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Benutzer:Croaton/Experimentierseite5

9.648 Byte hinzugefügt, 22:27, 6. Mär. 2010
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|align="center"|Hier wird derzeit [...[Herr Roland kam zum finstren Turm] erstellt] überarbeitet.
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Das Gedicht '''Herr Roland kam zum finstren Turm''' (orig.: ''Childe Roland to the Dark Tower Came'') von [[Robert Browning]] war nicht nur [[Stephen King]]s Inspiration für den {{dt}}; es kommt auch konkret in {{DT|7}} vor.
 
Der [[Stephen King (Person)|Autor King selbst]] schickt es [[Susannah Dean]], als sie und [[Roland Deschain]] drohen, dem [[Glammer]] des [[Außenseiter]]s [[Dandelo]] zu verfallen (Kapitel IV/5+6). King hat einige Strophen eingekreist, die Susannah mit Roland zusammen zu interpretieren versucht. Hier das komplette Gedicht auf Deutsch mit den diskutierten Stellen rechts.
 
 
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{|aligne=center border="1"
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!Original
!Deutsch (etwa)
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|Zuerst durchfuhr mich´s: Lug ist, was er spricht,<br />
Der weißgeharrte Krüppel, dessen Blicke<br />
Voll Bosheit schielen, ob die Lüge glücke;<br />
Wie zuckt der falsche Mund, als trüg´ er´s nicht<br />
Den Hohn zu hehlen, der verdammte Wicht,<br />
Ob diesem neuen Opfer seiner Tücke !
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|Wozu stand er mit seinem Stab sonst da,<br />
Als daß er allen Wandrern Schlingen lege,<br />
Die gläubig ihm befragt um Pfad´und Stege ?<br />
Sein schädelgleiches Lachen hört´ ich, sah<br />
Im Geist die Krücke meine Grabschrift, ha !<br />
Kritzeln, zum Zeitvertreib, im staub´gen Wege,
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|Wenn ich nach seinem Wort mich seitwärts wandte<br />
Zu dem verruf´nen Ort, des Wüstenei<br />
Den finstern Turm umschloß. Doch sonder Scheu<br />
Ritt ich, wohin er wies, und in mir brannte<br />
Nicht Stolz noch Hoffnung, da er mich entsandte,<br />
Zur Freude, daß ein Ziel mir nahe sei.
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|Zog ich durch Jahre doch die Welt entlang<br />
Und hatte nie, was ich gesucht, gefunden.<br />
Mein Hoffen war zum Schatten hingeschwunden,<br />
Dem lauter Siegesjubel fremd entklang:<br />
So duldet´ ich´s, daß Lust mein Herz durchdrang,<br />
Als ihm am Ziel sich zeigten Tod und Wunden.
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|Wie wenn ein Kranker an dem letzten Tag<br />
Lebwohl den Freunden sagt mit Mund und Händen<br />
Und tot erscheint und fühlt, die Thränen enden,<br />
Und hört, wie einer all´ aus dem Gemach<br />
Hinausweist, frei zu atmen, da den Schlag,<br />
Der niederfiel, kein Jammer mehr kann wenden.
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|Und man berät schon, ob bei seinen Ahnen<br />
Noch Raum für ihn sei, wann dem toten Leibe<br />
Bestattung werd´, und ob man´s rasch betreibe;<br />
Von Kränzen spricht man, Schleifen, Trauerfahnen -<br />
Und er vernimmt´s und fleht, daß er die Bahnen<br />
Solch zarter Lieb´ nicht kreuz´ - und leben bleibe.
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|So war auf dieser Leidensfahrt so lange<br />
Ich umhergeirrt, so oft schon war Mißlingen<br />
Mir prophezeit gleich allen, die zu dringen<br />
Zum finstern Turm verflucht in heißem Drange,<br />
Daß fest ins Aug´ ich sah dem Untergange,<br />
Konnt´ ich den Tod der Helden nur erringen.
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|Still wie Verzweiflung schaut ich nicht zurück,<br />
Zum Pfad einlenkend, nach des Zwergs Grimasse.<br />
Schon neigte sich der Tag, der trübe, blasse,<br />
Dem Ende zu, doch kündend Mißgeschick,<br />
Schoß er noch einen grimmen roten Blick<br />
Zum Blachfeld, ob es fest sein Opfer fasse.
