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Das Institut: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

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Zumal ''[[Das Institut]]'' vielen davon enthält, was Stephen King so gut macht. Allein die Einführung, die Tim Jamieson auf seinen Roadtrip in die Stadt DuPray begleitet und das nächtliche Leben in dieser Kleinstadt schildert, zeugt von seiner großen Erzählkunst.
 
Zumal ''[[Das Institut]]'' vielen davon enthält, was Stephen King so gut macht. Allein die Einführung, die Tim Jamieson auf seinen Roadtrip in die Stadt DuPray begleitet und das nächtliche Leben in dieser Kleinstadt schildert, zeugt von seiner großen Erzählkunst.
In der Haupthandlung um den übertrieben intelligenten (im Ernst – warum muss immer derart über das Ziel hinausgeschossen werden) zwölfjährigen Luke Ellis fackelt King nicht lange und lässt den Jungen alsbald entführen. Die Zeit, die er im sogenannten Vorbau des Instituts verbringt, stellt den befriedigendsten Handlungsstrang des Romans dar. Zwar werden schnell viele Zusammenhänge klar, doch um den ominösen Hinterbau ranken sich vorerst allerlei düstere Gerüchte, die (auch vom Leser) ergründet werden wollen. Mit Lukes Mitgefangenen Kindern führt King einige liebenswerte Charakter ein.
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In der Haupthandlung um den übertrieben intelligenten (im Ernst – warum muss immer derart über das Ziel hinausgeschossen werden) zwölfjährigen Luke Ellis fackelt King nicht lange und lässt den Jungen alsbald entführen. Die Zeit, die er im sogenannten Vorbau des Instituts verbringt, stellt den befriedigendsten Handlungsstrang des Romans dar. Zwar werden schnell viele Zusammenhänge klar, doch um den ominösen Hinterbau ranken sich vorerst allerlei düstere Gerüchte, die (auch vom Leser) ergründet werden wollen. Mit Lukes Mitgefangenen führt King einige liebenswerte Charakter ein.
  
 
Mit Luke Ellis‘ Flucht nimmt ''[[Das Institut]]'' vorübergehend die Rolle eines Abenteuerromans ein, ehe der große Showdown folgt, der – wie so oft bei King – sehr stromlinienförmig abläuft.
 
Mit Luke Ellis‘ Flucht nimmt ''[[Das Institut]]'' vorübergehend die Rolle eines Abenteuerromans ein, ehe der große Showdown folgt, der – wie so oft bei King – sehr stromlinienförmig abläuft.

Aktuelle Version vom 20. Juli 2022, 11:15 Uhr

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Vermis (3 / 5)

Erstmal: Spoiler fürs Ende.

Tja, da ist er: Kings letzter Roman in diesem Jahrzehnt. Interessanterweise fühlt er sich jedoch eher an wie eins von Kings Werken aus den 80ern. Eine geheime Einrichtung entführt Kinder und führt Experimente an ihnen durch, die Kids selbst haben paranormale Kräfte. Erinnert natürlich etwas an Feuerkind. Das Ausnutzen von Kindern mit Übernatürlichen Kräften erinnert zudem an den Dunklen Turm oder Das Schwarze Haus und wer sich hier, wie ich, eine Verknüpfung erwartet, wird enttäuscht werden.

Zu diesem Buch hab ich ehrlich gesagt wenig zu sagen. Es ist gut, es ließ sich schnell lesen, ich war unterhalten. Ich glaube jedoch nicht, dass dieser Roman noch lange einen Eindruck bei mir hinterlässt.

Zur Handlung: Verwirrend war der Aufbau der Story. Wir beginnen mit dem etwa 60 seitigen Kapitel "Der Nachtklopfer", in dem uns Tim Jamieson vorgestellt wird, der sich gerade quasi ein neues Leben aufbauen will. Danach kommen sage und schreibe 400! Seiten, in denen wir dem 12jährigen Hauptcharakter Luke Ellis folgen. Und erst dann treffen die Storys von Tim und Luke zusammen und führen bis zum Ende. Tschuldigung, aber das ist dämlich: Obwohl ich sehen kann, wie dieses Zusammenführen der zwei Handlungsfäden funktionieren kann, sind 400 Seiten dazwischen einfach zu viel; ich habe das Buch in knapp 3 Tagen durchgelesen und das meiste von Tims Story an dem Punkt schon vergessen. Sehr relevant waren die ersten 60 Seiten insgesamt nicht und man hätte sie in zwei, drei Seiten als Hintergrundinfos zusammenfassen können, wenn wir Tim später im Buch wieder treffen.

