Puls: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. November 2007, 19:18 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Wörterschmied (4 / 5)
Puls leidet oftmals, dank des Heyne-Verlages, unter dem Schicksal nur zusammen mit dem Roman Love genannt werden zu dürfen, woraufhin die Eigenschaften des einen gerne auch zum anderen übertragen werden, gleich ob der "fachkundige Meinungsbildler" beide, nur einen oder keinen von beiden gelesen hat.
Puls wird von den einen gerne als "Kings neue Literatur" abgetan, die mit Love und Colorado Kid nicht wirkliche Glanzleistungen von King darstellen und nur schwer an die Horror-Klassiker wie Shining und ES anknüpfen können. Andere sehen in diesem Werk jedoch eine "Renaissance der alten Literatur", die uns das bietet, was wir von King gewöhnt sind: Blut, Horror und eine Geschichte, die uns einen Schauer über den Rücken jagt.
Für mich gehört Puls, nach dem eher sanfteren und emotionalsbetonten Sara, zu einer Rückkehr zum alten Horror, der uns umso heftiger packt, je mehr wir Bereitschaft zeigen, die Phantasie über den Realismus zu stellen.
Clayton Riddell erscheint uns hier als der A-typische King-Held (Louis Creed, Paul Sheldon), der nicht versucht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sondern vor alledem versucht, in ihr zu überleben. Auch wenn es uns nicht gelingt, so tief in seine Gefährten mit einzutauchen, wie wir es uns vielleicht wünschten, bilden sie vor allem eine stoffliche Umgebung, in der sich der Protagonist Clay besser entfalten kann. Wir lernen Clay über den Umgang mit seinen Mitmenschen kennen, wenn uns diese auch nicht so tangieren wie Clay es vermag.
Was ist der Puls? Woher kommt er? King spielt den Ahnungslosen. Weiß er selbst, welches Chaos er anrichtet oder lässt er dieses Chaos gewollt über sich hineinbrechen, um geschickt die Frage des Warums auf die Frage des Was jetzt? umzuleiten?
Mit Puls erschuf der Meister wieder einen King, der nicht fragt warum, sondern der handelt! Und: haben wir ihn nicht so am liebsten?
Croaton (3 / 5)
Das Problem des Buches ist für mich, dass es Erwartungen aufbaut, die es dann am Schluss nicht erfüllen kann. Die Traumsequenzen, in denen die Unberührbaren vom Lumpenmann vorgeführt werden, lassen auf ein großes Finale hoffen - dann aber plätschert am Ende alles so vor sich hin und das war es.
Der Lumpenmann ist ein charismatischer Gegenspieler, die vielen Szenen, in denen es gegen die Phonies geht, oft packend - und doch geht es einem am Ende wie mit chinesischem Essen: Das Menue ist vorbei, aber man hat noch immer Hunger ...