Atomenergie: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 5. Januar 2016, 19:01 Uhr

Atomenergie in Das Monstrum

Portal: Das Monstrum

Kein anderer Roman dreht sich so sehr um das Thema wie Das Monstrum. Die Hauptfigur Jim Gardener ist ein absoluter Gegner der Atomkraft. Durch die Hilfe der Tommyknockers verspricht er sich, diesem Unfug Einhalt gebieten zu können. Doch zu spät stellt er fest, dass die Außerirdischen keine Linderung bringen, sondern nur eine neue Art des Wahnsinns - zwar verzichten sie auf Nukleartechnik, wissen aber genauso wenig über Gleichstrom, weshalb sie einen enormen Verschleiß an Batterien haben. Von Nachhaltigkeit kann hier nicht die Rede sein.

Viele Erfindungen der Tommyknockers hinterlassen ein grünes Licht (etwa die Strahlenkanone von Beach Jernigan oder die Tommyknocker-Batterien in Bobbis Schuppen), dass den Eindruck von Radioaktivität vermittelt. Dies soll eines verdeutlichen: Die Tommyknockers sind trotz ihres Technikverständnisses nicht klüger als wir; sie machen die gleichen Fehler, ohne es zu bemerken und benutzen Technologie, die sie nicht begreifen können.

Die Atmosphäre der Tommyknockers schwebt wie eine Glocke über der Stadt Haven und löst Mutationen aus - niedere Lebensformen (wie der Murmler) sterben einfach. Hier kann man auf eine abgewandelte Form der Strahlenkrankheit spekulieren.

Kann man viele Andeutungen und Interpretationsmöglichkeiten nur erahnen oder spekulieren, werden im Roman aber auch Fakten genannt. Das Streitgespräch zwischen Jim und Ted dem Strom-Mann (Buch I, Kapitel 5/7) gibt folgende Argumente preis (eingerückt sind die Argumente gegen Atomkraft):

• Das Atomkraftwerk (AKW) Iroquois sorgt für Arbeitsplätze.
• Durch Atomenergie wird die Westliche Welt unabhängig vom Öl des Nahen Osten.
• AKWs funktionieren, anders als Solaranlagen, auch ohne Sonnenschein.
• Durch einen einzigen Flugzeugabsturz sterben mehr Menschen als beim Unfall in Tschernobyl (190 zu 32 Tote) - warum dann nicht lieber die Flughäfen still legen?
• In den USA ist noch kein Mensch an Kernkraft gestorben!
  • Marie Curie starb an Strahlenvergiftung, ihre Notizbücher sind so verseucht, dass man sie nicht lesen kann.
  • Am 05. Oktober 1966 kam es in Michigan zu einer teilweisen Kernschmelze.
• Das hatte keine negativen Folgen.
  • Aber beinahe wäre Detroit zerstört worden.
  • In der Nähe von AKW lebende Menschen erleiden viel häufiger tödlichen Krebs.
  • In Kyschtym vergruben die Russen ausrangierte Brennstäbe, die oxidierten und reines Plutonium erzeugten. Alle schwangeren Frauen mussten abtreiben, die Stadt wurde evakuiert. Um den Vorfall zu vertuschen, öffnete man die Absperrung einfach wieder und stellte Warnschilder auf: "Bitte schließen sie die Fenster und schalten die Lüftung aus. Fahren Sie die nächsten zwanzig Meilen so schnell wie möglich."
  • Alles Wissen um Kernkraft sind nur Annahmen und Spekulationen.
  • Befürworter, wie Ted, lügen nicht nur, indem sie negative Folgen verschweigen, sondern sich auch noch positive Wirkungen ausdenken.
  • Die Dunkelzahl an Toten in Tschernobyl ist höher als 32. Die zweite Sterbewelle sind Leukämieopfer, die dritte und größte sind Krebstote.
  • Eine US-Studie errechnete, dass ein Reaktor, der ein Fünftel so groß wie der in Tschernobyl wäre, verheerende Folgen in den USA anrichten könnte (hier in Pennsylvania): 45.000 Tote, 70% des Staates verstrahlt, 17 Millionen Dollar Sachschaden.
  • Auf die Größe von Tschernobyl hochgerechnet: 225.000 Tote und 85 Mio. Dollar Schaden - wie viele Flugzeuge bräuchte man, um so viele Menschen zu transportieren?
  • Vor allem Kinder, sogar im Mutterleib, sind betroffen. Neunjährige in Pripjat sterben, weil sie "ihre Gedärme ausscheißen."
  • Die Verantwortlichen wissen um die Risiken und haben geschützte Häuser oder wohnen nicht in der Nähe von AKWs.
• Solche Statistiken sind nur russische Propaganda.
  • Soldaten in Schutzanzügen versuchten das Leck eines AKW in Harrisburg (wahrscheinlich Pennsylvania) zu stopfen... mit einem Baseball. Dieser wurde bald herausgeschleudert und zerschlug eine Schutzwand.
• Kernreaktoren sind besser gebaut als Jane Fonda.
  • Beim AKW Three-Mile-Island hätte man fast einen Tank mit radioaktiven Abfällen an die Trinkwasserleitung angeschlossen. Der falsche Anschluss wird als "allgemein wenig ratsame Praxis" abgetan.
  • Bei einem Rundgang im AKW kein Wasser trinken!
  • Tschernobyl hat mehr Radioaktivität in die Atmosphäre freigesetzt als alle oberirdischen Atomversuche seit Trinity zusammen.
• Elektrizität ist notwendig.
  • Leukämie ist eine Folge von Strahlung - Kinder sind als erste betroffen.
  • Wohin mit den Brennstäben? Sie sind tickende Zeitbomben.
  • Genügend Plutonium ist bereits verschwunden, um die gesamte Ostküste zu zerstören.

