Tot: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Ähnlich wie die beiden Vorgänger (''[[Schwarz]]'' und ''[[Drei]]'') beginnt ''[[Tot|Band III: Tot]]'' ohne große Ankündigungen, sondern direkt in der Handlung: [[Susannah Dean|Susannah]] wird von [[Roland Deschain|Roland]] [[Lektion der Revolvermänner|unterrichtet]], während [[Eddie Dean|Eddie]] von einem [[Shardik|riesigen Bären]] angegriffen wird. Es erfolgt eine kurze Schießerei und dann kehrt das erste Mal Ruhe in den Roman ein. | Ähnlich wie die beiden Vorgänger (''[[Schwarz]]'' und ''[[Drei]]'') beginnt ''[[Tot|Band III: Tot]]'' ohne große Ankündigungen, sondern direkt in der Handlung: [[Susannah Dean|Susannah]] wird von [[Roland Deschain|Roland]] [[Lektion der Revolvermänner|unterrichtet]], während [[Eddie Dean|Eddie]] von einem [[Shardik|riesigen Bären]] angegriffen wird. Es erfolgt eine kurze Schießerei und dann kehrt das erste Mal Ruhe in den Roman ein. | ||
− | ''Anders'' als bei den beiden Vorgängern bleibt der Anfang jedoch nicht durch besondere literarische Gestaltungsmittel lange im Gedächtnis des Lesers. Und dieser denkt: „Hoffentlich führt [[Stephen King|King]] die [[Dunkler Turm Zyklus|Saga]] nicht vollends auf die schiefe Bahn, sprich: die Phantasy-Schiene, das ging doch [[Der Talisman|schon mal]] in die Hose!“ wird aber dann zum Glück doch nicht in seinen Ängsten bestätigt. | + | ''Anders'' als bei den beiden Vorgängern bleibt der Anfang jedoch nicht durch besondere literarische Gestaltungsmittel lange im Gedächtnis des Lesers. Und dieser denkt: „Hoffentlich führt [[Stephen King|King]] die [[Dunkler-Turm-Zyklus|Saga]] nicht vollends auf die schiefe Bahn, sprich: die Phantasy-Schiene, das ging doch [[Der Talisman|schon mal]] in die Hose!“ wird aber dann zum Glück doch nicht in seinen Ängsten bestätigt. |
''Tot'' ist ein solider Horrorroman, der mit Schallgeschwindigkeit über die Science-Fiction- Ein-Schienen-Bahn-Strecke gleitet und nur unwesentlich auf die mittelalterliche Phantasiemanie abrutscht. SF ist ein Genre, das King leider nur selten aufgreift, dann aber mit vollem Trumpfblatt spielt (siehe auch ''[[Dünenwelt]]''). | ''Tot'' ist ein solider Horrorroman, der mit Schallgeschwindigkeit über die Science-Fiction- Ein-Schienen-Bahn-Strecke gleitet und nur unwesentlich auf die mittelalterliche Phantasiemanie abrutscht. SF ist ein Genre, das King leider nur selten aufgreift, dann aber mit vollem Trumpfblatt spielt (siehe auch ''[[Dünenwelt]]''). | ||
Zwar brauchen viele Szenen – genau wie der Roman ''[[Love]]'' oder die ersten Teile der [[Harry Potter]]-Saga - einige Zeit, sich recht zu entwickeln, aber die Verfolgungsjagd durch die Ruinen und Katakomben von [[Lud]] und [[Jake Chambers|Jakes]] Rettungsaktion aus der ''Villa'' sind an Spannung kaum zu überbieten. Und letztendlich ist es die Einführung des Charakters [[Blaine]] gegen Ende des Romans alle Male wert, das dicke Buch durchzukämpfen. Mit Blaine und Lud erschafft King ein sehr aussagekräftiges Bild von Rolands Welt und erst hier versteht man, was es heißt, in einer Welt zu leben, die sich ''weiterbewegt hat''. | Zwar brauchen viele Szenen – genau wie der Roman ''[[Love]]'' oder die ersten Teile der [[Harry Potter]]-Saga - einige Zeit, sich recht zu entwickeln, aber die Verfolgungsjagd durch die Ruinen und Katakomben von [[Lud]] und [[Jake Chambers|Jakes]] Rettungsaktion aus der ''Villa'' sind an Spannung kaum zu überbieten. Und letztendlich ist es die Einführung des Charakters [[Blaine]] gegen Ende des Romans alle Male wert, das dicke Buch durchzukämpfen. Mit Blaine und Lud erschafft King ein sehr aussagekräftiges Bild von Rolands Welt und erst hier versteht man, was es heißt, in einer Welt zu leben, die sich ''weiterbewegt hat''. | ||
