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Die Augen des Drachen: Inhaltsangabe (Teil I): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. April 2008, 21:52 Uhr

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Inhaltsangabe zu Die Augen des Drachen (Teil I)

Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Die Augen des Drachen ist unterteilt in 142 Kapitel. Dieser erste Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis inklusive Kapitel 55.

Anmerkung: Die Überschriften in Klammern dienen der Orientierung des Lesers und sind so nicht vom Autor intendiert.

Kapitel 1 – 12 (Zwei Zeugungsgeschichten. Sashas Einfluss auf ihre Kinder.)

Der derzeitige König von Delain, Roland der Gütige, ist ein gealterter, herzschwacher König mit einer Lebenserwartung von maximal fünf Jahren – und gegen Ende seiner Amtszeit muss er sich die Frage stellen, ob man ihn später überhaupt lange in Erinnerung behalten wird. Sein Nachfolger steht schon fest: Peter, sein ältester Sohn, soll in seine Fußstapfen treten. Doch hinter seinem Rücken hat der Hofzauberer Flagg andere Pläne: Er will den jüngeren Sohn Thomas auf dem Thron sehen.
Roland ist in vielfacher Hinsicht ein ungewöhnlicher König. Erst mit 50, nachdem seine Mutter an einer Zitronenscheibe erstickte, übernahm er den Thron frau- und kinderlos. Das Problem ist, dass ihm Frauen Angst machen, die Vorstellung von Sex erst recht. Doch zum Wohl des Landes geht er die Ehe ein mit der 33 Jahre jüngeren Sasha, die bei allen sehr beliebt ist, weil Roland auf ihr Geheiß viel Gutes bewirkt, und dies bis zu ihrem tragischen Tod im Kindsbett auch bleibt.
Die Geschichte der Zeugung Peters ist eine Ausnahmeerscheinung. An jenem Tag nämlich traf Roland bei seiner geliebten Jagd auf einen der seltenen, weil fast komplett ausgestorbenen Drachen und erlegte ihn mit einem gekonnten Pfeilschuss. Der Tradition folgend aß er das Drachenherz roh (eine unvergessliche Köstlichkeit) und war danach so potent, dass er nicht einmal Flaggs geheimen Trank brauchte, um in jener Nacht im Ehebett seinen Mann zu stehen.
Auch Thomas wurde in einer denkwürdigen Nacht fünf Jahre später gezeugt, als nämlich der zweitschlimmste Sturm aller Zeiten über Delain hinwegfegte. Niemand kann ahnen, dass diese Empfängnis zu Sashas Tod führen wird – und kaum ein Mensch weiß, dass bei Sashas Tod nicht alles mit rechten Dingen zuging. Flagg nämlich hatte die Geduld mit der Königin verloren.
Vor Thomas' Geburt legt Sasha sehr viel Wert darauf, Peter richtig zu erziehen. Auch wenn viele meinen, ein König könne sich benehmen, wie er wolle, schließlich könne ihm niemand ins Handwerk reden, stehen Manieren für Sasha an oberster Stelle. So wird Peter niemals jenes Festessen vergessen, an dem er sich erstmals beweisen musste und gut abschnitt – bis auf die Sache mit der Serviette. Die nämlich benutzte er nicht und wischte sich die Hände (wie alle anderen, inklusive seines Vaters) an seinem Hemd ab. Sashas sanfter Tadel bleibt für Peter unvergessen; und diese Episode ist von einiger Bedeutung (nicht umsonst war der Arbeitstitel von Kings Roman einst The Napkins, also Die Servietten).
Roland ist der offizielle König, doch ist es Flagg, der die Geschicke des Landes leitet. Oft genügen Andeutungen, um die Meinung des Königs zu ändern. Nur als Flagg anmerkt, Peter sei doch zu alt, um mit dem gewaltigen, eigens für sie angefertigten, Puppenhaus der Königin zu spielen, widerspricht ihm Roland. Peter, der tausende Spielsachen und sogar zur Rarität gewordenes Papier zur Verfügung hat, spielt damit mit Gusto – und Roland sieht keinen Grund, ihm diese Freude zu entziehen. Aber dafür bekommt Flagg – fast wie eine Gegenleistung – seinen Willen bei einer überfälligen Steuererhöhung. Nur eine ist Flaggs unumschränkter Herrschaft noch im Weg, und das ist Sasha.
Bereits vor Thomas' Geburt war Flagg einmal drauf und dran, sie mit einem besonders tödlichen Spinnengift zu töten, überlegte es sich jedoch im letzten Moment noch anders, da ihm dies als zu unsicher schien – keineswegs wollte er dieses Verbrechens überführt werden. Dann aber erinnert sich Flagg an die Hebamme, deren Sohn er vor über zehn Jahren von einer tödlichen Krankheit heilte. Sie schuldet ihm noch einen Gefallen und zahlt für das Leben ihres Sohnes mit der Ermordung Sashas: Unbemerkt fügt sie ihr bei der Geburt eine schwere Schnittverletzung zu, an der sie verbluten muss.