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|Doch als mein Roß ein=, zweimal ausgeschritten<br />
Und ich mein Heil dem Blachfeld sah verpfändet,<br />
Da hab´ ich einmal noch den Blick gewendet<br />
Zur sichern Straße, drauf ich hergeritten:<br />
Ich fand sie nicht. In grauer Ebne Mitten<br />
hielt ich, und jedes Zaudern war verschwendet:
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|Ich mußte vorwärts. Nie noch sah mein Aug´<br />
So ärmlich, sonder Adel die Natur:<br />
Nicht Baum noch Blume sog hier Nahrung, nur<br />
Trespen und Wolfsmilch und gemeiner Lauch,<br />
fortwuchernd rings nach niedern Unkrauts Brauch ;<br />
Die Klette wäre Kön´gin solcher Flur.
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|Hob sich ein Distelstengel aus den Reih´n<br />
Der Brüder war der Kopf ihm abgerissen:<br />
Des Ampfers rauhe Blätter schau ! zerschlissen,<br />
Durchlöchert, daß der letzte grüne Schein<br />
Verschwunden war. Drang wohl ein Tier hier ein,<br />
Das fühllos sei und zersplissen ?
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|Spärlich das Gras, wie Aussatzkranker Haar ;<br />
Im Kote, der mit Blut verknetet schien,<br />
Stak hier und da ein kläglich Hälmchen drin.<br />
Ein blindes Pferd, des Glieder steif und starr,<br />
Stand staunend, wie´s hierher verschlagen war:<br />
Alt und verbraucht hieß es der Teufel ziehn.
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|Ob es noch lebt ? Es stand vielleicht seit Stunden,<br />
Den roten hagern Hals weit vorgereckt,<br />
Von rost´ger Mähne dicht das Aug´ verdeckt ;<br />
War je solch Grau´n mit solchem Leid verbunden ?<br />
So tiefen Abscheu hatt´ ich nie empfunden:<br />
Es war verdammt, sonst hätt´ es Weh geweckt !
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|Ich schloß die Augen, kehrend sie nach innen.<br />
Wie Wein der Krieger fordert vor dem Streiten,<br />
Rief ich nach einem Trunke froh´rer Zeiten,<br />
Daß Kraft mir sei zu kühnlichem Beginnen.<br />
Dem Kämpfer ziemt´s, bevor er ficht, zu sinnen:<br />
Ein Schmack des alten Glücks hilft fürder schreiten.
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|Jung Cuthberts blühend Antlitz rief ich wach,<br />
Um das die goldnen Locken fröhlich wallten ;<br />
Mir war´s, als legt´ er, um mich festzuhalten,<br />
Zärtlich den Arm in meinen, wie er pflag,<br />
Der liebe Bursch.. Ach, e i n e Nacht der Schmach !..<br />
Die Glut erlosch, mein Herz fühlt´ ich erkalten.
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|Der Ehre Seele, Julius, sah ich dann,<br />
So frank, wie da man ihn zum Ritter schlug.<br />
Was Helden wagten, wagt´er, kühn wie klug...<br />
Ein Wandel ! Pfui ! Der Henker hängt den Bann<br />
Ihm vor die Brust. Die Mannen spei´n ihn an,<br />
Und den Verräter trifft des Volkes Fluch !
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|Besser dies heut als solch vergangner Graus.<br />
Zurück zum Pfad, den schon die Nacht umgraute !<br />
Nichts regte sich, soweit das Auge schaute.<br />
Traut auch der Schuhu nicht, die Fledermaus<br />
Sich her ? Da - aus dem Sinnen riß heraus<br />
Ein Etwas mich mit unheimlichen Laute.
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|Ein kleiner Fluß durchkreuzte jäh den Pfad,<br />
Wie eine Schlange plötzlich dich umzischt ;<br />
Kein Bach, der träum´risch sich der Dämmrung mischt:<br />
Er schoß dahin, dem glüh´nden Huf ein Bad<br />
Des höllischen Feinds, der flockenschäum´ge Gischt<br />
Des schwarzen Strudels raste früh und spat.
