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:Darcy gibt vor, nicht zu wissen, wovon er redet, doch Bob ist hinterlistig. Er hatte Thesafilm über das Brett geklebt, hinter dem sich sein Versteck befindet und hat gesehen, dass sie es entdeckt hat; zudem hat er ihren Computer gecheckt und ihre letzten Internetseiten gefunden - sie braucht ihm nichts vorzumachen. Aber eins müsse sie tun: ihm zuhören. Denn ''er'' sei unschuldig. Alles, so Bob voller Überzeugung, sei die Schuld von [[Bryan Delahanty]]. Darcy hört zu und erkennt mit jedem Wort immer deutlicher, wie wahnsinnig Bob ist. Wie konnte sie das vorher nicht sehen? Es ist, als stoße sie nun zu einem unterirdischen See vor, der mit vielen Erdschichten bedeckt war und auf dessen Oberfläche schöne Pflanzen wuchsen.
:Bryan Delahanty, kurz B.D. oder auch Beatie, war der weiter oben bereits erwähnte beste Freund Bobs, der bei einem Unfall ums Leben kam. Er hatte [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1979|1979]] die Idee, die High School von Castle Rock zu überfallen und einen Amoklauf zu starten. Er wollte Lehrer erschießen und geile Schülerinnen vergewaltigen und plante seinen Streifzug minutiös, bis hin zu einem Fluchtplan - und er steckte Bob mit seiner Begeisterung an. B.D. hasste hochnäsige Frauen, die einen mit ihren Reizen lockten und dann fallen ließen; die müssten dafür bezahlen. Bob klingt, als gebe er Dinge wieder, die jedem Mann schon einmal durch den Kopf gegangen seien und glaubt, dass es tatsächlich zu dieser Attacke gekommen wäre, hätte der Unfall B.D. nicht getötet.
:Aber B.D. kam zurück, seine Ideen infizierten Bob, der sich nicht dagegen wehren konnte. "Wenn die Zahnpasta erst einmal draußen ist, kriegt man sie unmöglich wieder rein." So konnte er nicht anders, als B.D.s Ideen in die Tat umzusetzen und sich auf die Jagd nach hochnäsigen Frauen zu machen. Im Gegenzug verrichtet er, Bob, gemeinnützige Arbeit, um für eine Balance in der Welt zu sorgen, doch es sei Beatie, der die Morde begehe; Bob könne sich kaum an die Taten erinnern. Doch Darcy sieht ihm an, dass dies eine faustdicke Lüge ist. Und weil Beatie der wahre Mörder sei, konnte Bob die Polizei immer an der Nase herumführen; einmal wurde er sogar vernommen: als ''Zeuge'', was ihn bis heute amüsiert.
:Er wird nun aber damit aufhören, hat ja schon einmal (er glaubt für über 20 Jahre) alle Triebe unterdrückt beziehungsweise mit diversen Zeitschriften nach Ablenkung gesucht; jetzt ist es endgültig vorbei ... wenn Darcy ihn lässt. Er wird ihr nicht wehtun, schließlich liebt er sie. Er wird ihre Entscheidung akzeptieren, ist sich im Klaren darüber, dass sie um die Konsequenzen weiß, falls sie ihn auffliegen lässt: dass niemand glauben wird, dass sie über 30 Jahre lang nichts wusste von den Morden; dass sie fortan für sich selbst sorgen müsste, wenn Bob im Gefängnis saß; dass das Leben ihrer Kinder ruiniert wäre. Er würde standhaft bleiben und nie mehr morden - und sollte ihn der Trieb doch überkommen, würde er sich augenblicklich das Leben nehmen. So fragt er sie ganz offen: Wird sie ihm vergeben? Wird sie ihm eine Chance auf ein neues Leben einräumen?
:Sie starrt ihn an, denkt tatsächlich darüber nach. Plötzlich bittet sie ihn, hoch und heilig zu versprechen, dass er ''wirklich'' aufhören würde. Sein strahlendes Gesicht berührt sie zutiefst. Ja, er verspricht alles, nimmt auch ihre Bedingung an, dass er Marjories Ausweise entsorgen wird und dass sie nie mehr darüber reden werden. Er küsst sie und nimmt sie in den Arm. Er zieht sich im Bad um, legt sich zu ihr ins Bett und schläft ein.