Kapitel 13 – 19 (Zwei grundverschiedene Söhne)

Peter wächst zu einem stattlichen Jungen heran, der vor allen Dingen (bei manchen negativ) dadurch auffällt, dass er bei der Wahl seiner Freunde keinerlei Standesgrenzen beachtet. Sein bester Freund ist etwa der Sohn eines Landjunkers. Sein Name ist Ben Staad, und sie lernen sich bei einem dreibeinigen Sackhüpfwettbewerb kennen, wo sie gemeinsam gewinnen, als Peter acht Jahre alt ist.
Die Wahl seiner Freunde ist nicht das einzig Ungewöhnliche an ihm. So zeigt er auch Mitleid mit Tieren und wagt es sogar, dem Stallmeister des Königs in die Quere zu geraten. Yosef will gerade ein Pferd erschlagen, da es ein gebrochenes Bein hat, als der zu diesem Zeitpunkt neunjährige Peter ihm Einhalt gebietet. Zwar hat Peter Yosef offiziell gar nichts zu sagen (und er wird später wegen dieser Anmaßung eine ordentliche Tracht Prügel von seinem Vater selbst erhalten), doch ist Yosef so überrascht und angetan von der natürlichen Autorität des Jungen, dass er sich auf ein Gespräch mit ihm einlässt.
Peter gelingt es, einen Tierarzt zu organisieren, der zwar feststellt, dass es um das Pferd doch nicht so schlecht bestellt ist, der es aber dennoch töten lassen will, da sein Heilungsprozess zu kostspielig und langwierig wäre. Peter verspricht, sich aufopferungsvoll um das Tier zu kümmern, und endlich lässt sich Yosef überzeugen und lässt es leben.
Diese Geschichte macht schnell die Runde, und Flagg ist äußerst beunruhigt vom Mut dieses Jungen. Peter macht sein Versprechen wahr und pflegt das Pferd, dem er bald den Namen Peony gibt, gesund und macht es sich zu einem treuen Freund. Peter gewinnt an Ansehen und ist bald als würdiger künftiger König in aller Munde. Sieben Jahre später aber – so lässt man uns bereits wissen – wird Peter für ein abscheuliches Verbrechen in lebenslange Haft genommen werden.
Thomas wächst im Schatten des übermächtigen Peter auf, doch ist es dem Erzähler ein großes Anliegen, Thomas nicht als Bösewicht darzustellen; vielmehr gebühre ihm unser Mitleid. Seine Rolle bei Peters Verhaftung wird schändlich sein, aber wir dürften seine Kindheit und seinen schweren Stand in der Familie und der ganzen Gesellschaft nicht vergessen.
Thomas wächst mit dem Komplex auf, jeder würde ihn hassen, da seine beliebte Mutter bei seiner Geburt verstarb. Auch gibt ihm sein Vater zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, Thomas sei Peter ebenbürtig. Ein Beispiel mag dies demonstrieren: So schnitzt und bastelt Thomas den ganzen Tag lang ein Holzboot für seinen geliebten Vater und hofft, dieser möge es mit ihm, und nur mit ihm fahren lassen. Da aber Peter ausgerechnet an jenem Tag einen Bogenschützenwettbewerb gewinnt, schenkt Roland dem kleinen Geschenk kaum Aufmerksamkeit; schlimmer noch: Er macht sich Flagg gegenüber über die unbeholfene Ausführung der Schnitzarbeit lustig, was Thomas durch einen akustischen Zufall hört.
Dieser Vorfall macht Thomas so wütend, dass er seinen Frust an einem kranken Hund auslässt, den er auf offener Straße steinigt. Er glaubt sich unbeobachtet, doch Flagg, der in Besitz einer Glaskugel ist, wird still Zeuge dieser Grausamkeit und beschließt, dass Thomas eher sein Mann für den Thron ist als Peter.
Denn Flagg ist in der Tat ein Zauberer. In Delain wundert man sich, dass er in den letzten 70 Jahren nur um 10 gealtert zu sein scheint, doch in Wirklichkeit ist er bereits hunderte Jahre alt und hat immer wieder unter verschiedenen Namen und in verschiedenen Funktionen (mal als Henker, mal als nur scheinbar harmloser Sänger) für Unruhe und Leid gesorgt. Nie wollte er König werden, immer nur aus dem Hinterhalt agieren und sein dunkles Werk verrichten. Sein (stark an Leland Gaunt erinnerndes) Talent, Menschen gegeneinander aufzuwiegeln, ohne selbst als Urheber des Streits zu erscheinen, wurde allerdings durch Rolands Mutter lange Zeit auf Eis gelegt. Unter ihrer Herrschaft verlor er beinahe jeglichen Einfluss und konnte nur am Hof bleiben, weil sie seine Kunst des Kartenlesens bewunderte und gierig auf dadurch enthüllte Skandale war.
Flaggs jetziges Ziel ist endlich das ultimative Chaos, die Anarchie. Doch könnte Peters Regiment die "Wiederkunft des Weiß" bedeuten, jener Urkraft, die alles wieder zum Guten richtet – und das will Flagg mit aller Gewalt vermeiden. Und als Peter 16 ist, hat Flagg eine Idee, wie er den Jungen aus dem Weg schaffen kann.
Viele fürchten Flagg; einer aber nur spricht es aus. Dennis ist der Sohn von Peters Diener Brandon und gesteht seinem Vater, dass Flagg ihm Furcht einflöße. Brandon herrscht ihn jedoch an, seine Zunge zu wahren, wenn sie ihm lieb sei. Er bezeichnet Flagg als "Beißerschlange" und glaubt, dass Peter sehr wohl weiß, dass er diesem Kerl nicht über den Weg trauen darf.

