Der Textcomputer der Götter: Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. August 2008, 09:33 Uhr
Inhaltsangabe zu Der Textcomputer der Götter
Stephen Kings Kurzgeschichte Der Textcomputer der Götter ist in der Sammlung Blut zu finden.
Anmerkung: Die hier verwendeten Zwischenüberschriften sind zur Orientierung des Lesers gedacht und entsprechen nicht der Absicht des Autors.
Inhaltsverzeichnis
Nordhoffs Lieferung
Roger Hagstroms Nachbar Nordhoff liefert dessen Bruder Richard einen Textcomputer, den Rogers Sohn Jon für Richard angefertigt hat. Richards Frau Lina reagiert gewohnt missmutig, Richards Sohn Seth lässt sich gar nicht blicken und übt lautstark an seiner Gitarre. Nordhoff ist dieses Verhalten von Richards Familie vor allen Dingen deshalb unangenehm, weil es Richard selbst offensichtlich sehr peinlich ist.
Es ist nicht das erste Mal, das Richard sich für seine Familie schämt: seine übergewichtige Frau, die offenbar mehr von ihm – einem einst viel versprechenden Möchtegern-Schriftsteller – erwartet hat und ein Sohn, der sich Tag und Nacht nur um seine Gitarre kümmert. Er betrachtet beide längst als Fremde in seinem Haus.
Richard hat erst einen einzigen, noch dazu gefloppten Roman veröffentlicht, den seine Frau auch nicht mochte, verdient aber (neben seinem Lehrerjob) immerhin ein wenig an seinen Kurzgeschichten. Somit hat er auch ein eigenes Schreibbüro, in das Nordhoff und er den neuen Computer tragen.
Der Textcomputer ist offenbar nicht funktionsfähig: Er ist eine wilde Zusammenstellung verschiedenster Einzelteile, die niemals einen laufenden Textcomputer ergeben können. Doch Jon war auch erst 15, sein Versuch, seinem geliebten Onkel den von ihm so sehr erwünschten Textcomputer zu basteln, mehr eine nette Geste als ein wirklich hilfreiches Geschenk. Das zählt für Richard umso mehr als Jon tot ist – ein Autounfall hat ihm und seinen Eltern das Leben gekostet.
Nordhoff jedoch betrachtet Jon als technisches Wunderkind und könnte durchaus glauben, dass das Ding doch funktioniert. Tatsächlich erinnert sich Richard daran, wie Jon einst einen Schulwettbewerb gewann und wie stolz er und Jons Mutter Belinda waren, während Jons Vater, Richards Bruder Roger, sich einen Dreck darum scherte. Das führt wieder zu einem Gefühl der Verzweiflung: Wieso nur hatte Roger eine solche Frau und einen solchen Sohn abbekommen, während er, Richard, mit seiner grauenhafte Familie gestrandet war?
Als Nordhoff sich verabschiedet, wiederholt er nochmals, dass es ihn kaum wundern würde, wenn der Textcomputer in der Tat laufen würde.
Tests
Kaum ist Nordhoff weg, macht Richard den ersten Testlauf mit seinem neuen Textcomputer. Etwas summt, dann begrüßt ihn eine Schrift auf dem Bildschirm: Alles Liebe zum Geburtstag, Onkel Richard! Richard wird in einer Woche Geburtstag haben, das hier war Jons Geschenk, was den zurückliegenden Autounfall (Roger war betrunken in den Tod gefahren) nur noch schlimmer macht. Und Richard hatte sich so ein Ding gewünscht, was er einst Jon erzählt hatte, der daraufhin beiläufig gemeint hatte, vielleicht baue er seinem Onkel einmal einen. Das Ding kann nicht gehen – irgendwo ist sogar ein Transformator eingebaut –, dennoch drückt Richard die Execute-Taste.
Wieder muss Richard daran denken, dass Jon sein Sohn und Belinda seine Frau hätten sein können – er war schließlich mit Belinda zusammen ... bis Roger kam und sie ihm ausspannte. So in Gedanken versunken, beginnt er, auf der Tastatur etwas zu schreiben – er verflucht seinen verstorbenen Bruder mit einem kurzen Satz, der in der Tat auf dem Bildschirm erscheint. So weit, so gut.
