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Version vom 12. November 2007, 09:48 Uhr

Clint Eastwood
Clinton Eastwood jr. (* 31. Mai 1930 in San Francisco, Kalifornien, USA) ist ein US-amerikanischer Produzent, Filmregisseur, Komponist und Schauspieler. Als wortkarger Western- und Actionheld zählte er jahrzehntelang zu den weltweit erfolgreichsten Stars. Clint Eastwood ist einer der renommiertesten Filmregisseure und hat 1993 und 2005 den Oscar für die beste Regie erhalten.

Leben

Clint Eastwood wurde als Sohn des gelernten Buchhalters Clinton Eastwood und seiner Frau Ruth geboren. Während der Depressionszeit war der Vater gezwungen, als Tankwart zu arbeiten und zog mit seiner Familie auf der Suche nach Arbeit durchs Land. Clint lebte zeitweise bei seiner Großmutter, die in Sunol eine Hühnerfarm betrieb. Schließlich ließ sich die Familie in Oakland nieder. Eastwood, der in jungen Jahren als schüchtern und introvertiert galt, besuchte zehn verschiedene Schulen und ging 1948 vorzeitig vom College ab. Er arbeitete unter anderem als Holzfäller, Tankwart und Lagerarbeiter. 1951 wurde er in die Army einberufen und nach Fort Ord versetzt, wo er zwei Jahre lang als Schwimmlehrer tätig war. Bei der Army lernte er David Janssen kennen, den späteren Darsteller des Richard Kimble aus der Serie Auf der Flucht. Janssen schlug dem gutaussehenden, athletischen Eastwood vor, es so wie er als Schauspieler in Hollywood zu versuchen.

privates

Eastwood war von 1953 bis 1980 mit Maggie Johnson verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder: Kyle Eastwood (* 1968) ist ein erfolgreicher Jazz-Bassist, Alison Eastwood (* 1972) arbeitet als Schauspielerin (sie ist auch in einigen Filmen ihres Vater aufgetreten). Zwischen 1975 und 1988 lebte Eastwood mit der Schauspielerin Sondra Locke zusammen, die während dieser Zeit in sechs seiner Filme auftrat. 1996 heiratete er in zweiter Ehe die Fernsehjournalistin Dina Ruiz (* 1965) und wurde im selben Jahr Vater einer Tochter, Morgan. Eastwood hat aus seinen Ehen und mehreren Verhältnissen insgesamt sieben Kinder (fünf Töchter und zwei Söhne).

politische Aktivitäten

1986 machte Eastwood Schlagzeilen, als er sich in seinem Heimatort Carmel zum Bürgermeister wählen ließ. Er übte dieses Amt bis 1988 aus. Eastwood ist eingeschriebenes Mitglied der republikanischen Partei und unterstütze unter anderem die Präsidentschaftskandidaturen von Richard Nixon und Ronald Reagan. Er steht seiner Partei heute aber auch kritisch gegenüber ("Ich denke, was die ultrarechten Konservativen den Republikanern antun, ist selbstzerstörerisch und absolut dumm"; "Der Irak-Krieg war ein großer Fehler").

Werk

Nebenrollen und Fernsehserien

Mitte der 50er Jahre absolvierte Clint Eastwood Testaufnahmen bei Universal Pictures und bekam zunächst einen Halbjahresvertrag inklusive Schauspielunterricht. Ab 1955 trat er in Kleinstrollen auf und war unter anderem in dem Monsterfilm Die Rache des Ungeheuers (1955) als Laborassistent zu sehen. In Tarantula (1955) spielte er einen der Jetpiloten, die die mutierte Riesenspinne mit Napalm bekämpfen (er ist hinter seiner Atemmaske jedoch nicht zu erkennen). Eastwood erhielt auch kleinere TV-Rollen.

