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*Manns Vorname, David, fällt nur im Film. | *Manns Vorname, David, fällt nur im Film. |
Version vom 27. März 2008, 19:58 Uhr
Duell (orig.: Duel) ist sowohl der Name einer Kurzgeschichte von Richard Matheson als auch des weitaus bekannteren Films von Steven Spielberg nach Mathesons Drehbuch.
Inhaltsverzeichnis
Der Film
Kurzinhalt
Der Durchschnittsbürger und Handelsvertreter David Mann ist unterwegs zu einem nicht näher definierten geschäftlichen Treffen und will danach sofort zu seiner Frau weiterfahren, mit der es derzeit wohl nicht so gut läuft. Er ist etwas genervt, weil er viele viele Kilometer Landstraße vor sich hat und im Radio auch nichts Gescheites läuft. Gedankenverloren überholt er einen Truck und erschrickt zu Tode, als der ihn kurz darauf im Gegenzug auch überholt.
David kann es nicht fassen: Kaum hat der Kerl ihn überholt, bremst er ab und tuckert vor ihm her, noch dazu schwarze Abgaswolken ausstoßend. Es wird immer verrückter, als der Truckfahrer ihn nicht mehr überholen lässt, sogar nach links und rechts ausschert, um das zu vermeiden. Als er David endlich mit einem aus dem Fahrerfenster gestreckten Arm vorbeiwinkt, spitzt die Situation sich dramatisch zu, denn als David zum Überholen ansetzt, kommt ihm ein Fahrzeug entgegen. Der Truckfahrer nahm soeben einen tödlichen Unfall in Kauf.
David hat die Spielchen satt und überholt den Truck, indem er einen an der Fahrbahn verlaufenden Schotterweg nutzt. Doch kaum hat er sich vor den Lastwagen gesetzt, als der ihn erbarmungslos hetzt – denn es wird klar, dass dies kein normaler Truck ist; er ist getunt und bei weitem schneller als das Auto. Es kommt zu einem Katz- und Mausspiel zwischen David und dem gesichtslosen Fahrer ...
Besonderheiten / Wissenswertes
- Die Beweggründe des Fahrers bleiben völlig offen – Spielberg zeigt nicht ein einziges Mal sein Gesicht.
- Es wird klar, dass David nicht sein erstes Opfer ist, denn die Kühlerhaube seines Trucks ist gespickt mit Nummernschildern, die er offensichtlich wie Trophäen sammelt.
- Der Film wurde von der Süddeutschen Zeitung in die "Cinemathek" der 50 besten Filme aller Zeiten aufgenommen (Sammelnummer 42).
- Der damals gerade einmal 22-jährige Steven Spielberg hatte für den gesamten Dreh nur zwölf Tage Zeit, da dies die Normalvorgabe war für TV-Filme, denn das sollte Duell werden.
- In seiner TV-Fassung war der Film nur 70 Minuten lang; die Fernsehpremiere fand derartigen Anklang, dass zusätzliche Szenen gedreht wurden (z.B. die lange Fahrt in die Wüste am Anfang), um den Film auf Kinolänge zu bringen (86 Minuten).
Berühmte Szenen
- David sieht von seinem Verfolger lediglich jeansbekleidete Beine und Cowboystiefel. Als er den Fremden in einem Café zur Rede stellen will, tragen dort fast alle Trucker diese Kleidung – jeder könnte der Bösewicht sein.
- David will einem Schulbus aus der Klemme helfen, der feststeckt. Als der Trucker dazukommt, übernimmt er die Rolle des guten Samariters – nur um danach wieder David Mann zu hetzen.
- Auf einer Steigung hofft David den Truck abzuhängen, dann aber gibt ein Kühlerschlauch den Geist auf und Rauch steigt aus der Motorhaube; Davids in Nahaufnahme gefilmtes, vor Panik verzerrtes Gesicht, bleibt beim Zuschauer hängen.
Die Kurzgeschichte
Die Kurzgeschichte erschien 1971 erstmals in der Zeitschrift Playboy und ist noch in dem 2003 veröffentlichten Sammelband Duel – Terror Stories by Richard Matheson zu lesen.
Folgende Unterschiede sind zum Film zu erkennen:
- Manns Vorname, David, fällt nur im Film.
- Im Film sieht Mann lediglich die Cowboystiefel des Fahrers; in der Geschichte aber sieht er ihn ganz und erfährt sogar seinen Nachnamen: Keller. (Ist es Zufall, dass beide Namen deutsche Wörter sind? "Mann" für den Durchschnittstypen, "Keller" für das verborgene Böse?)
- Es fehlen – aufgrund der gegebenen Kürze der Geschichte – einige Schlüsselszenen des Films. Folgendes kommt in der Kurzgeschichte nicht vor:
- Mann konfrontiert seinen möglichen Verfolger in einem Café, nur um festzustellen, dass er an den Falschen geraten und der echte Killer bereits draußen ist (in der Kurzgeschichte erkennt er im Café den Richtigen und flieht).
- Mann versucht, den Fahrer zu einem Gespräch zu stellen, indem er dem Truck zu Fuß hinterherläuft (in der Geschichte malt er sich diese Szene nur aus und lässt es lieber gleich bleiben).
- Der Truck überfährt eine Telefonzelle, in der Mann noch Sekunden zuvor die Polizei anrief. Mann kann sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen.
- Die oben beschriebene Szene mit dem Schulbus, sowie das Nummernschilder-Sammeln sind nur Teil des Films.
- Am Ende kommt es nicht zum tödlichen Duell zwischen Mann und dem Fahrer; stattdessen geht Keller über die Klippe, weil er einen Fahrfehler begeht, als Mann ihm schon hilflos ausgeliefert ist.
Bezug zu Stephen King
Stephen King ist wesentlich beeinflusst von Richard Matheson und bezeichnete dessen Roman I am Legend wiederholt als eines seiner Lieblingsbücher. Daher ist es nicht verwunderlich, dass King begeistert zusagte, als man ihm die Möglichkeit eröffnete, für die für 2009 geplante und Matheson gewidmete Anthologie He is Legend eine Novelle zu schreiben: Throttle, eine zusammen mit seinem Sohn Joe Hill verfasste Geschichte, ist eine Hommage an Duell. Über den Inhalt der Novelle ist allerdings noch nichts bekannt. Joe Hill ließ verkünden:
It’s a giant truck from hell story. “Throttle” uses Richard Matheson’s unforgettable short story “Duel” as it’s jumping-off point, although in the process of writing it, it quickly became its own thing. ("Es ist eine Geschichte über einen riesigen Truck aus der Hölle. Throttle liegt Richard Mathesons unvergessliche Kurzgeschichte Duell zugrunde, doch während des Schreibens entwickelte Throttle schnell ein Eigenleben.") |
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