Atomwaffen

• Mülleimermann besorgt eine Atombombe als Geschenk für Randall Flagg und sorgt dabei versehentlich für die Vernichtung von Las Vegas. (Das letzte Gefecht)
• Man vermutet, die Verheerten Länder wurden durch eine Atombombe verseucht (Der Talisman); auch das Wüste Land in Mittwelt und die Langsamen Mutanten könnten so entstanden sein. (Tot und Glas)
• John Renshaw wird von einer Spielzeug-Wasserstoffbombe getroffen und neutralisiert. (Schlachtfeld)
• Beach Jernigans Motivation, den Tommyknockers zu helfen, wird folgendermaßen beschrieben: "Wären Gards Tommyknockers Beach persönlich erschienen, ausgerüstet mit Atomwaffen und dem Vorschlag, er solle in den sieben größten Städten der Welt eine unterbringen, dann hätte Beach sofort angefangen, Flugverbindungen herauszusuchen." (Buch II, Kapitel 7/1)
• Der Buick wird indirekt mit einer Wasserstoffbombe verglichen. Haben seine Schöpfer ihn einfach vergessen oder verloren? Könnte man eine Wasserstoffbombe einfach so verlieren und sich nicht die Mühe machen, danach zu suchen? (Der Buick)
• In der Kurzgeschichte Abschlusstag (aus der Kurzgeschichtensammlung Sunset) wird New York City durch eine Atombombe zerstört. Die Ursachen werden nicht geklärt, da die Geschichte damit endet.
• In Die Arena soll die Stift-Atombombe (als letzte Maßnahme) punktgenau ein Loch in die Kuppel sprengen - Small Boy Two hat jedoch vor dem Start eine Fehlfunktion und verstrahlt mehrere Mitarbeiter.

Radioaktivität

• In der Verfilmung von Das Monstrum leuchten die Erfindungen der Tommyknockers giftgrün, was den Eindruck von Radioaktivität vermittelt.
• Jim Gardener ist ein absoluter Gegner von Atomenergie. Aus Bobbis Schuppen dringt grünes "Radium-Licht". Siehe auch den eigenen Absatz dazu. (Das Monstrum)
• Die Verheerten Länder in Der Talisman und das Wüste Land in Tot und Glas sind Zonen hoher Radioaktivität und Mutationen.
• Der Troop D befürchtet, der Buick sende radioaktive Strahlung aus - dem ist allerdings nicht so. (Der Buick)
• Der Kuppelgenerator erzeugt einen radiaktiven Ring, der grün leuchtet, um Eindringliche abzuschrecken. (Die Arena)