Henry Leyden: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Februar 2008, 14:32 Uhr
Henry Leyden ist einer der Hauptcharaktere aus Stephen Kings und Peter Straubs Roman Das Schwarze Haus.
Inhaltsverzeichnis
Person
Ähnlich wie in Das letzte Gefecht schreckt King nicht davor zurück, körperlich benachteiligte Menschen als wichtige Handlungsträger zu erschaffen. Henry ist seit seiner Geburt blind. Während der taubstumme Nick Andros, nicht sprechen oder hören kann, aber dafür eine besondere Gabe hat, wichtige Details zu sehen, ist es bei Henry genau andersrum: seine Blindheit wird durch eine übernatürliche Gabe des Hörens wieder wettgemacht.
Unter anderem kann er so:
- tausende Lieder gleich beim ersten Takt erkennen
- eine Verwandtschaft zwischen Jack Sawyer und Lily Cavanaugh feststellen (er hatte vor Jahren einen Film mit der berühmten Königin des B-Movies gesehen und die Ähnlichkeiten in Jacks Stimme sofort wieder erkannt)
- zielsicher in Jacks Auto einsteigen ohne dass dieser sich bemerkbar machen musste (dabei half ihm das Vibrieren der Türklinke durch die Radioschallwellen als eindeutiges Indiz)
- einen Mörder identifizieren, dessen Stimme er nur einmal vor einigen Tagen gehört hatte
- verschiedene Stimmen imitieren und gleichzeitig als vier verschiedene Radiomoderatoren arbeiten, ohne dass jemand die verschiedenen Personen in Zusammenhang bringen kann
Außerdem behauptet er besser als die meisten Sehenden Auto fahren zu können, allein durch sein Gehör – aber dieser Versuch wird im Roman nicht durchgeführt.
Henry der Radiomoderator
Henry schafft es gleich vier verschiedene Persönlichkeiten anzunehmen, welche alle eine andere Zielgruppe ansprechen. Nur seine engsten Freunde wissen von seinem Geheimnis und wären in der Lage die einzelnen Stimmen in einen Zusammenhang zu bringen.
- Symphonic Stan
- ein Relikt aus der Big-Band-Ära mit einem Zoot-Suit
- Stil: Big Band
- Die Wisconsin Rat
- ein völlig durchgeknallter und wilder Typ, dessen laute Musik nur noch von seiner lauten Stimme übertönt werden kann
- Stil: Punk-Rock
- Henry „The Sheik, the Shake, the Shook of Araby“
- sehr redegewandt mit einer Vorliebe zu Etikette und Nostalgie
- Stil: Jazz
- George Rathbun
- der wahrscheinlich beliebteste Sportmoderator in ganz Wisconsin mit einer Kettenraucher-Stimme und sicherlich einigen Kilo zu viel auf den Rippen (ganz und gar nicht Henrys eigene Natur)
Henry und Jack
Anders als Jack Sawyer ist er ein Kind von French Landing, Wisconsin (Jack stammt von der Ostküste) und gehört somit in einigen Fällen viel besser in das Bild der verschlafenen Stadt im Norden der USA.
Jack und Henry scheinen seit Ewigkeiten befreundet zu sein, obgleich sie eher wie Vater und Sohn wirken. Henry ist eine Art Mentor und tatsächlich eine Art Vaterfigur für Jack, der seinen Vater schon in früher Kindheit verlor und dessen Mutter wegen ihrer Karriere und ihren Alkoholproblemen oft nur wenig Zeit für ihnen Sohn hatte. Jacks Mutter stirbt relativ früh und als auch noch Jacks alter Freund Lester Parker (Speedy) ermordet wird, braucht Jack einen Anker wie Henry mehr als alles andere auf der Welt.
Der junge Polizist (eigentlich in Pension aber dennoch wieder aktiv) holt Henry oft von der Arbeit ab, fährt ihn nach Hause, liest ihm in dessen Wohnung Bücher vor und scheut sich nicht, ihn um Rat zu fragen, wenn er Hilfe braucht.
Verhängnisvoll wird diese Beziehung jedoch, als Jack Henry um Mithilfe im Fisherman -Fall bittet. Dieser soll einen Telefonmitschnitt des Mörders anhören und überlegen, ob er dessen Stimme schon einmal gehört hat. Henry erkennt in der Stimme des Fishermans sofort den alten grummeligen Charles Burnside wieder, den er vor einigen Tagen bei einer Feier im Pflegeheim kennen lernen „durfte“. Noch während Henry sich das Tape anhört, taucht der Mörder in seinem schalldichten Büro auf, um sich mit der Hilfe des Scharlachroten Königs und seines Meisters Malshun der Gefahr zu entledigen. Es folgt ein kurzer Nahkampf: Burny schneidet Henry mit einer Heckenschere einige Finger ab und rammt ihn diese in den Rücken, während Henry seinem (körperlich eigentlich unterlegenden, aber wegen des Überraschungsmoments und seiner Blindheit stärkeren) Gegner eine Schnittwunde verpasst, die ihm bald noch zum Verhängnis wird…
Henry verblutet, lange nach dem sein Kontrahent wieder verschwunden ist, in seinem Wohnzimmer und erliegt einem grausamen und tragischen Tod. Jack macht sich für den Tod seines Freundes verantwortlich und leidet an Schuldgefühlen.
Aber Henry Leyden stirbt nicht umsonst: die Wunde, die er Burny zufügt, ermöglicht es dessen Gefangenem, dem jungen Tyler Marshall, den Mann zu überwinden (indem er ihm die Gedärme durch den Schnitt im Bauch herauszieht) und so Jack beim Kampf gegen das Böse hilft.
Auf der Pressekonferenz nach der Lösung des Fisherman-Falls dehnt Jack die Wahrheit etwas aus und erklärt, dass allein durch Henrys Mithilfe der Fall gelöst werden konnte und allein ihm der Ruhm zustehen solle.