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Version vom 29. April 2008, 11:31 Uhr
Wendell Green ist ein fiktiver Charakter aus Stephen Kings und Peter Straubs Roman Das Schwarze Haus. Er ist der Starreporter des La Riviere Herald und bei vielen Mitmenschen verachtet.
Inhaltsverzeichnis
Green ist ein Reporter in der Blüte seiner Karriere. Durch den Fisherman-Fall in French Landing erhofft er sich den "wohl verdienten" Pulitzer-Preis. Wahrheit ist für ihn, was die Presse darstellt und er sieht sich selbst als Auge und Ohr der Öffentlichkeit, wodurch er den totalitären Anspruch erhebt, bei allen Untersuchungen und Funden der Polizei an erster Stelle informiert zu werden. Dabei nutzt er oft Wege, die von legaler Grauzone bis hin zur Illegalität reichen, doch für seinen Traum ist ihm alles recht.
Ironischerweise ist es sein "Erzfeind" Jack Sawyer, der ihn auf die Spur des Fishermans bringt, indem er ihm genervt (nach tagelangem Hinterherkriechens) erwidert, er solle sich über Albert Fish informieren. Green macht daraufhin den unsinnigen Namen Fisherman publik, obgleich der wahre Fisherman seit einem halben Jahrhundert tot ist und nie in Wisconsin war.
Es entbrennt eine Feindschaft zwischen dem Reporter und Jack, den er abfällig "Goldjungen" oder "Hollywood Sawyer" nennt, da diesem alles unverdient in den Schoß fällt. Jack weist ihn im Laufe der Handlung mehrere Male in die Schranken, oft auch mit Gewalt, sodass dieser versucht, Jack selbst als den Mörder darzustellen. Am Ende sorgt er durch seine Winkelzüge indirekt für den Tod Jacks.
Vorgehensweise
Green greift gerne auf unfaire Tricks zurück, die ihm seiner Meinung nach nur das eröffnen, was ihm von Hause aus zustehen sollte. Einige Beispiele:
- Er besticht einige Leute, welche die Polizei ablenken, damit er ungestört Bilder von der Leiche Irma Freneaus schießen kann. Dabei sorgt er dafür, dass Polizeichef Dale Gilbertson der Fall entzogen wird und zur Sache des FBI wird.
- Dabei macht er Fotos und stellt falsche Schlüsse auf, dass Sawyer Beweismaterial verschwinden lässt - vielleicht ist er sogar der Mörder!
- Der Reporter stachelt den wütenden Mob an, der von Tansy Freneau angführt wird, sogar noch, nachdem sich die Situation wieder beruhigt hat.
- Mit falschen Tatsachen erschleicht er sich das Vertrauen von Fred Marshall, der ihm daraufhin Informationen über den Fisherman-Fall gibt, die Green gar nicht erfahren sollte.
- Green besticht den Pförtner Ethan Evans, um Jack Sawyer und Judy Marshall bei einem persönlichen Gespräch zu belauschen (er versteckt sich im Wandschrank). Als er erwischt wird, schreit er lautstark, Sawyer habe versucht, die geistig-verwirrte Judy zu vergewaltigen.
Mit skurrilen Nachrichten und einem blutrünstigen Schreibstil macht er das Klatschblatt "La Riviere Herald" erfolgreich und schürrt die Angst vor dem Fisherman. Selbst ein indirekter Aufruf zur Faustjusitz wird aus seinem Worten erkennbar. Gerne stellt er die Polizei, insbesondere Chief Gilbertson, als unfähig dar.
Im Hühnerstall entdeckte er schließlich die Leiche des siebenjährigen John Wesley Irkenham. Der Tote war zerstückelt, die Leichenteile hingen an Ketten von den verrottenden Dachbalken des Hühnerstalls herab. Obwohl Polizeichef Dale Gilbertson dazu keinen Kommentar abgeben wollte, bestätigten verlässliche Quellen bei der Polizei in La Riviere, dass Oberschenkel, Rumpf und Gesäßbacken Bissspuren aufwiesen... | ||
—Das Schwarze Haus, Heyne, Seite 60 |
Rückschläge
Greens Rückschläge nehmen beinahe eine Form des "Running Gags" an, da beinahe jeder seiner Auftritte damit endet, dass er von Jack oder einem seiner Freunde verprügelt wird.
- Beim ersten Zusammentreffen zerstört Beezer den Film seiner Kamera mit den Bildern von Irma Freneau und den "Beweisbildern" wie Jack Beweismaterial verschwinden lässt (die Kamera lässt er heil, da er ihren Wert kennt und kein unnötiger Grobian ist). Als er frech wird, schlägt Jack ihm in den Magen.
- Als er die Menge um Tansy Freneau anstachelt, man solle den unschuldigen George Potter auf der Stelle und ohne Prozess hängen, wird er von Arnold Hrabowski, dem Verrückten Ungarn, mit einem Schlag seiner Taschenlampe an den Hinterkopf außer Gefecht gesetzt. Dieser Erhält daraufhin den neuen Spitznamen "Die Taschenlampe".
- Während er Jack und Judy Marshall belauscht, flippt er ungewollt mit ihnen in die Territorien, wo er zu einer Art Neandertaler wird, über den Jack, Sophie und Speedy sich lustig machen. Beim Übergang in seine eigene Welt, sind seine Kleidungsstücke und sein Aufnahmegerät demoliert.
- Kurz darauf wird er von Jack erneut geschlagen, diesmal ins Gesicht, als dieser behauptet, er hätte Judy misshandelt. Dieser tut sich daraufhin mit Ethan Evans zusammen, welcher mit Wanda Kinderling in Verbindung steht, welche den Polizisten am Ende des Buches erschießt. Auch Ethans bekam einen Schlag, damit er aufhört, hysterisch zu schreien. Es ist davon auszugehen, dass Green den jungen Ethan dazu angestiftet hat, seine ehemalige Sonntagsschullehrerin daran zu erinnern, wie Jack ihren Mann Thornberg Kinderling "zu unrecht hinter Gitter brachte und zum Selbstmord trieb". Immerhin weiß er vorher, was passieren wird und kann perfekte Bilder schießen, wie sein Feind erschossen wird. Doc, der sich nach dem Attentat auf Wanda schmeißt (und diese dabei tötet), trifft Green dabei am Kopf und verletzt diesen noch einmal.
Verbindungen zu anderen Werken
Wendell Green erinnert an Mike Enslin aus der Kurzgeschichte 1408, welcher ebenfalls mehr daran interessiert ist, seine Weltansicht durch seine Schriften zu verbreiten, als eine objektive Reportage zu erbringen. Beide benutzen für ihre Untersuchungen gerne ein Tonbandgerät und auch Mike erlebt bei seinen Untersuchungen im Zimmer 1408 einige Rückschläge. Dennoch kann man dem egozentrischen Mike Enslin nicht die Boshaftigkeit und Verschlagenheit Greens nachsagen.
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