1957 wurde sein Vertrag von Universal nicht verlängert, weshalb er gezwungen war, wieder als Schwimmlehrer zu arbeiten. Da seine Frau ernsthaft erkrankte, kam Eastwood in finanzielle Schwierigkeiten. 1957 wurde er kurzzeitig von der Filmgesellschaft RKO Pictures unter Vertrag genommen, die sich jedoch bald darauf vom Filmgeschäft zurückzog. 1959 konnte Eastwood beim Fernsehen Fuß fassen und übernahm in der langlebigen Western-Serie Rawhide (in Deutschland: "Cowboys" und "1000 Meilen Staub") die Rolle des Cowboys Rowdy Yates. Bis 1965 spielte er den Part in 217 Folgen.

Durchbruch mit Italo-Western

1964 bereitete der italienische Regisseur Sergio Leone seinen Western Für eine Handvoll Dollar vor. Da er diesen Film mit einem geringen Budget realisieren musste, konnte er für die Hauptrolle keinen etablierten Hollywood-Star wie Henry Fonda oder James Coburn verpflichten. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Ersatzmann wurde Leone auf den TV-Schauspieler Eastwood aufmerksam, den er schließlich für 15.000 Dollar engagierte. Eastwood spielte in dem Film einen Abenteurer, der sich in einer Kleinstadt bei zwei verfeindeten Clans als Revolvermann verdingt, um beide gegeneinander auszuspielen.

Für eine Handvoll Dollar galt zunächst als obskur und wurde von den Kritikern entweder verrissen oder überhaupt nicht beachtet. Der Film entwickelte sich jedoch zu einem sensationellen Kassenerfolg und löste die Italo-Western-Welle der 60er Jahre aus, die mehrere hundert Filme hervorbrachte. In der Rolle des zynischen Fremden ohne Namen, der seinen Gegnern in einem Poncho mit aufreizender Lässigkeit gegenübertritt, avancierte Clint Eastwood zu einer Ikone der Populär-Kultur. Unzählige Westerndarsteller orientierten sich in den Folgejahren an dem von Eastwood und Leone geschaffenen Charaktertypus.

In dem Nachfolgefilm Für ein paar Dollar mehr (1965) trat der Schauspieler erneut als unrasierter Revolvermann in Erscheinung und spielte einen Kopfgeldjäger, der mit seinem "Kollegen" Lee Van Cleef eine Gaunerbande zur Strecke bringt. Der Erfolg des Films ermöglichte es Leone, 1966 den aufwändigen Western Zwei glorreiche Halunken zu realisieren. Eastwood war erneut als Kopfgeldjäger im Poncho zu sehen und jagte neben Lee Van Cleef und Eli Wallach hinter einem Goldschatz her, der in den Wirren des Bürgerkriegs verloren ging. Leones dritter Western wurde zu einem riesigen Kassenerfolg und avancierte im Lauf der Jahrzehnte zu einem beliebten Kultfilm. In der Internet Movie Database rangiert er auf der Liste der besten Filme auf Platz 6 (Oktober 2006).

Der Weg nach Hollywood und die Regiearbeit

Obwohl Clint Eastwood durch seine "Spaghetti-Western" sehr populär geworden war, dauerte es einige Jahre, bis er auch in seinem Heimatland als Filmschauspieler Fuß fassen konnte. Der große Erfolg von Zwei glorreiche Halunken, der in den USA zum Kassenhit geworden war, ermöglichte es Eastwood schließlich, sich auch in Hollywood durchzusetzen.

1968 gründete Eastwood seine Filmproduktionsgesellschaft Malpaso Production. Clint Eastwood zählte nun jahrzehntelang zu den weltweit erfolgreichsten Filmschauspielern. Ende der 1980er Jahre wurde Clint Eastwood in Frankreich mit einem Ehren-César für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Am 29. Februar 1996 erhielt Eastwood vom American Film Institute (AFI) den Live Achievement Arward für sein einmaliges Lebenswerk als Schauspieler, Regisseur und Produzent. 2005 war er der große Gewinner der Oscar-Verleihung und erhielt für sein auch kommerziell sehr erfolgreiches Boxerinnen-Drama Million Dollar Baby (2004) seinen zweiten Regie-Oscar. Der Streifen wurde außerdem als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Clint Eastwood hat seit 1964 in 44 Spielfilmen die Hauptrolle gespielt.