:Als die Polizei kommt, muss sie kaum noch etwas spielen; der Beamte namens [[Harry Shrewsbury]], dessen Frau Darcy kennt, ist äußerst verständnisvoll und nimmt sie sogar mit zu sich nach Hause, damit sie in der ersten Nacht als Witwe nicht allein sein muss. Darcy weiß, warum alles so reibungslos funktioniert: Ihre einfach gestrickte Geschichte vom Treppensturz ist plausibel (und ja auch fast wahr), zudem wiegen fast 30 Jahre Ehe so viel, dass niemand Darcy auch nur verdächtigt. Die Beerdigung ist ein wahres Trauerspiel, bei dem Darcy endgültig keine Maske mehr aufsetzen muss; inbrünstig fleht sie, dass es nun vorbei ist, dass sie ihr Leben weiterleben kann. Doch nein ...
==Sieben Wochen später (19 - )==:Darcy weiß sofort, dass der Mann, der sie an jenem Tag überraschend besucht, ihr gefährlich werden könnte. Der 78-Jährige stellt sich als [[Holt Ramsey]] von der Staatsanwaltschaft vor. Er ist zwar offiziell schon in Rente, arbeitet aber noch als Berater - und plötzlich ist Darcy sich sicher, dass dies der Mann ist, der einst Bob als Zeuge verhört hat, und dass er genau weiß, wer Bob in Wirklichkeit war. Denn ohne mit seinem wahren Grund für sein Kommen herauszurücken, erzählt er von einigen seiner Fälle, von Mördern, die er stellte, von einer wahnwitzigen Verfolgungsjagd, bei der ein Killer starb und er selbst schwer verletzt wurde, wovon er bis heute eine steife Hüfte zurückbehalten hat. Holt ist sehr freundlich und zuvorkommend, doch - da ist Darcy sich sicher - schlau und hinterlistig wie ein Fuchs; sie bezeichnet ihn auch als "Jagdhund des Himmels", was ihn amüsiert und als gebildeten Mann ausweist, da er das entsprechende Gedicht <ref>von Francis Thompson</ref> erkennt und zitieren kann. Es überrascht sie nicht im geringsten, als er endlich auf den Mordfall Beatie zu sprechen kommt.:Er bestätigt, dass er Bob [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1997|1997]] einmal vernommen hat und ihn immer verdächtigte, obwohl man ihm nichts nachweisen konnte. Es hatte vor allen Dingen zu tun mit seinem Wagen - an verschiedenen Tatorten war ein Fahrzeug wie das seine, nur jeweils mit anderen Nummernschildern, gesehen worden. Und als Bob sein Fahrzeug wechselte, wurde nun dieses neue auffällig oft gesichtet. Er redet gar nicht mehr lange um den heißen Brei und fragt Darcy rundheraus, ob er einmal geschäftliche Unterlagen ihres Mannes sehen dürfe, um seine Schrift mit den Beatie-Nachrichten zu vergleichen.:Darcy will den Tanz beenden und die Karten auf den Tisch legen, also fragt Holt sie: Ist Bob Beatie gewesen? Doch bevor sie etwas sagen kann, wird klar, dass er weiß, dass sie alles weiß und dass Bobs Unfall kein Unfall war. Und Holt versteht sie voll und ganz, zählt alle Argumente für ihr Verhalten auf, die sie selbst stets vor Augen hatte. Doch die Familie der Angehörigen braucht einen Namen für den Mörder, um mit der Sache abschließen zu können, da ist Holt sich ganz sicher. Als Darcy zögert, führt Holt einen mentalen Schlag in die Magengrube aus: Ob Darcy wisse, dass Beatie den Penis des Jungen abgebissen habe? Darcy glaubt Holt sofort - und als sie daran denkt, wie Bob sich bei der Familie entschuldigte und meinte, er habe nicht gelitten, wird ihr mehr als je zuvor die Tiefe des Abgrunds klar, der sich in ihrem Ehemann auftat.:Darcy bricht endgültig zusammen, und Holt hat ein Einsehen mit ihr. Er bezeichnet sie als mutige Frau, die man in Ruhe lassen sollte. Er pfeift auf die Familien; die Toten bringt das Wissen auch nicht zurück (und Holts persönliche Neugierde ist gestillt). Dieses Verständnis bewirkt mehr als alles, was Holt bislang gesagt hat, und Darcy schüttet ihm ihr Herz aus, erzählt alles, sogar von dem Ursprung des Namens Beatie. Er hört geduldig zu - und als er sich von ihr verabschiedet, nimmt er sie in den Arm und flüstert ihr ins Ohr, dass sie alles richtig gemacht habe.:Holt ist weg, und als Darcy in den Spiegel blickt, sieht sie endlich wieder sich. Sich - nicht ihre dunkle Seite.
==Anmerkungen==