Kapitel 20 – 29 (Die Augen des Drachen)

Flagg weiß von dem zum Ritual gewordenen Abendtrank, den Peter seinem Vater allabendlich ans Bett bringt. Und er kennt das abscheulichste und wirksamste Gift auf Erden: den Drachensand. Mit unendlicher Vorsicht mischt er Wein mit diesem Gift, das sogar Flagg selbst fürchtet. Flagg weiß, dass Peter ihm misstraut – so wartet er, bis dieser gegangen ist und bringt Roland anschließend den präparierten Wein. Roland leert das Glas in zwei großen Schlucken.
Nun glaubt Flagg sich unbeobachtet und ist es nicht. Denn Thomas dreht den Speer um, und obwohl Flagg sich vor dem Mord die Zeit nahm, sich trüb zu machen (orig.: dim, ein häufig vorkommendes, aber stets anders übersetztes Wort im Universum Kings; siehe auch hier), sodass ihm auf dem Weg zu den Schlafgemächern Rolands niemand bemerkte, sieht Thomas den Zauberer während des Mordes selbst.
Thomas hat nämlich nur ein Ziel: Er will bei seinem Vater so beliebt sein wie Peter und versucht somit, seinem älteren Bruder Dinge abzuschauen, die er schließlich selbst zu seinem Vorteil nutzen kann. Es war Flagg persönlich, der Thomas einst den Geheimgang zeigte, der direkt hinter die Augen der wichtigsten Trophäe Rolands führte, hinter die Augen des Drachen Neuner, dessen Kopf an der Wand der königlichen Privatgemächer hängt.
Bereits zuvor nahm Flagg Thomas mit auf Entdeckungsreise durch das Schloss: Hoch zum Zimmer mit dem schönsten Ausblick auf Delain (ein Zimmer, das allerdings mit Fledermäusen infiziert ist) oder hinab in die Schatzkammer des Königs, wo Flagg die Eifersucht auf Peter säte, da dieser einst all dies besitzen wird.
Doch das stete Beobachten des Königs, wenn dieser sich alleine wähnt, hat auch seine negativen Seiten, denn Thomas lernt schnell, seinen eigenen Vater auch zu verachten, wenn dieser sich etwa in der Nase bohrt oder volltrunken mit seinen Trophäen spricht und schimpft. Als Thomas eines schrecklichen Abends überzeugt ist, sein Vater sähe ihn hinter den Augen des Drachen und spräche ihn persönlich an, schwört Thomas dem Geheimgang längere Zeit ab, bis die Neugierde wieder siegt.
An jenem Abend sieht er, wie Flagg Roland den vergifteten Wein bringt und würde am liebsten laut aufschreien, um seinen Vater zu warnen – doch seine Kehle ist wie zugeschnürt. In jener Nacht wird Thomas krank ... dennoch ist es schließlich soweit und er wird mit 12 Jahren König, genannt Thomas der Erleuchter.

