Der kleine grüne Gott der Qual: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Wer hätte das gedacht. Es gibt also Menschen, die sind von einem kleinen Gott befallen. Einer Art Dämon, der ihre Schmerzen vermehrt. Diese Erkenntnis trifft die persönliche Pflegerin Kat MacDonald, die schon alles zu sehen geglaubt hatte. | Wer hätte das gedacht. Es gibt also Menschen, die sind von einem kleinen Gott befallen. Einer Art Dämon, der ihre Schmerzen vermehrt. Diese Erkenntnis trifft die persönliche Pflegerin Kat MacDonald, die schon alles zu sehen geglaubt hatte. | ||
Aktuelle Version vom 8. Mai 2016, 23:20 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Die 4 Punkte für Stephen Kings Kurzgeschichte Der kleine grüne Gott der Qual ergeben sich aus einer Balance aus einer hohen Punktzahl für Atmosphäre und Sprache und einer eher mauen Bewertung für das grundsätzliche Konzept. Es geht um einen kleinen grünen, tennisballartigen, mit Dornen versehenen Gott der Qual - ein ausgemachter Blödsinn, beinahe im erbärmlichen Fornit-Stil.
Glücklicherweise ist dieses Ding aber trotz des sich darauf beziehenden Titels der Story nur ein Randphänomen. Im Vordergrund der Geschichte steht der Leidensweg des stinkreichen Andrew Newsome, der glaubt, wegen seines Geldes darüber erhaben zu sein, sich den Torturen einer Reha zu unterziehen und der sich gesundkaufen will. Sein Clinch mit der Krankenschwester Katherine MacDonald, die ihn dazu bringen will, sich endlich aufzuraffen und an seiner Genesung zu arbeiten, liest sich fast genauso spannend wie der Auftritt des angeblichen Wunderheilers Rideout, der Newsome mit seiner ganz eigenen Geschichte einspinnt und ihn - in der besten Tradition der televangelists in den USA - so aufstachelt, dass er sich einer Art "Exorzismus" unterwirft.
Hätte King gegen Ende die Kurve gekriegt und Rideout als Scharlatan enttarnt - es wäre eine 5er-Geschichte geworden. So aber gleitet das Geschehen ins Abstruse ab, und es ist noch ein Glück, dass King es schafft, die Story über die Ziellinie zu retten, ohne dass man ihn ohrfeigen möchte. Das gelingt ihm, weil einem die Atmosphäre von Agony auch unmittelbar nach dem Lesen noch den Atem abschnürt.
Fazit: Dass King hier die echte "Horror"-Karte zückt, erweist sich als ungünstiger Spielzug. Rideout hätte mal lieber nur bluffen sollen.
Andreas (4 / 5)
Wer hätte das gedacht. Es gibt also Menschen, die sind von einem kleinen Gott befallen. Einer Art Dämon, der ihre Schmerzen vermehrt. Diese Erkenntnis trifft die persönliche Pflegerin Kat MacDonald, die schon alles zu sehen geglaubt hatte.
Kings Kurzgeschichte hat etwas Lovecraft-Artiges an sich. Da sind die verschiedenen Welten, die aufeinander prallen. Auf der einen Seite die vollkommen auf- und abgeklärte Kat MacDonald. Auf der anderen Seite der völlig mit sich im Reinen befindliche Reverend Rideout. Und zwischen ihnen - ihnen ausgeliefert - der Pott voller Gold in Form des stinkreichen Andrew Newsome. Was Kat innerhalb weniger Minuten erleben wird, ist nicht von dieser Welt. Wie so viele Helden der klassischen Horrorliteratur wird sie aus ihrer heilen Welt gerissen als das Unglaubliche in ebenjene tritt.
Ich finde es fast schon zu einfach, wie King hier verschiedene Motive miteinander verwebt. Neben den beiden charakterlichen Polen - die weltliche Kat MacDonald gegen den tiefgläubigen Rideout - versetzt er die Handlung nach Neuengland, genauer nach Vermont in ein herrschaftliches Anwesen und lässt es draußen stürmen und gewittern. Edgar Allen Poe wäre vermutlich stolz!
Doch es passt ganz gut zusammen. Wie Kat MacDonald glauben auch wir daran, dass Rideout ein Scharlatan sei, der nur Newsome Kohle abgreifen will. Wie MacDonald würden auch wir gern dem ewig nörgelnden Newsome ins Gesicht sagen, er soll sich nicht so anstellen und den Schmerz aushalten. Doch King gibt uns dann doch noch zu denken. Nicht nur durch den offensichtlichen und ganz gut behandelten Horror, den er uns zum Ende gut präsentiert. Auch schon vorher streut er hier und da ein paar Dinge ein. Da ist Kats Haltung gegenüber Rideout. Sie vergleicht ihn mit Blutsaugern, die es nur auf Newsomes Geld abgesehen haben, nur um selbst zu überlegen, wann sie sich mit einer hübschen Summe zur Ruhe setzen kann, wo sie doch 5.000 Dollar in der Woche verdient. Da ist ihre offensichtliche Stärke, die sie ihren Patienten gegenüber anwendet, nur um dann von Rideout fast zu einer schüchternen Pflegerin degradiert zu werden.
Innerhalb der wenigen Seiten in der Sammlung Basar der bösen Träume verändert sich einiges. Der Horror ist da nur schmückendes Beiwerk und den liefert King in fast schon gewohnter Manier mit ein wenig Komik und einer ganz ansehnlichen Menge an Brutalität.
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