Ansonsten was alles okay. Wir erleben wie Luke mit den anderen Kindern im Institut Freundschaft schließt und wie an ihm und den anderen Experimente durchgeführt werden. Das Personal wird dabei (mit einer Ausnahme) auch äußerst Hassenswert dargestellt. Ob dieser Teil des Buches wirklich 400 Seiten gebraucht hätte, ist natürlich ne andere Frage. Nach Lukes Ausbruch, bekommen wir die nächsten 50-60 Seiten aus Sicht des Personals des Instituts vorrangig von der Leiterin Mrs. Sigsby und es war sehr interessant zu lesen, wie sie und das Personal auf Lukes Flucht reagieren.

Zum Ende: Die Kinder töten unbewusst Personen, die in der Zukunft vielleicht für den Untergang der Welt sorgen könnten. Als folge dessen werden die Kids jedoch quasi Minder und sterben nach einiger Zeit. Natürlich hatte ich schon bei der kurzen Inhaltsangabe auf ein paar King-Verknüpfungen gehofft, oder besser gesagt, sie erwartet. Die blieben jedoch weitestgehend aus. Die Mächte hinter Mrs. Sigsby und den Instituten, die weltweit operieren, sind nämlich nicht die Niederen Männer, was ich erwartet habe, als erstmals vom "Mann mit dem Lispeln", Bill Smith, die Rede war. Der Ursprung für dieses geheime Unternehmen kommt nämlich aus Nazi-Deutschland, wo Hitlers Wissenschaftler Experimente an Kinder mit übernatürlichen Kräften vornahmen... Alles klar. Und basierend auf diesen Nazi-Experimenten betreiben seit 70 Jahren die Nationen der Welt diese Art von Instituten. Ich glaub, ich hätte lieber eine Verbindung zur Tet Corporation gehabt, aber naja.

Fazit: Ich fand die Story okay (bis auf das oben Geschilderte rund um Tim Jamieson), die Charaktere waren okay, die Bösewichte waren nicht gerade tiefgründig aber okay, das Ende war okay. Mehr als 3 von 5 Punkten kann ich hier einfach nicht geben, weil dieses Buch nichts hatte, was ich wirklich großartig fand, aber auch nichts was ich wirklich gehasst hätte. Einfach mittelmäßig.

Croaton (4 / 5)

Stephen Kings neuster Wurf Das Institut wirkt wie aus der Zeit gefallen, hätte sich - mal abgesehen natürlich von der Erwähnung technischer Neuerungen - auch in den 80er Jahren in Kings Vita finden können. Doch damals schon hätte man King vorwerfen können, dass er sich selbst kopiert: Übersinnlich begabte Kinder kannte man bereits aus Carrie, Shining und Feuerkind, selbst die Grundidee, diese Kinder in einer speziellen Einrichtung zu erforschen, war in Feuerkind bereits Thema. Und um wieviel gewichtiger muss der Vorwurf des Selbstplagiats im Jahr 2019 ausfallen, wenn man etwa Algul Siento aus dem Dunkler Turm Zyklus und die Machenschaften der Trans Corporation aus Alles endgültig vor Augen hat? Bereits in meiner Rezension zu Doctor Sleep warnte ich vor, dass dieses Best Of an King-Ideen keinen Nachfolger mehr verträgt, aber einmal mehr gilt: Das Institut ist inhaltlich nicht mehr als ein neuer Eintopf aus alten Zutaten.

Umso erstaunlicher, dass er dennoch wieder schmeckt. So genervt man als Dauerleser auch sein mag von der ständigen Wiederaufwärmung der Grundzutat der übersinnlichen Kinder - King schafft es einfach auf seine unvergleichliche Art immer wieder, einen in seine Welt zu ziehen. Das Institut ist spannend, einfühlsam und faszinierend in einem, keine Sekunde des Hörbuchs hat mich gelangweilt, die Charaktere wachsen einem ans Herz, und King beweist einmal mehr seine Unvorhersehbarkeit bezüglich deren Schicksale. Mit dem lispelnden Mann und dessen Geschichte wird noch ein willkommener Unsicherheitsfaktor in das vermeintlich versöhnliche Ende gebracht, überhaupt ist die Ausdehnung des Blickfeldes über das US-Institut hinaus für mich ein großes Plus des Romans. Aber wie schon in der obigen Rezension beklagt, kann King nicht einfach so tun, als wäre das Institut eine tolle neue Idee, nicht nach Algul Siento, erst recht nicht nach Alles endgültig, wo ebenfalls übersinnlich Begabte als Mordwaffe gegen sie grundsätzlich Unbekannte eingesetzt werden, nur in dem Fall eben begabte Erwachsene!