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+ | Was mich an der [[Dunkler-Turm-Zyklus|Saga vom Dunklen Turm]] immer schon wunderte, ist die Aufteilung. Warum ist ''[[Susannah]]'' so kurz, dann ''[[Der Turm]]'' so monsterlang, wenn doch dessen Anfang inhaltlich noch so gut in Band VI gepasst hätte? So geht es mir auch mit dem gesamten Roman ''[[tot]]'', der für mich aus zwei separaten Büchern besteht, die auch innerhalb des Werks folgerichtig Buch I und Buch II genannt werden! | ||
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+ | Diese beiden Teile innerhalb von Teil III (ganz schön kompliziert!) sind für mich denn auch grundverschieden. Buch I würde ich mit 5 Punkten bewerten. Als großer Fan von Zeitreise-Geschichten fasziniert mich das Paradoxon, in dem Jake und Roland sich verstrickt sehen; als Lehrer amüsiert mich Jakes Abschlussaufsatz und dessen Bewertung; als Liebhaber spannender Literatur packt mich die Szene, in der Jake "gezogen" wird, immer wieder aufs Neue: Sein Kampf gegen den [[Dämon der Villa]] ist der Höhepunkt des Romans. | ||
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+ | Dann kommt Buch II, separat für mich nur 3 Punkte wert. Zwar kommt endlich [[Oy]] dazu (''Oy!''), leider folgt dann aber ein recht langer Hänger in [[River Crossing]]. Richtig spannend wird es erst wieder, als Jake vor den [[Ticktackmann]] gezerrt wird und Eddie und Susannah endlich Blaine finden ... dann aber endet das Buch fies offen – für jeden, der tatsächlich all die Jahre auf ''[[Glas]]'' warten musste, eine echte Qual! | ||
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+ | In den ersten beiden Bänden geht es darum, ein Ziel zu erreichen - nicht unbedingt den Turm -, doch in ''tot'' fand ich kein Ziel. Die Ausbildung [[Eddie Dean|Eddies]] und [[Susannah Dean|Susannahs]] zu Revolvermännern war etwas langweilig, doch das Paradoxon, das [[Jake Chambers|Jakes]] Tod verursacht und somit [[Roland Deschain|Rolands]] Realität stört, ist sehr überzeugend. Jakes Part wird großartig erzählt. Nur Eddie erweist sich in ''tot'' als Nervensäge. [[Blaine]] dagegen ist wundervoll gestört in Szene gesetzt. Das Ende des Buches gefällt mir sehr. Es regt zum Weiterlesen an. 4 Punkte gebe ich aus dem einfachen Grund, da mir der Anfang des Buches sehr langatmig vorkam. | ||
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+ | War ''[[Schwarz]]'' noch die trostlose aber dennoch geniale Einführung, ''[[Drei]]'' das mühevolle Bilden eines neuen [[Ka-Tet]]s von [[Roland Deschain|Roland]], so ist ''[[tot.]]'' nun der eigentliche Beginn der Reise. Roland bildet seine beiden neuen Gefährten [[Eddie Dean|Eddie]] und [[Susannah Dean|Susannah]] zu Revolvermänner aus, die dabei immer neue Herausforderungen meistern müssen und nicht häufig mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Schon die ersten Szenen mit [[Shardik]] (besonders, da der namensgebende Roman ein absolutes Meisterwerk ist und King Richard Adams so auf tolle Weise würdigt) und am Tor des Balkens sind grandiose Szenen. | ||
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+ | Doch auch Roland muss sich seiner Vergangenheit stellen und hat damit zu kämpfen, dass sein Ka-Tet noch nicht vollständig ist und er ein Paradoxon zu lösen hat, welches den Tod seines einstigen Begleiters [[Jake Chambers]] betrifft. Diese Parallelität der Ereignisse um Jake und Roland, sowie sein mühevolles Ziehen, welches nur allen Mitgliedern des Ka-Tets gemeinsam gelingt, ist die wahre Stärke des ersten Teils dieses Buches. Eine ständige Spannung und am Ende ein herzzereißender Moment, als das Ka-Tet nun nahezu vollständig ist. | ||
