Das Schwarze Haus: Erzählstruktur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. März 2008, 14:11 Uhr
Der Roman Das Schwarze Haus von Stephen King und Peter Straub besticht durch eine einzigartige Erzählperspektive, die von der seines Vorgängers Der Talisman vollkommen abweicht.
Besonderheiten
Die Erzählperspektive weist folgende Besonderheiten auf:
- Die Handlung wird durchwegs im Präsens geschildert.
- Die Autoren nehmen den Leser sozusagen an der Hand und führen ihn durch die Handlung; wir sind mit ihnen gemeinsam unsichtbar und lassen uns von ihnen alles zeigen.
- Wir sind in der Lage, Wände und Dächer zu durchdringen, in die Luft zu steigen und viele Kilometer in einem Wimpernschlag zurückzulegen.
- Die Erzähler wissen selbst beileibe nicht alles, können aber dennoch von Dingen berichten, die sonst kein Charakter des Romans weiß.
Textbeispiel
Als Beispiel soll ein Auszug aus dem Roman dienen, in dem alle oben genannten Elemente aufzufinden sind. Es ist der Moment, in dem der Leser noch vor den Behörden die Leiche der ermordeten Irma Freneau in einem aufgegebenen Imbisslokal findet:
Am liebsten würden wir unsere Flugfähigkeit nutzen, um möglichst schnell von hier abzuhauen. Wir möchten durchs Dach, das keinen Widerstand bieten würde, entschweben, um wieder in harmlose frische Luft zu gelangen, aber das geht nicht: Wir sind hier, um als Zeugen zu fungieren. (...) Vor uns sehen wir das dritte Opfer des Fishermans, die zehnjährige Irma Frenau. (...) Der Fisherman hat sie auf der Chase Street aufgelesen und es irgendwie* geschafft, sie (...) über die Grenze zwischen Stadt und Umland zu bringen. |
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—Das Schwarze Haus, Kapitel 2 |
* Die Unwissenheit der Erzähler wird im Original noch deutlicher: Die oben mit "irgendwie" übersetzte Passage findet sich im Englischen als: "we don't know how" ("wir wissen nicht wie").