Fazit: Ein spannender Roman in guter alter King-Tradition, allerdings mit zu vielen Versatzstücken, die King uns als neu untermogeln will.

Jimla (3 / 5)

Feuerkind ist einer der wenigen Romane von Stephen King, die ich noch immer nicht gelesen habe. Bei Zeiten muss ich das wirklich mal nachholen. Trotzdem hat auch mich die Handlung von Das Institut sofort an ebendiesen Roman denken lassen, obwohl ich davon nur den Klappentext kenne.

Das Institut funktioniert ähnlich wie sämtliche jüngeren Werke von Stephen King. An Spannung mangelt es kaum, aber je näher der Roman seinem Ende zugeht, desto weniger Lust hatte ich weiterzulesen. Das ist mir bereits bei Finderlohn, Mind Control und zuletzt Der Outsider ähnlich gegangen. Stephen King betätigt sich zu sehr im Krimi-Bereich, und das ist nun einmal nicht das, wofür ich (und wohl viele andere Dauerleser) ihren Lieblingsautor schätzen.

Zumal Das Institut vielen davon enthält, was Stephen King so gut macht. Allein die Einführung, die Tim Jamieson auf seinen Roadtrip in die Stadt DuPray begleitet und das nächtliche Leben in dieser Kleinstadt schildert, zeugt von seiner großen Erzählkunst. In der Haupthandlung um den übertrieben intelligenten (im Ernst – warum muss immer derart über das Ziel hinausgeschossen werden) zwölfjährigen Luke Ellis fackelt King nicht lange und lässt den Jungen alsbald entführen. Die Zeit, die er im sogenannten Vorbau des Instituts verbringt, stellt den befriedigendsten Handlungsstrang des Romans dar. Zwar werden schnell viele Zusammenhänge klar, doch um den ominösen Hinterbau ranken sich vorerst allerlei düstere Gerüchte, die (auch vom Leser) ergründet werden wollen. Mit Lukes Mitgefangenen führt King einige liebenswerte Charakter ein.

Mit Luke Ellis‘ Flucht nimmt Das Institut vorübergehend die Rolle eines Abenteuerromans ein, ehe der große Showdown folgt, der – wie so oft bei King – sehr stromlinienförmig abläuft.

Wie ordne ich den Roman nun ein? Über weite Strecken liegt hier ein wahrer Pageturner vor, aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl einen großartigen Roman von Stephen King in den Händen zu halten. Zudem ist das Verhalten der Kinder bisweilen unglaubwürdig. Meiner Meinung nach müssten die Kinder deutlich traumatisierter oder zumindest aufgewühlter sein. Sie wurden entführt und in ein Institut mit lächerlich grausamen Erwachsenen gebracht, die offenbar eine helle Freude daran haben Kinder zu erniedrigen und zu foltern (das alles natürlich nur zu einem guten Zweck …). Zwar lässt King seine jungen Protagonisten dann mal kurz weinen, aber kurz darauf amüsieren sie sich wieder beim Völkerballspielen am Spielplatz und ziehen sich Zigaretten oder Alkopops aus dem Automaten (was soll das bitte?). Die Betreiber des Instituts machen sich die Mühe, das Zimmer der entführten Kinder genau so einzurichten wie deren Zimmer zu Hause, um sie leichter „einzugewöhnen“, schrecken dann aber wie gesagt nicht vor extremen Grausamkeiten zurück. Am absurdesten an der Handlung ist Kings Erklärung für den Sinn des Instituts: ohne die paranormalen Fähigkeiten der Kinder wäre die Erde schon mehrfach in einem Atomkrieg zerstört worden. Da die Erde noch steht, muss es seiner Meinung wohl wirklich solche Institute geben, da sich die blöde Menschheit sonst schon längst gegenseitig ausgerottet hätte. Naja. Sollen sich die mal um Putin kümmern.

Fazit: Ein spannender Roman, der mir an vielen Stellen zu unglaubwürdig erscheint und bei dem der große Showdown mal wieder der langweiligste Teil ist.