Otto Schenck: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Lastwagen bleibt daher, wo er ist und wird bald zu einem richtigen Wahrzeichen der Gegend. McCutcheon verkauft bei sich bietender Gelegenheit die Reifen und lässt den Truck aufbocken – was Otto auf eine teuflische Idee bringt. Als sein Partner [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1965|1965]] nämlich bei einer geschäftlichen Angelegenheit andere Wege gehen will als Otto, lockt Otto ihn auf das Feld und bringt ihn irgendwie dazu, sich unter den Lastwagen zu bücken (der [[Ich-Erzähler]] Quentin kann zum Ablauf des Mordes keine Details anbieten, weiß er doch nicht einmal hundertprozentig, ob es tatsächlich Mord ''war'') ... dann schiebt Otto den Truck von den Böcken und zerquetscht McCutcheon unter dem Kühlergrill. Otto erbt schließlich McGutcheons Geschäftsanteil. | Der Lastwagen bleibt daher, wo er ist und wird bald zu einem richtigen Wahrzeichen der Gegend. McCutcheon verkauft bei sich bietender Gelegenheit die Reifen und lässt den Truck aufbocken – was Otto auf eine teuflische Idee bringt. Als sein Partner [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1965|1965]] nämlich bei einer geschäftlichen Angelegenheit andere Wege gehen will als Otto, lockt Otto ihn auf das Feld und bringt ihn irgendwie dazu, sich unter den Lastwagen zu bücken (der [[Ich-Erzähler]] Quentin kann zum Ablauf des Mordes keine Details anbieten, weiß er doch nicht einmal hundertprozentig, ob es tatsächlich Mord ''war'') ... dann schiebt Otto den Truck von den Böcken und zerquetscht McCutcheon unter dem Kühlergrill. Otto erbt schließlich McGutcheons Geschäftsanteil. | ||
− | Es dauert nicht lange, da packt Otto die Reue. Er verkauft die Firme (mit einem ansehnlichen Gewinn) und baut gegenüber der Stelle, an der McCutcheon immer sein Häuschen haben wollte, eine rote Einzimmer-Hütte und stiftet sie als Schulgebäude der Stadt, mit der Bitte, sie solle nach George McCutcheon benannt werden. Als der Stadtrat dies dankend ablehnt (aber nur schriftlich, persönlich will ihm niemand gegenübertreten), zieht er trotzig selbst ein, obwohl er ein sehr schönes Haus in der Stadt besitzt ... und verfällt zunehmend dem Wahnsinn – einige Leute bezeichnen ihn als "verrückt wie eine [[Scheißhausratte]]" und schließlich mutmaßt man sogar, er könne gefährlich sein. Otto lässt sich zudem immer mehr gehen und verströmt bald konstant einen sehr unangenehmen Gestank, er trägt ständig alte Arbeitsschuhe und lässt sich einen zotteligen, ungepflegten Bart wachsen. Seine Gewohnheiten werden immer seltsamer, so benutzt er seine Toilette nicht mehr sondern uriniert am Straßenrand, dabei droht er dem Lastwagen auf der anderen Straßenseite mit der Faust, was manche Autofahrer (die nur zufällig vorbeikommen) auf sich beziehen. Die zuständigen Behörden greifen aber nicht ein - Quentin vermutet, der Stadtrat habe die Hoffnung gehabt, Onkel Ottos Besitz zu erben und ihn deshalb nicht einweisen lassen. | + | Es dauert nicht lange, da packt Otto die Reue. Er verkauft die Firme (mit einem ansehnlichen Gewinn) und baut gegenüber der Stelle, an der McCutcheon immer sein Häuschen haben wollte, eine rote Einzimmer-Hütte und stiftet sie als Schulgebäude der Stadt, mit der Bitte, sie solle nach George McCutcheon benannt werden. Als der Stadtrat dies dankend ablehnt (aber nur schriftlich, persönlich will ihm niemand gegenübertreten), zieht er trotzig selbst ein, obwohl er ein sehr schönes Haus in der Stadt besitzt ... und verfällt zunehmend dem Wahnsinn – einige Leute bezeichnen ihn als "verrückt wie eine [[Scheißhausratte]]" und schließlich mutmaßt man sogar, er könne gefährlich sein. Otto lässt sich zudem immer mehr gehen und verströmt bald konstant einen sehr unangenehmen Gestank, er trägt ständig alte Arbeitsschuhe und lässt sich einen zotteligen, ungepflegten Bart wachsen. Seine Gewohnheiten werden immer seltsamer, so benutzt er seine Toilette nicht mehr sondern uriniert am Straßenrand, dabei droht er dem Lastwagen auf der anderen Straßenseite mit der Faust, was manche Autofahrer (die nur zufällig vorbeikommen) auf sich beziehen. Die zuständigen Behörden greifen aber nicht ein - Quentin vermutet, der Stadtrat habe die Hoffnung gehabt, Onkel Ottos Besitz zu erben und ihn deshalb nicht einweisen lassen, da ein eventuelles Testament bei nachgewiesener Geisteskrankheit wohl ungültig gewesen wäre. |
Quentin, der sich ab [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1972|1972]] hauptsächlich um Otto kümmert, erfährt als Erster von Ottos Paranoia: Er ist davon überzeugt, dass McCutcheons noch immer auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehende Lastwagen Jahr für Jahr ein Stückchen näher auf die Hütte zukommt und ihn, Otto, irgendwann einmal holen wird. Eines Nachts sei Otto sogar aufgewacht und habe den Truck direkt neben dem Schlafzimmerfenster gesehen. Als Quentin ihm rät, doch wieder in die Stadt und damit weg von dem Lastwagen zu ziehen, antwortet Otto nur, man dürfe vor seinem Schicksal nicht davonlaufen. | Quentin, der sich ab [[Ereignisse im Stephen King Universum im Jahr 1972|1972]] hauptsächlich um Otto kümmert, erfährt als Erster von Ottos Paranoia: Er ist davon überzeugt, dass McCutcheons noch immer auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehende Lastwagen Jahr für Jahr ein Stückchen näher auf die Hütte zukommt und ihn, Otto, irgendwann einmal holen wird. Eines Nachts sei Otto sogar aufgewacht und habe den Truck direkt neben dem Schlafzimmerfenster gesehen. Als Quentin ihm rät, doch wieder in die Stadt und damit weg von dem Lastwagen zu ziehen, antwortet Otto nur, man dürfe vor seinem Schicksal nicht davonlaufen. |
Version vom 18. März 2022, 12:50 Uhr
Otto Schenck ist Quentin Schencks Onkel in Stephen Kings Kurzgeschichte Onkel Ottos Lastwagen.
