Dünenwelt: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Juli 2011, 19:22 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (4 / 5)
Dünenwelt gehört wie Hier seyen Tiger oder Der rasende Finger zu den episodenhaftesten Kurzgeschichten Kings: keine lange Hinführung, kein Schlussplädoyer, die Geschichte fängt an und sie hört wieder auf. Fertig.
Gerade durch diesen nur kurzen Einblick (etwa 3 Tage Handlungsraum) vermeidet es der Autor, dass sich das Thema tot frisst (so wie der Astronaut Rand) und zu klischeehaft wird. Astronauten stranden auf einer ihr unbekannten Welt und müssen mit den dortigen Lebensbedingungen zu recht kommen - vielleicht finden sie einen Schatz oder werden von den missgebildeten Einwohnern des Planeten angegriffen - irgendetwas kann immer passieren. In diesem Falle ist es der Planet selbst, der Schwierigkeiten bereitet.
Auch diese Idee, des hypnotisierenden Sandes ist nicht unbedingt ein Meilenstein der SF-Riege (obgleich ziemlich innovativ), doch was erwartet ein Sience-fiction-Liebhaber von seiner Geschichte? Sie soll ihn entführen, festhalten und vor allem: unterhalten. Und das schafft die Kurzgeschichte allemale. Sie wird keinen Augenblick langweilig.
Dies gelingt nicht im wesentlichen Maße durch die Handlung selbst, sondern viel mehr durch das Exentrischsein - das Rauschkopfsein, wenn man will - der Charaktere. Rand ist besessen, Shapiro will nur weg von dem Planeten, Dud lässt sich von einem skelettierten Menschen überwältigen, die Androiden erinnern an den tollpatschigen Butler aus Dinner for One und der Cyborg-Kapitän erinnern mehr und mehr an einen blubbernden, ständig fluchenden, Rum trinkenden Piratenkapitän.
Ein Festival an irrwitzigen (aber auch nachvollziehbaren) Charakteren gibt sich hier die Klinke in die Hand - Vorhang auf, Bühne frei!
Croaton (3 / 5)
King macht mal wieder, was er mit am Besten kann und auch z.B. in Das Floß oder Langoliers zeigte: Er bringt ein paar Charaktere in unmögliche Situationen an ausgeflippten Orten und "sagt": So, jetzt schaut mal zu, wie ihr hier wieder rauskommt! Allerdings gelingt ihm das in den anderen beiden Geschichten besser, da Dünenwelt so knapp umrissen ist, dass mich die Charaktere völlig kalt lassen - ob sie die Flucht schaffen, ist mir egal. Wer sind die Typen, warum fliegen sie überhaupt da oben rum? Es fehlt mir der Gesamtzusammenhang; die für King-Leser typische Frage "Wie würde ich wohl in dieser Situation reagieren?" stellt sich mir hier überhaupt nicht.
Die Sandhand ist ein netter Einfall, die trotz allem beklemmende Atmosphäre unleugbar. Außerdem ist es eine der leider zu seltenen SF-Geschichten und das verdient schon Anerkennung! Darum: 3 von 5 Punkten.
Mr. Dodd (3 / 5)
Die Idee gefällt mir gut, der seltsame Planet auch und trotzdem scheitert gerade diese Kurzgeschichte wieder daran, dass alles viel zu knapp erklärt wird. Die ganze Geschichte klingt wie ein kurzer Ausschnitt zu einem Roman. Technologien, Organisationen, selbst neue Sprachen kommen vor, aber nur ganz am Rande.
Der Dünenplanet selber ist sehr unheimlich dargestellt und die Bedrohung die von ihm ausgeht. Rands Hypnose intensiviert dabei das ganze, bis es zum Schluss den Höhepunkt erreicht, als er den Sand einfach isst. Ansonsten fehlt es der Geschichte an den notwendigen Details, sodass ich mich frage ob King nicht ursprünglich einen Science-Fiction-Roman schreiben wollte.
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