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+ | Dies wird es aber erst, als mit [[Oy]] sich auch noch eines der liebenswürdigsten Tiere dem Ka-Tet anschließt. Danach flacht die Handlung etwas ab, nur um in [[Lud]] zu einem furiosen Finale zu werden. Diese Stadt stellt die ganze Abscheulichkeit und Verderblichkeit von Rolands Welt dar, die über sie hereingefallen ist. Gerade diese Science-Fiction-Aspekte und dann eine wieder einmal sich spannend zuspitzende Situation machen Lud für mich zu einem der Lieblingskapitel. Mit [[Blaine]] endet das dann und geht in seine nächste [[Glas|Phase]] über, die praktisch der Höhepunkt der Turm-Saga sein wird. Dabei störte es mich nicht, dass ''tot.'' so offen endet, denn es war ein müdes Buchzuklappen und der Griff nach ''Glas'' und sofort konnte es weitergehen in dieser kranken, aber sehr interessanten Welt. | ||
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+ | Für mich ist die Phase der Bände 3-5 im DT-Zyklus meine beliebteste; die ersten zwei Bände sind irgendwie noch so "einführend" und die letzten zwei fand ich dann schon irgendwie so "zu ernst" und nicht so abenteurlich. | ||
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+ | ''Tot'' ist also der erste Band, in dem wir schon ein komplettes Ka-tet haben (na ja..Pere Callahan kommt zwar in Wolfsmond erst..) und endlich wissen wir auch schon etwas über den dunklen Turm. Die erste Hälfte des Buches zeigt [[Jake Chambers]] im Mittelpunkt, der wie ein Untoter durch New York zieht. Er ist am Leben, doch irgendwie glaubt er, er müsse doch ''tot'' sein. Immer wieder denkt er an [[Roland Deschain]] und an den [[Der Dunkle Turm|Turm]]...was King hier schafft ist genial. | ||
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+ | Was mich vorallem beeindruckt ist, das, das hier noch unwichtig scheint, wird später sehr wichtig. Zum Beispiel scheint uns hier [[Calvin Tower]] nicht so sehr wichtig zu sein, obwohl dieser einen wesentlich größeren Auftritt in [[Wolfsmond]] und [[Susannah]] hat. Als ob King es schon vorgeplant hätte! Und auf die [[Rose]] vergisst King in diesem 3. Band auch nicht....Auch diese Visionen von [[Eddie Dean]] sind unbezahlbar, noch besser ist das beobachten von Rolands Wahnsinn. Das wäre jetzt jedenfalls alles zur ersten Hälfte dieses genialen Buchs. Jake schafft es übrigens letztendlich nach [[Mittwelt]] zu kommen. | ||
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+ | Die zweite Hälfte [Buch 2] findet größtenteils in [[Lud]] statt und die Haltestelle in [[River Crossing]] fand ich auch nicht schlecht. Richtig interessant wird es aber erst in Lud - die Stadt ist einfach faszinierend; die Bevölkerung ist in zwei Schichten aufgeteilt und mir persönlich war der [[Ticktackmann]] als Antagonist sehr symphatisch. Und dann wird noch Jake von [[Gasher]] entführt und zum Ticktackmann gebracht! Gott, wie ich diese Szenen geliebt habe!! Und wo man denke, man könnte sich von Spannung jetzt ausruhen, geht es erst richtig los. Eddie und [[Susannah Dean|Susannah]] brechen zum demönischen Zug [[Blaine]] auf, der mehr als gefährlich und verrückt ist. Schließlich endet das Buch mit einem gemeinen Cliffhänger und das Gespräch zwischen [[Walter]] und dem Ticktackmann jagte mir wirklich Gänsehaut ein... | ||
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+ | "Sie dürfen dem Turm nicht näher kommen." - Walter O' Dim | ||
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+ | (Übrigens: Ausnahmsweise fand ich mal den dt. Titel besser als den Originaltitel. Im ggf. war es ''The Waste Lands'') | ||
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Aktuelle Version vom 14. Januar 2016, 10:36 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (4 / 5)
Ähnlich wie die beiden Vorgänger (Schwarz und Drei) beginnt Band III: Tot ohne große Ankündigungen, sondern direkt in der Handlung: Susannah wird von Roland unterrichtet, während Eddie von einem riesigen Bären angegriffen wird. Es erfolgt eine kurze Schießerei und dann kehrt das erste Mal Ruhe in den Roman ein.