Ein Bild seiner Frau hängt an der Wand – es scheint ihn zu beobachten. Er tippt einen Satz über das Bild, der ebenfalls erscheint. Nun ist es an der Zeit auszuprobieren, ob der Computer auch Abspeichern kann, aber dieser Satz ist zu belanglos und so löscht Richard ihn. Der Satz verschwindet ... und mit ihm das Bild an der Wand.
Wie betäubt geht Richard zur Wand, um sich zu überzeugen, dass das Bild wirklich weg ist. Es ist verschwunden, zusammen mit dem Nagel und sogar dem Loch in der Wand.
Der Transformator beginnt zu stinken, dennoch schaltet Richard den Computer nicht aus. Er muss etwas versuchen: Er tippt den Satz über das Bild erneut ein und drückt diesmal Execute – das Bild ist wieder da. Richard kann es kaum glauben, doch es dauert nur wenige Sekunden, bis er mit Hilfe der Maschine einige Goldmünzen (im Wert von mindestens 30.000 Dollar) auf seinen Fußboden zaubert. Nun protestiert der Computer mit dem Wort Overload, und Richard schaltet wie benommen ab.
Richard ruft Nordhoff an, um ihm mitzuteilen, dass der Textcomputer tatsächlich funktioniert – er möchte ihm das Ding gerne vorführen. Aber Nordhoff gibt sich mystisch und warnt Richard, mit der Maschine vorsichtig umzugehen. Weiß er mehr als er preisgibt?
Richard schaltet den Computer wieder ein. Er glaubt, Jon sei damit nicht ganz fertig geworden, bevor der Unfall ihn aus dem Leben riss – somit wird die Maschine nie lange am Stück funktionieren.
Der Wunschbrunnen
Draußen hört er seinen Sohn Seth, der ihn vor seinen Freunden verspottet. Richard reagiert schnell und schreibt: "Mein Sohn ist Seth Robert Hagstrom", ein Satz, den er nach kurzem Zögern löscht ... Seths Stimme verstummt daraufhin mitten im Satz. Richard geht hinaus, doch kann er Seth nicht finden - genau genommen hat er nie existiert.
Richard geht ins Haus und schaut sich um. Sämtliche Spuren seines Sohns (etwa die von ihm verursachten Beschädigungen am Treppengeländer) sind verschwunden, seine gesamte Musikanlage weg.
Schockiert hört er seine Frau Lina mit dem Auto nach Hause kommen. Wie wird sie reagieren? Doch seine Löschung hat weit reichende Auswirkungen: Lina ist etwa 60 Kilo fetter als früher und hat keinerlei Erinnerungen an Seth. Als er sie wie nebenbei fragt, ob sie die Tatsache, keine Kinder zu haben, manchmal bedauert, antwortet sie entrüstet, wozu sie solch einen Quälgeist bräuchte.
Sie fragt ihn, ob Jons Computer funktioniere – und er lügt. Lina ist zufrieden, da sie nichts als Verachtung für Richards verstorbenen Neffen übrig hat. Mit diesen Worten unterschreibt sie ihr eigenes Todesurteil ...
Als Richard den Computer diesmal anschaltet, kommt der seltsame Geruch des Transformators sofort – und ein wenig Rauch steigt auf. Richard hat nicht viel Zeit und handelt in frenetischer Eile: Er löscht Lina, macht Belinda zu seiner Frau, Jon zu seinem Sohn. Als er Execute drückt, blinkt das Wort Overload mehrfach auf ... und der Computer gibt seinen Geist auf.
Familienglück
Draußen ruft sein Sohn nach ihm. Sein neuer Sohn, Jon Hagstrom. Er sieht ein wenig anders aus, denn nun ist er Richards Sohn, nicht Rogers. Er entschuldigt sich dafür, dass der Textcomputer nicht funktioniert hat – vielleicht wird er sich bald an einer neuen Maschine versuchen.
Im Haus wartet Belinda und der verführerische Duft frischer heißer Schokolade.
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