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Version vom 3. Mai 2011, 21:00 Uhr
The Killer (wörtlich: Der Mörder) ist eine Kurzgeschichte des Schriftstellers Stephen King. Die zwei Seiten umfassende Kurzgeschichte hat King Anfang der 60er Jahre geschrieben und an das Magazin Famous Monsters of Filmland geschickt. Veröffentlicht wurde sie erstmals 1994.
Die vollständige Geschichte erstmals in deutscher Übersetzung
The Killer
Plötzlich wurde er wach und realisierte, dass er nicht wusste, wo er war oder was er in einer Munitionsfabrik machte. Er konnte sich weder an seinen Namen erinnern noch an das, was er gemacht hatte. Er konnte sich an gar nichts mehr erinnern.
Es war eine große Fabrik mit Montierstraßen und Fließbändern und den Klick-klack-Geräuschen der Montage. Er nahm eines der montierten Gewehre aus der Kiste, in der sie automatisch verpackt wurden. Eigentlich bediente er die Maschine, aber sie war jetzt ausgeschaltet. Es schien ein natürlicher Reflex zu sein, mit dem er das Gewehr aufhob.
Er ging langsam zu einem anderen Teil der Fabrik hinüber, wo ein anderer Mann die Kugeln verpackte. "Wer bin ich?", fragte er langsam, stockend. Der andere Mann fuhr mit seiner Beschäftigung fort. Er schaute nicht auf und machte auch keine Anzeichen, dass er die Frage verstanden hatte. "Wer bin ich? Wer bin ich?" Er schrie es. Obwohl der ganze Dom-ähnliche Raum von seinen Schreien widerhallte, änderte sich nichts. Die Arbeiter machten weiter, ohne aufzuschauen.
Er schlug mit dem Gewehr nach dem Kopf des Packers und traf ihn mit einem knirschenden Geräusch, worauf der Packer aufs Gesicht fiel und die Kugeln über den ganzen Boden verteilte. Er hob eine auf. Es war zufällig das richtige Kaliber, und er lud das Gewehr mit einigen weiteren Kugeln.
Über sich hörte er das Klick-klack von Schritten, und er schaute hoch und sah einen anderen Mann auf dem hochgelegenen Fußweg gehen. "Wer bin ich?", schrie er hoch, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. Der Mann sah herunter und fing an zu laufen. Er riss das Gewehr hoch und feuerte zweimal. Der Mann hielt an, fiel auf seine Knie, schaffte es jedoch vorher noch, einen roten Knopf an der Wand zu drücken. Eine Sirene fing an zu heulen. Laut und klar. "Killer! Kiler! Killer!", schrie der Lautsprecher.
Die Arbeiter schauten nicht auf, sondern fuhren mit ihrer Tätigkeit fort. Er rannte, versuchte, der Sirene, dem Lautsprecher zu entkommen. Er sah eine Tür und rannte darauf zu. Sie öffnete sich, und vier uniformierte Männer standen da. Sie schossen mit merkwürdigen Energie-Gewehren auf ihn. Die Schüsse verfehlten ihn und sein Energie-Gewehr fiel zu Boden.
Er rannte in die andere Richtung, aber es kamen noch mehr von einer anderen Tür. Er blickte sich gehetzt um. Sie kamen jetzt von allen Seiten. Er musste entkommen. Er kletterte höher und höher, in Richtung des obersten Stockwerks, aber da oben waren noch mehr von ihnen. Sie hatten ihn umzingelt. Er feuerte, bis sein Gewehr leer war.
Sie kamen auf ihn zu, von oben, von unten. "Bitte nicht schießen. Könnt ihr nicht sehen, dass ich nur wissen will, wer ich bin?" Sie feuerten und die Energiebahnen trafen ihn. Alles wurde schwarz.
Sie beobachteten, wie die Türen hinter ihm geschlossen wurden und der LKW wegrollte. "Einige von ihnen werden immer wieder mal zu Killern", sagte eine der Wachen. "Ich kann es einfach nicht verstehen", sagte der zweite und kratzte sich am Kopf. "Nimm nur mal den einen, was der sagte: 'Ich möchte nur wissen, wer ich bin.' Das war alles. Er schien fast menschlich. Ich fange an zu glauben, dass sie diese Roboter zu gut bauen."
Sie beobachteten, wie der Roboter-Reparatur-LKW um die Ecke verschwand.
Übersetzt von Eva Schuster
Wissenswertes
- Diese Geschichte ähnelt einer anderen Kurzgeschichte Kings sehr. I've Got to Get Away schrieb King noch vor dem Jahr 1960 und veröffentlichte sie in der Kurzgeschichtensammlung People, Places and Things. Auch dort "erwacht" ein Roboter und hat plötzlich menschliche Züge an sich. Doch bevor er fliehen und sich selbst entdecken kann, wird er still gelegt und in die Reparatur geschickt.
- Der Brief, mit dem der 14-jährige King einst versuchte, die Geschichte an den Mann bzw. den Verlag zu bringen, wurde erstmals 1987 in einem Auktionskatalog abgedruckt und hatte 2011 bei Lilja's Library einen Internetauftritt (hier in einer Laienübersetzung):
Sehr geehrter Redakteur, Ich bin 14 Jahre alt, schreibe seit ich denken kann und schicke seit einigen Jahren auch Manuskripte. Ich habe Ihr Magazin abonniert und meine Lieblingsrubrik sind die Todesanzeigen, wenngleich O. Henrys Komet, für welche diese Geschichte beabsichtigt ist, dicht gefolgt auf Platz 2 kommt. Vielen Dank, dass Sie meine Geschichte lesen. Ich hoffe, Sie sehen eine Möglichkeit, meine Geschichte bei O. Henrys Komet zu veröffentlichen. Mit freundlichen Grüßen, |
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