Anders als bei den beiden Vorgängern bleibt der Anfang jedoch nicht durch besondere literarische Gestaltungsmittel lange im Gedächtnis des Lesers. Und dieser denkt: „Hoffentlich führt King die Saga nicht vollends auf die schiefe Bahn, sprich: die Phantasy-Schiene, das ging doch schon mal in die Hose!“ wird aber dann zum Glück doch nicht in seinen Ängsten bestätigt.
Tot ist ein solider Horrorroman, der mit Schallgeschwindigkeit über die Science-Fiction- Ein-Schienen-Bahn-Strecke gleitet und nur unwesentlich auf die mittelalterliche Phantasiemanie abrutscht. SF ist ein Genre, das King leider nur selten aufgreift, dann aber mit vollem Trumpfblatt spielt (siehe auch Dünenwelt).
Zwar brauchen viele Szenen – genau wie der Roman Love oder die ersten Teile der Harry Potter-Saga - einige Zeit, sich recht zu entwickeln, aber die Verfolgungsjagd durch die Ruinen und Katakomben von Lud und Jakes Rettungsaktion aus der Villa sind an Spannung kaum zu überbieten. Und letztendlich ist es die Einführung des Charakters Blaine gegen Ende des Romans alle Male wert, das dicke Buch durchzukämpfen. Mit Blaine und Lud erschafft King ein sehr aussagekräftiges Bild von Rolands Welt und erst hier versteht man, was es heißt, in einer Welt zu leben, die sich weiterbewegt hat.
Croaton (4 / 5)
Was mich an der Saga vom Dunklen Turm immer schon wunderte, ist die Aufteilung. Warum ist Susannah so kurz, dann Der Turm so monsterlang, wenn doch dessen Anfang inhaltlich noch so gut in Band VI gepasst hätte? So geht es mir auch mit dem gesamten Roman tot, der für mich aus zwei separaten Büchern besteht, die auch innerhalb des Werks folgerichtig Buch I und Buch II genannt werden!
Diese beiden Teile innerhalb von Teil III (ganz schön kompliziert!) sind für mich denn auch grundverschieden. Buch I würde ich mit 5 Punkten bewerten. Als großer Fan von Zeitreise-Geschichten fasziniert mich das Paradoxon, in dem Jake und Roland sich verstrickt sehen; als Lehrer amüsiert mich Jakes Abschlussaufsatz und dessen Bewertung; als Liebhaber spannender Literatur packt mich die Szene, in der Jake "gezogen" wird, immer wieder aufs Neue: Sein Kampf gegen den Dämon der Villa ist der Höhepunkt des Romans.
Dann kommt Buch II, separat für mich nur 3 Punkte wert. Zwar kommt endlich Oy dazu (Oy!), leider folgt dann aber ein recht langer Hänger in River Crossing. Richtig spannend wird es erst wieder, als Jake vor den Ticktackmann gezerrt wird und Eddie und Susannah endlich Blaine finden ... dann aber endet das Buch fies offen – für jeden, der tatsächlich all die Jahre auf Glas warten musste, eine echte Qual!
Bleeding (4 / 5)
In den ersten beiden Bänden geht es darum, ein Ziel zu erreichen - nicht unbedingt den Turm -, doch in tot fand ich kein Ziel. Die Ausbildung Eddies und Susannahs zu Revolvermännern war etwas langweilig, doch das Paradoxon, das Jakes Tod verursacht und somit Rolands Realität stört, ist sehr überzeugend. Jakes Part wird großartig erzählt. Nur Eddie erweist sich in tot als Nervensäge. Blaine dagegen ist wundervoll gestört in Szene gesetzt. Das Ende des Buches gefällt mir sehr. Es regt zum Weiterlesen an. 4 Punkte gebe ich aus dem einfachen Grund, da mir der Anfang des Buches sehr langatmig vorkam.
Mr. Dodd (5 / 5)
War Schwarz noch die trostlose aber dennoch geniale Einführung, Drei das mühevolle Bilden eines neuen Ka-Tets von Roland, so ist tot. nun der eigentliche Beginn der Reise. Roland bildet seine beiden neuen Gefährten Eddie und Susannah zu Revolvermänner aus, die dabei immer neue Herausforderungen meistern müssen und nicht häufig mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Schon die ersten Szenen mit Shardik (besonders, da der namensgebende Roman ein absolutes Meisterwerk ist und King Richard Adams so auf tolle Weise würdigt) und am Tor des Balkens sind grandiose Szenen.
