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Wind: Rezension

Ein Byte entfernt, 07:53, 9. Aug. 2013
K
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==[[Benutzer:Cujo|Cujo]] (5/5)==
Das ist mir noch nie passiert, nicht mal nach "The Body" (bei der Verfilmung, "Stand by me", da sah es anders aus ...): Dass ich nach dem Lesen einer King'schen Story gerührt, berührt war. Allerdings: Ich war es weniger am Ende des Buches (dass die seltsame Nonnengemeinschaft den Waisen aufnehmenaufnimmt, dass Roland in den Besitz des Textes seiner Mutter kommt, das war auch ein Art Happy-End, wollte uns aber wohl auch mit dem hässlichsten Opfer des Gunslingers, dem seiner eigenen Mutter, versöhnen), nein, ich war es am Ende des Märchens. Und die ganze Fellmann-Geschichte war mir daneben fast unwichtig, zumal da wieder viel Blut fliessen musste.
Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte - nun hat es der Meister doch zu weit getrieben, haben wohl manche gedacht. Aber das ist ein ganz subtiles literarisches Vorgehen, das uns da plötzlich begegnet. Gespielt wird mit Assoziationen zum Obertitel "Wind" (ausnahmsweise ist der deutsche Titel nicht ganz so doof): Der Stosswind erinnert an den salzigen Wüstensturm, und im salzigen Wüstensturm erzählt ein langer Schlacks am Ende seiner Pubertät einem kleinen verängstigten Jungen ein Märchen, das von einem kleinen verängstigten Jungen handelt, der dem Stosswind begegnet und entkommt. Und gleichzeitig erzählt der zum düsteren Western-Macho-Helden herangereifte Schlacks dieselbe Geschichte einem nächsten Jungen, dem, dem es bestimmt ist, in allen möglichen Welten zu sterben. Und das Märchen führt uns endlich ins Innerste dieser seltsamen DT-Welt, denn wir wollten doch schon lange wissen, wie es denn den einfachen Menschen ging, die nicht in Gilead oder in Neu-Kanaan lebten.

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