1905 geboren bringt er es zwar recht schnell zu Geld, wird aber vom Börsenkrach von 1929 eiskalt erwischt. Er tut sich mit dem durch eine Erbschaft begünstigten George McCutcheon zusammen und gründet mit ihm die Firma "Schenck und McCutcheon". Gemeinsam werden sie zu Großgrundbesitzern von Land zwischen Castle Rock und Derry.
In McCutcheons altem Truck erkunden sie ihren Besitz, bis Otto den Lastwagen eines Tages in betrunkenem Zustand zu weit treibt (er vergisst einfach das Schalten), sodass das Gefährt mit kaputtem Motor mitten auf einem Feld stehen bleibt. Otto will McCutcheon deshalb entschädigen, der aber ist sogar dankbar, hat er doch gerade zufällig den schönsten Landstrich ihres Besitzes gefunden: Hier will er einmal sein Häuschen bauen und der auf der Wiese stehende Lastwagen soll ihn bis dahin daran erinnern.
Der Lastwagen bleibt daher, wo er ist und wird bald zu einem richtigen Wahrzeichen der Gegend. McCutcheon verkauft bei sich bietender Gelegenheit die Reifen und lässt den Truck aufbocken – was Otto auf eine teuflische Idee bringt. Als sein Partner 1965 nämlich bei einer geschäftlichen Angelegenheit andere Wege gehen will als Otto, lockt Otto ihn auf das Feld und bringt ihn irgendwie dazu, sich unter den Lastwagen zu bücken (der Ich-Erzähler Quentin kann zum Ablauf des Mordes keine Details anbieten, weiß er doch nicht einmal hundertprozentig, ob es tatsächlich Mord war) ... dann schiebt Otto den Truck von den Böcken und zerquetscht McCutcheon unter dem Kühlergrill. Otto erbt schließlich McGutcheons Geschäftsanteil.
Es dauert nicht lange, da packt Otto die Reue. Er verkauft die Firme (mit einem ansehnlichen Gewinn) und baut gegenüber der Stelle, an der McCutcheon immer sein Häuschen haben wollte, eine rote Einzimmer-Hütte und stiftet sie als Schulgebäude der Stadt, mit der Bitte, sie solle nach George McCutcheon benannt werden. Als der Stadtrat dies dankend ablehnt (aber nur schriftlich, persönlich will ihm niemand gegenübertreten), zieht er trotzig selbst ein, obwohl er ein sehr schönes Haus in der Stadt besitzt ... und verfällt zunehmend dem Wahnsinn – einige Leute bezeichnen ihn als "verrückt wie eine Scheißhausratte" und schließlich mutmaßt man sogar, er könne gefährlich sein. Otto lässt sich zudem immer mehr gehen und verströmt bald konstant einen sehr unangenehmen Gestank, er trägt ständig alte Arbeitsschuhe und lässt sich einen zotteligen, ungepflegten Bart wachsen. Seine Gewohnheiten werden immer seltsamer, so benutzt er seine Toilette nicht mehr sondern uriniert am Straßenrand, dabei droht er dem Lastwagen auf der anderen Straßenseite mit der Faust, was manche Autofahrer (die nur zufällig vorbeikommen) auf sich beziehen. Die zuständigen Behörden greifen aber nicht ein - Quentin vermutet, der Stadtrat habe die Hoffnung gehabt, Onkel Ottos Besitz zu erben und ihn deshalb nicht einweisen lassen, da ein eventuelles Testament bei nachgewiesener Geisteskrankheit wohl ungültig gewesen wäre.
Quentin, der sich ab 1972 hauptsächlich um Otto kümmert, erfährt als Erster von Ottos Paranoia: Er ist davon überzeugt, dass McCutcheons noch immer auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehende Lastwagen Jahr für Jahr ein Stückchen näher auf die Hütte zukommt und ihn, Otto, irgendwann einmal holen wird. Eines Nachts sei Otto sogar aufgewacht und habe den Truck direkt neben dem Schlafzimmerfenster gesehen. Als Quentin ihm rät, doch wieder in die Stadt und damit weg von dem Lastwagen zu ziehen, antwortet Otto nur, man dürfe vor seinem Schicksal nicht davonlaufen.
Drei Wochen später ist es dann in der Tat soweit: Quentin findet Ottos Leichnam – er ist randvoll mit Motorenöl, und aus seinem Mund ragt ein gewaltsam hinein gerammter Kolben.
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