Kapitel 30 – 45 (Die falsche Spur. Verurteilung)

Der König lebt noch, als Flagg bereits alle Vorkehrungen trifft, um den Verdacht schnell auf Peter zu lenken: Er versteckt Reste des Drachensands in dessen Gemächern.
Roland erfreut sich in der Tat noch drei Tage lang bester Gesundheit; bei einem Festessen aber fängt das grässliche Gift an zu wirken und Roland beginnt, von innen zu rauchen. Schnell wird er ins Bett gebracht, wo seine Temperatur derart steigt, dass er mit Eimern voll Wasser abgekühlt werden muss, doch das Wasser verdampft, sobald es ihn berührt. Schließlich schießt eine Flamme aus seinem Mund und sein Todeskampf ist vorbei.
Schnell wird der Ruf "Mord!" laut, unterstützt vom Hofsarzt, der dem noch "Mord durch Gift" hinzufügt. Sofort wird das Schloss durchsucht; eine Maßnahme, die Flagg selbst leitet. Er weiß, dass er die Gemächer der Prinzen aus Respekt auszusparen hat, doch er hat natürlich dafür gesorgt, dass die von ihm gelegten Spuren in Peters Kammer nicht unbemerkt bleiben.
Es ist der 20 Jahre alte Dennis, Peters persönlicher Butler, der bemerkt, wie etwas in einer Schrankwand raucht. Da Feuer seine größte Angst ist, eilt er hinüber und findet eine qualmende Holzkiste ... und eine tote Maus, die von innen verbrannt zu sein scheint.
Dennis verehrt Peter. Nur einmal, als Dennis vergaß, ihm eine Serviette zu bringen, kam es zu einem Streit, ansonsten ist Peter der beste Prinz, den ein Butler sich wünschen kann. Diese Situation jedoch sprengt die Grenzen des gegenseitigen Respekts, denn Dennis erinnert sich sehr wohl daran, was mit dem König geschah. Er zeigt seinen Fund seinem Vater und zusammen informieren sie den Obersten Richter Anders Peyna.
Der hält die ganze Geschichte von Anfang an für lachhaft, doch ist sie ihm zu heikel, um sie einfach zu übergehen. Kurzerhand konfrontiert er Peter selbst mit den Anschuldigungen, der in diesem Moment einen großen Fehler begeht: Ausgezehrt von der Durchsuchung des Schlosses und noch immer sehr mitgenommen von seines Vaters Tod bricht er vor Peynas Augen in Tränen aus – Peynas Verdacht ist geweckt.
Er bestellt nach Flagg, seinem größten Experten in Sachen Gift: Er soll die gefundenen Körner identifizieren. Darauf hat Flagg nur gewartet und zieht vor versammelter Mannschaft eine große Show ab, wobei er mit viel unnötigem, aber effektivem Schnickschnack enthüllt, dass es sich um Drachensand handelt, dem tödlichsten Gift der Welt. Er hatte einst selbst etwas davon, doch sei es ihm gestohlen worden. Als Flagg, der offiziell nichts von der toten Maus weiß, auch noch andeutet, er selbst hätte die Wirkung des Giftes vor einem Mord erst an einer Maus ausprobiert, scheint Peters Schicksal besiegelt.
Aber Peyna will es noch immer nicht wahrhaben. In einem inoffiziellen Treffen gesteht er, dass Peter rein rechtlich bereits König ist und sich somit selbst freisprechen könnte. Peyna empfiehlt ihm jedoch dringend, freiwillig seine Krone abzugeben, bis er auch von richterlicher Seite von jeder Schuld reingewaschen wird – ansonsten würde man ihm ewig anlasten, er sei als Mörder auf den Thron gestiegen; Peyna selbst würde ihm die Treue entziehen und aus dem Königreich fliehen, ein Bürgerkrieg sei mehr als wahrscheinlich.
Peter sieht all dies ein und folgt Peynas Rat: Er stellt sich einer offiziellen Untersuchung. Sehr schnell erkennt er aber, dass man ihn wirklich verurteilen wird, als eine Wache ihm vor seinen Augen in sein Essen spuckt und ihn als Hund bezeichnet. Zwar zeigt Peter daraufhin solche Größe, dass die Wache sich nicht nur entschuldigt, sondern auch noch von Zweifeln bezüglich Peters Schuld geplagt wird – doch das Gericht kann Peter nicht überzeugen.
Peter wird zu lebenslanger Haft verurteilt und unter dem Gegröle einer sogar zum Lynchmord bereiten Meute umgehend in sein neues Zuhause geführt: das oberste Zimmer des "Nadel" genannten Turmes. Trotz allem geht er erhobenen Hauptes.

