eigenen Gewicht um. Aber das hätte man bestimmt besser verpacken können.
P.S. "Dolores" hat das gleiche Problem. Wenn man sich vor Augen hält, dass die Hauptprotragonistin ein ganzes Dorf schonmal zum Narren gehalten hat als sie ihren Mann ermordete. Warum also soll man ihr glauben, dass der Tod von Vera nicht aus Habgier oder Wut geschehen ist? Aber dazu an passender Stelle mehr.
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