Doch auch Roland muss sich seiner Vergangenheit stellen und hat damit zu kämpfen, dass sein Ka-Tet noch nicht vollständig ist und er ein Paradoxon zu lösen hat, welches den Tod seines einstigen Begleiters Jake Chambers betrifft. Diese Parallelität der Ereignisse um Jake und Roland, sowie sein mühevolles Ziehen, welches nur allen Mitgliedern des Ka-Tets gemeinsam gelingt, ist die wahre Stärke des ersten Teils dieses Buches. Eine ständige Spannung und am Ende ein herzzereißender Moment, als das Ka-Tet nun nahezu vollständig ist.
Dies wird es aber erst, als mit Oy sich auch noch eines der liebenswürdigsten Tiere dem Ka-Tet anschließt. Danach flacht die Handlung etwas ab, nur um in Lud zu einem furiosen Finale zu werden. Diese Stadt stellt die ganze Abscheulichkeit und Verderblichkeit von Rolands Welt dar, die über sie hereingefallen ist. Gerade diese Science-Fiction-Aspekte und dann eine wieder einmal sich spannend zuspitzende Situation machen Lud für mich zu einem der Lieblingskapitel. Mit Blaine endet das dann und geht in seine nächste Phase über, die praktisch der Höhepunkt der Turm-Saga sein wird. Dabei störte es mich nicht, dass tot. so offen endet, denn es war ein müdes Buchzuklappen und der Griff nach Glas und sofort konnte es weitergehen in dieser kranken, aber sehr interessanten Welt.
Michi-X3 (5 / 5)
Für mich ist die Phase der Bände 3-5 im DT-Zyklus meine beliebteste; die ersten zwei Bände sind irgendwie noch so "einführend" und die letzten zwei fand ich dann schon irgendwie so "zu ernst" und nicht so abenteurlich.
Tot ist also der erste Band, in dem wir schon ein komplettes Ka-tet haben (na ja..Pere Callahan kommt zwar in Wolfsmond erst..) und endlich wissen wir auch schon etwas über den dunklen Turm. Die erste Hälfte des Buches zeigt Jake Chambers im Mittelpunkt, der wie ein Untoter durch New York zieht. Er ist am Leben, doch irgendwie glaubt er, er müsse doch tot sein. Immer wieder denkt er an Roland Deschain und an den Turm...was King hier schafft ist genial.
Was mich vorallem beeindruckt ist, das, das hier noch unwichtig scheint, wird später sehr wichtig. Zum Beispiel scheint uns hier Calvin Tower nicht so sehr wichtig zu sein, obwohl dieser einen wesentlich größeren Auftritt in Wolfsmond und Susannah hat. Als ob King es schon vorgeplant hätte! Und auf die Rose vergisst King in diesem 3. Band auch nicht....Auch diese Visionen von Eddie Dean sind unbezahlbar, noch besser ist das beobachten von Rolands Wahnsinn. Das wäre jetzt jedenfalls alles zur ersten Hälfte dieses genialen Buchs. Jake schafft es übrigens letztendlich nach Mittwelt zu kommen.
Die zweite Hälfte [Buch 2] findet größtenteils in Lud statt und die Haltestelle in River Crossing fand ich auch nicht schlecht. Richtig interessant wird es aber erst in Lud - die Stadt ist einfach faszinierend; die Bevölkerung ist in zwei Schichten aufgeteilt und mir persönlich war der Ticktackmann als Antagonist sehr symphatisch. Und dann wird noch Jake von Gasher entführt und zum Ticktackmann gebracht! Gott, wie ich diese Szenen geliebt habe!! Und wo man denke, man könnte sich von Spannung jetzt ausruhen, geht es erst richtig los. Eddie und Susannah brechen zum demönischen Zug Blaine auf, der mehr als gefährlich und verrückt ist. Schließlich endet das Buch mit einem gemeinen Cliffhänger und das Gespräch zwischen Walter und dem Ticktackmann jagte mir wirklich Gänsehaut ein...
"Sie dürfen dem Turm nicht näher kommen." - Walter O' Dim
(Übrigens: Ausnahmsweise fand ich mal den dt. Titel besser als den Originaltitel. Im ggf. war es The Waste Lands)
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