Langoliers (Film): Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Langoliers leidet an einem Kingverfilmungs-Standardproblem: Man hat viel Geld für gute Schauspieler ausgegeben und muss daher bei der Tricktechnik sparen. Anders kann ich mir sowas nicht erklären. Die komischen Computerneonmetallschimmerkreissägen, die hier als Monster in den Film kopiert wurden machen den | + | Langoliers leidet an einem Kingverfilmungs-Standardproblem: Man hat viel Geld für gute Schauspieler ausgegeben und muss daher bei der Tricktechnik sparen. Anders kann ich mir sowas nicht erklären. Die komischen Computerneonmetallschimmerkreissägen, die hier als Monster in den Film kopiert wurden, machen den Fernsehfilm mit ihrem Auftritt völlig zunichte. Denn bis dahin ist es ein ziemlich guter Streifen, der auch durch die Bank gut besetzt ist. [[Dean Stockwell]] und [[David Morse]] sind einfach klasse Darsteller und treffen die Figuren hervorragend, auch Kate Maberly macht ihre Sache nicht schlecht - die deutsche Synchro leidet hier allerdings unter einer ziemlich unbegabten Sprecherin (Daniela Reidies) und einer noch schlechteren Regie: Dinah spricht fast immer wie aus dem Tonstudio und nicht gerade Lippensynchron. |
Highlight ist aber hier sicherlich Craig Toomy ([[Bronson Pinchot]]), der eine meines Erachtens nach fast oscarreife Leistung abliefert. Ich hab mich selten vor einer Figur so gefürchtet wie vor diesem Kerl. Was mir im Film tatsächlich fast ein bisschen fehlt ist Craigs Mutter, die zu seinem Wahnsinn mindestens so sehr beigetragen hat, wie sein cholerischer Vater. So läuft die Figur ein wenig stumpf ins freud'sche Land und am Ende zum Meister selbst an den Schreibtisch. Irgendwie tut mir der Film-Craig bei weitem nicht so leid wie der Novellen-Craig, dafür finde ich ihn furchteinflößender, wahnsinniger. | Highlight ist aber hier sicherlich Craig Toomy ([[Bronson Pinchot]]), der eine meines Erachtens nach fast oscarreife Leistung abliefert. Ich hab mich selten vor einer Figur so gefürchtet wie vor diesem Kerl. Was mir im Film tatsächlich fast ein bisschen fehlt ist Craigs Mutter, die zu seinem Wahnsinn mindestens so sehr beigetragen hat, wie sein cholerischer Vater. So läuft die Figur ein wenig stumpf ins freud'sche Land und am Ende zum Meister selbst an den Schreibtisch. Irgendwie tut mir der Film-Craig bei weitem nicht so leid wie der Novellen-Craig, dafür finde ich ihn furchteinflößender, wahnsinniger. |
Aktuelle Version vom 28. Juli 2020, 12:41 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Stephen Kings Langoliers ist seit ihrem Erscheinen meine Lieblingsnovelle des Autors; die filmische Umsetzung spaltet freilich die Gemüter.
Keine Frage: Niemals – und ich schließe hier die Zeiten des Stummfilms mit ein – hat man schlechtere Special Effects gesehen. Die Skispringer der Olympischen Winterspiele auf meinem Commodore 64 waren realistischer animiert als die Langoliers und die Tetris-Blöcke des Gameboys wirkten bedrohlicher als diese komplett lachhaften Zahnbälle. Dann ist da noch die "Schauspielerin", die Dinah Bellman verkörpert. Offenbar war Micky Maus gerade unabkömmlich und so besetzte man Dinahs Rolle eben mit diesem Mädchen; wenn sie die Hände zu den Ohren hebt, um besser zu hören, sieht sie immerhin aus wie Walt Disneys Wunschbesetzung – die besten Szenen des Films sind automatisch immer die, in denen man Dinah nicht ertragen muss.
Aber der fürs Fernsehen gedrehte Streifen hat auch seine Vorzüge. David Morse ist als Brian Engle gelungen besetzt, ebenso die anderen Darsteller, allen voran natürlich Bronson Pinchot, der möglicherweise ein ganz netter Kerl sein kann, dem ich aber nicht auf dunkler Straße begegnen möchte, nachdem ich ihn als Craig Toomy kennengelernt habe. Seltsamerweise werden mir die drei Stunden auch nie langweilig; zudem ist Langoliers ungemein werkgetreu: Man hat das Gefühl, man könnte nebenher in der Novelle blättern und nie den Anschluss verlieren. Viele Dialoge wurden wortwörtlich übernommen – und die Nähe zum Original ist für mich stets der entscheidende Faktor bei einer Verfilmung.
Fazit: Angesichts der neuen technischen Möglichkeiten wäre eine Neuauflage (etwa unter der Regie von Frank Darabont?!) angesagt, vielleicht auch mit einer Dinah, der man den Tod nicht schon nach neunzehn Sekunden wünscht – aber irgendwie hat dieser Film auch so etwas.
Lastknightnik (4 / 5)
Hmm... 5 Punkte für den Film zu vergeben finde ich einerseits gewagt, andererseits ist er derart stimmig (bis halt das Monster kommt), dass mir fast nichts anderes übrig bleibt.... oder?
Langoliers leidet an einem Kingverfilmungs-Standardproblem: Man hat viel Geld für gute Schauspieler ausgegeben und muss daher bei der Tricktechnik sparen. Anders kann ich mir sowas nicht erklären. Die komischen Computerneonmetallschimmerkreissägen, die hier als Monster in den Film kopiert wurden, machen den Fernsehfilm mit ihrem Auftritt völlig zunichte. Denn bis dahin ist es ein ziemlich guter Streifen, der auch durch die Bank gut besetzt ist. Dean Stockwell und David Morse sind einfach klasse Darsteller und treffen die Figuren hervorragend, auch Kate Maberly macht ihre Sache nicht schlecht - die deutsche Synchro leidet hier allerdings unter einer ziemlich unbegabten Sprecherin (Daniela Reidies) und einer noch schlechteren Regie: Dinah spricht fast immer wie aus dem Tonstudio und nicht gerade Lippensynchron.
Highlight ist aber hier sicherlich Craig Toomy (Bronson Pinchot), der eine meines Erachtens nach fast oscarreife Leistung abliefert. Ich hab mich selten vor einer Figur so gefürchtet wie vor diesem Kerl. Was mir im Film tatsächlich fast ein bisschen fehlt ist Craigs Mutter, die zu seinem Wahnsinn mindestens so sehr beigetragen hat, wie sein cholerischer Vater. So läuft die Figur ein wenig stumpf ins freud'sche Land und am Ende zum Meister selbst an den Schreibtisch. Irgendwie tut mir der Film-Craig bei weitem nicht so leid wie der Novellen-Craig, dafür finde ich ihn furchteinflößender, wahnsinniger.
Na gut, dann doch eher vier Sterne in der Hoffnung, dass es mal ein brauchbares Remake geben wird. Aber bitte ohne Rob Lowe!
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