Seit 1968 tauchte er 21 Mal auf der Liste der 10 kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, die einmal jährlich von Quigley Publikations erstellt wird. Nur John Wayne wurde noch öfter von der Quigley-Liste erfasst (nämlich 25 Mal). Zwischen 1972 und 1993 war er laut Quigley der kommerziell erfolgreichste Schauspieler.

Clint Eastwood ist der bis dato älteste Regisseur, der je einen Oscar für die beste Regie erhalten hat - er war 74 Jahre alt, als er den Preis für Million Dollar Baby gewann. Er ist außerdem der einzige Hollywood-Star, der als Regisseur zweimal mit diesem wichtigen Preis ausgezeichnet wurde. Insgesamt haben bislang acht Schauspieler unter Eastwoods Regie einen Oscar erhalten.

Eastwood hat seit 1971 27 Spielfilme und drei TV- und Dokumentarfilme inszeniert. Seit 1982 war er Produzent von 21 Spielfilmen und vier Dokumentarlfilmen. Seit 1969 war er an 14 Filmen als Soundtrackkomponist, Songwriter oder Sänger beteiligt.

Clint Eastwood und Stephen King

Für Stephen King war der Film Zwei glorreiche Halunken eine wichtige Inspiration für seine Fantasy-Saga Der Dunkle Turm. Im Vorwort zur neuen Auflage von Schwarz geht er ausführlich auf die Eindrücke ein, die der Kinobesuch bei ihm hinterlassen hat. So beschloss der damals 22-jährige einen großen Roman zu schreiben, der viele Elemente des Western-Genres beinhaltet. Auch das Vorbild für die Hauptperson dieses geplanten Werkes findet er: Clint Eastwood - seineszeichens selbst Antiheld und düstere Figur war Pate für Roland Deschain, letzten Revolverman von Gilead.

Filmografie (Auswahl)

  • 1955 - Die Rache des Ungeheuers
  • 1955 - Tarantula
  • 1964 - Für eine Handvoll Dollar
  • 1965 - Für ein paar Dollar mehr
  • 1966 - Zwei glorreiche Halunken (mit Eli Wallach)
  • 1969 - Ein Fressen für die Geier
  • 1969 - Westwärts zieht der Wind
  • 1970 - Stoßtrupp Gold
  • 1970 - Betrogen
  • 1971 - Dirty Harry
  • 1973 - Ein Fremder ohne Namen
  • 1973 - Dirty Harry II – Callahan
  • 1973 - Die letzten beißen die Hunde
  • 1975 - Der Texaner
  • 1976 - Dirty Harry III – Der Unerbittliche
  • 1978 - Der Mann aus San Fernando
  • 1982 - Honkytonk Man
  • 1983 - Dirty Harry IV – Dirty Harry kommt zurück
  • 1992 - Erbarmungslos
  • 1985 - Pale Rider – Der namenlose Reiter
  • 2004 - Million Dollar Baby
  • 2006 - Flags of our Fathers

Auszeichnungen

  • 2004 Oscar für die beste Regie (Million Dollar Baby)
  • 2004 Oscar für den besten Film (Million Dollar Baby)
  • 2004 Golden Globe für die beste Regie (Million Dollar Baby)
  • 2003 César für den besten (ausländischen) Film (Mystic River)
  • 2004 César für den besten (ausländischen) Film (Million Dollar Baby)
  • 2003 Golden Coach für Mystic River
  • 2002 Futute Fim Festival Digital Award für Blood Work
  • 2000 Career Golden Lion
  • 1998 Ehren-César
  • 1996 Life Achievement Award
  • 1995 Douglas Sirk Award
  • 1992 Oscar für die beste Regie (Erbarmungslos)
  • 1992 Oscar für den besten Film (Erbarmungslos)
  • 1992 Golden Globe für die beste Regie (Erbarmungslos)
  • 1988 Cecil B. DeMille Award
  • 1988 Golden Globe für die beste Regie (Bird)
  • 1971 Golden Globe für den männlichen Welt-Film-Favoriten

Weblinks

Dieser Artikel basiert komplett oder teilweise auf dem Artikel Clint Eastwood aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation zur Verfügung. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels verfügbar.