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==Kapitel 1: Der Brief== | ==Kapitel 1: Der Brief== |
Version vom 30. November 2008, 16:53 Uhr
Inhaltsangabe zu N.
Stephen Kings Kurzgeschichte N. (aus der Sammlung Sunset) ist unterteilt in 7 Kapitel.
Kapitel 1: Der Brief
- 28. Mai 2008: Sheila LeClaire schreibt einen Brief an einen alten Bekannten, Charlie, den sie schon so gut wie aus den Augen verloren hatte. Doch so ganz vergessen konnte sie ihren Freund, in den sie einmal verschossen war, nie, denn sein Gesicht taucht immer wieder einmal auf CNN auf, ist er doch ein erfolgreicher Reporter geworden.
- Sie wendet sich an ihn wegen des plötzlichen Todes ihres Bruders Johnny Bonsaint – er, Charlie und sie waren früher ein unzertrennliches Gespann, und Sheila fällt niemand ein, an den sie sich sonst wenden könnte. Denn etwas stimmt nicht mit diesem angeblichen Unfall. Johnny stürzte von einer Brücke in den Tod, doch Sheila ist überzeugt, dass es Selbstmord war – und das will nicht zu dem Johnny passen, den sie kannte.
- Etwas ist vorgefallen vor Johnnys Tod, und als Sheila sich um seine Habseligkeiten kümmerte, fand sie eine Patientenakte mit der ominösen Aufschrift "Sofort verbrennen". Doch Sheila konnte der Versuchung nicht widerstehen und las, was Johnny dort festhielt. Diese Akte schickt sie Charlie mit, auf dass er sich sein eigenes Bild von diesem seltsamen Fall machen möge. Es geht um einen Patienten, den Johnny nur N. nannte, und Johnnys Aufzeichnungen sind beunruhigend und zunehmend bruchstückhaft. Sheila ist gespannt auf Charlies Meinung und könnte es gut verstehen, wenn der die Papiere an ihrer Statt einfach verbrennen würde.
Kapitel 2: Die Fallaufzeichnungen
- Rückblick, denn die Aufzeichnungen beginnen am 01. Juni 2007:
- Johnny Bonsaint beginnt seine Niederschrift über N., einen 48-jährigen Wirtschaftsprüfer aus Portland. Er lebt in Scheidung, hat zwei Töchter und leidet seit beinahe einem Jahr an Schlafstörungen. Doch die sind es nicht, die ihn in die Therapie getrieben haben, zumindest nicht vorrangig. Vielmehr sind es seine immer schlimmer werdenden Zwangsstörungen, die anfangs harmlos begannen: Er fing an, seine Schuhe unterschiedlich zu binden (an einem die Schleife oben, am anderen unten), dann begann zwanghaftes Zählen der unterschiedlichsten Dinge von Hinweisen in Kreuzworträtseln, über Schritte bis hin zum Läuten des Telefons. Sein Zustand spitzt sich zu, als er Dinge verändern muss, damit sie in sein neues Weltbild passen: Sind etwa nicht genügend schmutzige Teller in der Spülmaschine (sie müssen eine gerade Zahl über 10 ergeben), ist er gezwungen, saubere dazuzustellen.
- Das Zählen ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs; bald muss N. Dinge berühren, um sich zu versichern, dass alles in Ordnung ist: die hoffentlich ausgeschaltete Herdplatte, Lichtschalter, das Ofenrohr ... Und dann kommt nach das Ordnen dazu, denn N. entwickelt eine Manie, Gegenstände in Kreisen und Diagonalen zu formieren, so zum Beispiel Johnnys Kleenex-Schachtel, eine Vase und zwei Tulpen. Nüchtern stellt N. fest, dass er nur deshalb keinen Selbstmord begeht, weil er einfach viel zu viel zu tun hat. Johnny trägt N. auf, als Hausaufgabe eine Liste seiner Zwangsstörungen zu erstellen.
- Die Liste macht den Umfang von N.s Wahn greifbar. Seine Zahlenspielereien machen N. selbst immer verrückter; so konnte er auch nicht umhin, seine eigenen Listeneinträge zu zählen:
Es sind 604 Zählvorgänge, 878 Berührvorgänge und 2246 Ordnungsvorgänge. Alles gerade Zahlen, wie Sie bemerken werden. Insgesamt eine Summe von 3728, ebenfalls eine gerade Zahl. Wenn man die einzelnen Ziffern dieser Summe – 3728 – zusammenrechnet, erhält man 20, auch gerade. Eine gute Zahl. (...) Teilt man 3728 durch 2, kommt 1864 heraus. Die Quersumme von 1864 ist 19, eine mächtige ungerade Zahl. Mächtig und schlecht. | ||
- Johnny ist klar, dass er nun aufhören muss, sich um die Symptome zu kümmern – er muss der Ursache von N.s Wahn auf den Grund gehen. Immer wieder einmal hatte N. etwas davon erzählen wollen, jetzt erst lässt Johnny ihn. Alles, so N., begann im letzten Sommer an jenem Feld in der Nähe von Motton, einem Feld namens Ackerman's Field. Aber kann er Dr. Bonsaint überhaupt davon erzählen?
Sind Sie sich sicher, dass Sie das hören wollen? (...) Ich bin hier, weil sich das alles vielleicht nur in meinem Kopf abspielt. Aber es könnte auch anders sein. Ich kann es wirklich nicht sagen. (...) Aber wenn es nicht mental ist – wenn das, was ich auf dem Ackerman's Field gesehen und gespürt habe, real ist –, dann habe ich eine Art Infekt in mir, den ich auf Sie übertragen könnte. | ||
- Als Johnny meint, dass er das Risiko einzugehen bereit ist, beginnt N. seine Geschichte ...