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|So klein, und doch so giftig ! Rings am Rande<br />
Knieten verhärmte Erlen im Verscheiden,<br />
Kopfüber stürzten sich zerzauste Weiden<br />
Verzweifend in die Flut vom sichern Lande,<br />
Doch er, der sie versenkt in Weh und Schande,<br />
Stürmte vorbei, nicht achtend ihrer Leiden.
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|Wie ich hindurchritt, wähnt´ ich immerdar<br />
Auf eines Toten weiche Wang zu treten.<br />
Ich stieß den Speer zum Grund in brünst´gem Beten<br />
Und traf, so schien´s, der Leiche Bart und Haar...<br />
Vielleicht, daß es nur eine Ratte war,<br />
Doch klang´s, als schrie ein Kind in Todesnöten.
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|Aufatmet´ ich, wie ich das Ufer fühlte -<br />
Ein besser Land ! Vergebliches Verlangen !<br />
Wer waren sie, die hier so wild einst rangen,<br />
Daß ihr Gestampf den feuchten Grund zerwühlte<br />
Zum Sumpf, da ihre Wut schier nie verkühlte,<br />
Wie wilder Katzen hinter glüh´nden Stangen ?
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|Wo blieb das Ziel ? Ob ich es nimmer ?<br />
Nichts in der Ferne als die fahle Nacht !<br />
Nichts, was den Pfad mir wies ! Wie ich so dacht´,<br />
Da traf ein ries´ger Vogel, ausgespannt<br />
Die schwarzen, drachengleichen Schwingen, sacht<br />
Mein Haupt. War der zum Führer mir gesandt ?
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|Ich schaut´ empor. Da war mit einem Male<br />
Kein Fleckchen mehr der Ebne zu erblicken,<br />
Nur Berge rings, darf dieser Name schmücken<br />
häßliche Höh´n und Haufen, grau und kahl -<br />
Wie kam ich nur hinein in dieses Thal ?<br />
Wie sollte mir´s, ihm zu entrinnen, glücken ?
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|Doch meint´ ich fast, ich wär´ einmal vor Zeiten<br />
Auf solchem Unheilspfade schon gegangen,<br />
Vielleicht im Traume. Dicht und dichter drangen<br />
Die Hügel her. Hier gab´s kein Vorwärtsschreiten!<br />
Da rasselt was, als hört´ ich niedergleiten<br />
Ein Fallenthor. Bei Gott, ich war gefangen!
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|Und glühend kam es über mich im Nu:<br />
Dies war der Ort ! Zur Rechten dort zwei Höh´n,<br />
Geduckt wie Stiere, die den Feind erspähn -<br />
Ein öder Berg zur Linken: Schläfer du!<br />
Du stehst am Ziel und träumst in träger Ruh´,<br />
Und gabst ein Leben doch, um dies zu sehn!
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|Was lag inmitten als der Turm der Schrecken?<br />
Blind wie ein Narrenherz, rund, unzerspellt,<br />
Aus braunen Quadern, einzig auf der Welt...<br />
So zeigt der Sturmes Elf im Meeresbecken<br />
Das Riff dem Schiffer, höhnend ihn zu necken,<br />
Just da ihm krachend Bug und Kiel zerschellt.
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|Konnt´ ich nicht sehn ? O ja ! Schier wollt´ es tagen<br />
Zum zweiten Mal: aus Wolken brach heraus<br />
Der Sonne letzter Strahl, zu schau´n den Graus.<br />
Die Höh´n, wie Riesen auf em Anstand lagen,<br />
Haupt in die Hand gestützt, das Wild zu jagen:<br />
" Stoßt zu und macht dem Tierlein den Garaus"
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|Nicht hören ? O, laut klang mir´s in den Ohren<br />
Wie Glockenschall. Die Namen all der Scharen<br />
Vernahm ich, die vor mir des Weges gefahren,<br />
Wie jener kühn war, dieser auserkoren<br />
Vom Glück, und der vom ruhm - hin und verloren<br />
Die Helden alle weh ! seit langen Jahren !
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|Sie standen, bleiche Schemen, in der Runde,<br />
Des Endes harrend, starrend unverwandt<br />
Der Opfer jüngstes an. Im Flammenbrand<br />
Sah und erkannt´ ich all´ in dieser Stunde,<br />
Doch keck führt´ ich mein Hifthorn bis zum Munde<br />
Und blies: " Zum finstern Turm kam Herr Roland ! "</div>
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