Die vier Konstanten: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 1. Dezember 2007, 17:16 Uhr

In Stephen Kings Roman Schlaflos geben die kahlköpfigen Ärzte Klotho und Lachesis Ralph Roberts und Lois Chasse einen Einblick in das Wesen des Universums, da sie einen Auftrag für sie haben, für den das Verständnis der Vier Konstanten unabdingbar ist.

Das Dasein muss man sich laut der Ärzte vorstellen wie ein Hochhaus – doch was Ralph wirklich in ihren Köpfen sieht, ist ein Turm in einem Rosenfeld: der Dunkle Turm (aus dem gleichnamigen Zyklus, für den sich der Roman Schlaflos schließlich als wichtigstes Werk außerhalb der sieben Bände selbst erweist; Roland Deschain wird im letzten Band gar ein Exemplar des Romans zugespielt).

Dort gibt es verschiedene durch Treppen verbundene Ebenen, und die Kurzfristigen leben auf den unteren beiden. In der Regel ist es ihnen nicht möglich, nach oben zu steigen. Endlich begreift Ralph, dass seine und Lois' Schlaflosigkeit dazu da war und ist, sie in einen Bewusstseinszustand zu versetzen, der ihnen diese Sinneswahrnehmungen möglich macht; doch Ralph hasst die Idee, derart manipuliert zu werden.

Wichtig ist den Ärzten, dass die Menschen verstehen, dass alle drei Doktoren nur das tun, wofür sie geschaffen sind, auch Atropos, den sie den Agenten des Zufalls nennen. Es gibt im Universum vier Konstanten: Tod, Leben, Plan und Zufall. Klotho und Lachesis sind sowohl Agenten des Todes als auch des Plans; sie holen die Menschen ab, deren Zeit abgelaufen ist, was durch eine graue Aura angezeigt wird. Diese Todesfälle kommen meist nicht überraschend und sind teils gar erwünscht. Die Doktoren sprechen auch von Ka, der Macht, die viele Menschen Schicksal nennen. Ihnen wird erklärt, dass die meisten als sinnlos und unerwartet eingeschätzten Todesfälle auf Atropos' Konto gehen – Lachesis und Klotho wissen auch von dessen Hang zu Souvenirs.

Normalerweise mischen sich die Agenten des Plans nicht in die Angelegenheiten des Zufalls ein – diesmal aber hat Atropos in seiner willkürlichen Auswahl seiner Opfer das falsche erwischt, was auf alle Daseinsebenen des Dunklen Turms furchtbare Auswirkungen hat. Nicht jeder Mensch hat von vorneherein die Bestimmung, entweder dem Plan oder dem Zufall zu gehören – diese sind wie leere Spielkarten mit unbekanntem Schicksal. Ed Deepneau ist einer von ihnen – und es ist dessen Ballonschnur, die Atropos tragischerweise durchtrennt hat. Aber Ed ist im Gefüge des Universums eine Ausnahmeerscheinung: Er stirbt unvorhergesehener Weise nicht, obwohl ihn der Leichensack umgibt.

Wer oder was ihnen den Auftrag gegeben hat, Ralph und Lois zu rekrutieren, wissen Klotho und Lachesis nach eigenen Aussagen selbst nicht; sie sind zu weit unten in der Hierarchie als dass sie eingeweiht würden. Sie sind nur Langfristige (engl.: "Longtimers") – über ihnen stehen jedoch die Immerwährenden ("All-timers"). In diesem Fall sind aber die sonst so unbedeutenden Kurzfristigen ("Shorttimers") die einzige Rettung für das Schicksal aller.

Doch die Ärzte spielen noch immer nicht mit offenen Karten. Sie geben vor, dass Ralph und Lois Susan Days Rede in Derry aufhalten müssen, um ein Blutbad zu verhindern, zu dem es durch Eds geplanten Anschlag kommen würde. In Wirklichkeit aber geht es 'nur' um das Leben eines einzelnen höchst bedeutenden Menschen: dem kleinen Patrick Danville, der zu den Anschlagsopfern gehören würde und der später von unendlich großer Bedeutung für das Universum sein soll.