Kapitel 46 – 50 (Der neue König)

Als Thomas erfährt, dass er König werden soll, versteinert er beinahe vor Angst. Ja, er hat seinen älteren Bruder stets beneidet – nie aber dafür, dass er einst dieses Amt bekleiden sollte. Thomas hat doch keine Ahnung, wie man regiert und macht das Flagg gegenüber auch ganz klar: "Peter sollte König werden, Peter war immer der klügere, ich war dumm, ich bin dumm. Ich kann nicht König werden!"
Erst recht panisch wird er, als Flagg vorgibt, Delain verlassen zu wollen, da er fürchtet, Peyna könne dafür sorgen, dass er "verschwindet", sodass er, Peyna, der zweitmächtigste Mann im Reich sein möge. Flaggs Täuschungsmanöver geht auf ganzer Linie auf: Thomas befiehlt ihm, als Berater zu bleiben und schwört, ihn unter seine Fittiche zu nehmen und zu beschützen.
Am Tag der Krönung spürt Thomas – ruhig gestellt durch diverse von Flagg gebraute Tränke – erstmals die Gier in sich aufsteigen, als er erkennt, was nun alles ihm gehört. Als das Volk ihm auf dem Platz unterhalb der Nadel wild zujubelt, hofft er, dass Peter ihn von seinem über 90 Meter hohen Verließ aus sieht.
Wegen seiner Krankheit im Kielwasser des Todes seines Vaters hat Thomas alles vergessen, was er durch die Augen des Drachen sah – doch nun kommt das Wissen in Alpträumen wieder: Flagg hat Roland vergiftet und das Verbrechen Peter angehängt. Aber Thomas beschließt zu schweigen. Er hat Angst vor Flaggs Rache ... viel mehr noch aber will er den Königstitel nun doch nicht mehr hergeben. Und so weltgewandt und perfide Flagg auch ist – dass Thomas Zeuge des Mordes war, erfährt er niemals.

Kapitel 51 – 55 (Peter und der Oberwärter)

Natürlich sieht Peter die Zeremonie von seiner schäbigen Zelle aus. Hier gibt es nur einen einzigen Stuhl und ein viel zu kaltes Bett; überhaupt wird ihm nicht mehr richtig warm. Als er auch sein – ohnehin widerliches – Essen nicht mehr anrührt, sind die Wachen überzeugt, dass Peter sich zu Tode hungern wird, eine Entscheidung, die sie voll und ganz begrüßen, da Peter ihnen damit einiges an Arbeit ersparen würde.
In Wirklichkeit aber fastet der Gefangene, um seine Gedanken von sinnlosen Gefühlen wie Verbitterung und Selbstmitleid zu befreien. Als er somit wieder zu sich findet, werden ihm die Zusammenhänge schnell klar: Er ist einem Komplott Flaggs auf den Leim gegangen. Nur der Zauberer konnte über Drachensand verfügen und er musste gewusst haben, dass er vom Königshof verbannt worden wäre, sobald Peter sich König nennen durfte.
Niemandem ist es je gelungen, aus der Nadel zu fliehen, aber am siebten Tag nach Thomas' Krönung beschließt Peter, genau das zu versuchen oder beim Versuch zu sterben. Er schickt nach Beson, dem Oberwärter, und äußert ihm gegenüber zwei Wünsche. Beson ist außer sich: ein Gefangener, der derart unverfroren Forderungen stellte? Das kann er nicht dulden und geht wie ein Bulle auf Peter los.
Doch Peter hatte als Prinz Boxtraining und ist viel agiler als der schwergewichtige Beson. Es kommt zu einem kurzen, aber heftigen Kampf, in dessen Verlauf Peter Besons Kiefer und Nase bricht und ihm einen Zahn ausschlägt, bis es für den Oberwärter ums nackte Überleben geht. Peter lässt von ihm ab, doch Beson wird zwei Stunden lang bewusstlos – bevor er in sich zusammenbricht, nennt er Peter jedoch "König", was dieser niemals vergessen wird.
Nun ist Besons Widerstand gebrochen und er verspricht, Anders Peyna eine Nachricht von Peter zukommen zu lassen. Peter fragt sich, ob Peyna diese überhaupt lesen wird und ob er aus seinen Zeilen schließen wird, was Peter vorhat. Er lässt es drauf ankommen und beginnt zu schreiben.