Langoliers: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Sprachlich funktioniert Langoliers richtig gut, [[Albert Kaussner|Ace]] als Sympathieträger und Identifikationsfigur trägt den Leser durch seine Sprache und die Westernausflüge gemeinsam mit [[Brian Engle]], der eher ernst, besonnen und sachlich 'rüberkommt, durch die von Nick und Dinah getragene Handlung. [[Dinah Bellman]] ist eine merkwürdige, aber sympathische Figur deren Hinscheiden und letztendlicher Opfergang für die [[Passagiere des Flugs 29|Überlebenden]] einen wahrlich mitnimmt. | Sprachlich funktioniert Langoliers richtig gut, [[Albert Kaussner|Ace]] als Sympathieträger und Identifikationsfigur trägt den Leser durch seine Sprache und die Westernausflüge gemeinsam mit [[Brian Engle]], der eher ernst, besonnen und sachlich 'rüberkommt, durch die von Nick und Dinah getragene Handlung. [[Dinah Bellman]] ist eine merkwürdige, aber sympathische Figur deren Hinscheiden und letztendlicher Opfergang für die [[Passagiere des Flugs 29|Überlebenden]] einen wahrlich mitnimmt. | ||
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− | Der einzige Kritikpunkt ist für meine Begriffe der Schluss: Warum sollten die nun in der Zukunft gestrandeten Passagiere von der Gegenwart eingeholt, dann aber von ihr mitgenommen werden? Das stört aber nicht beim Lesen, sondern eröffnet Raum für eigene Gedankenspiele rund um die Zeittheorie von King, die er leider nur hier angerissen hat. | + | Aber kaum ein Bösewicht hat mich jemals so fasziniert wie Craig Toomy. Ein durchgedrehter, im Grunde aber bemitleidenswert kranker Mann, der sich als große Gefahr für die Gruppe erweist und deswegen von Dinah auch geopfert wird. Auch er hat eine eigene Sprachwelt - das kindliche "Craigy-Waigy-Toomy-Whoomi" ist der völlige Horror, den Eltern ihren Kindern antun können. Nie habe ich diese Wangenkneifertanten mehr gehasst als beim Lesen dieser Novelle... |
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+ | Der einzige Kritikpunkt ist für meine Begriffe der Schluss: Warum sollten die nun in der Zukunft gestrandeten Passagiere von der Gegenwart eingeholt, dann aber von ihr mitgenommen werden? Das stört aber nicht beim Lesen, sondern eröffnet Raum für eigene Gedankenspiele rund um die Zeittheorie von King, die er leider nur hier angerissen hat. Wie gerne hätte ich in dieser Welt die Entstehung der Welt mit den Passagieren erlebt... | ||
Fazit: Durchwegs lesenswert. | Fazit: Durchwegs lesenswert. | ||
Version vom 28. Juli 2020, 12:49 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (5 / 5)
Ich bin schon immer Fan gewesen von Zeitreise-Geschichten. Ob Schutzengel von Dean Koontz, Geschichte machen von Stephen Fry oder auch die Zurück in die Zukunft-Teile: Ich verschlinge so etwas gierig. Diesbezüglich hat King leider nicht allzu viel zu bieten - umso besser aber ist Langoliers, für mich die gelungenste Novelle des Meisters.
Kaum eine Szene in Kings Werk ist so spannend wie die, als die blinde Dinah Bellman im Flugzeug erwacht und glaubt, sie sei der einzige Mensch an Bord. Was folgt, ist einfach nur faszinierend und blendend durchdacht - es spricht für King, dass er der alten Zeitreise-Idee durch seine einmalige Theorie der Zeit noch etwas Außergewöhnliches abringen kann.
Zugegeben, dass mit Dinah ein übersinnlich begabtes Mädchen und mit Craig Toomy ein völlig Verrückter an Bord sind, ist weit hergeholt, aber das fällt bei Kings überbordender (Wortspiel beabsichtigt) Fantasie nicht ins Gewicht. Schade zwar, dass die Verfilmung tricktechnisch so daneben ging, aber die Geschichte kann ganz für sich stehen und mich immer wieder in ihren Bann ziehen.
Lastknightnik (5 / 5)
Langoliers ist eine wahnsinnig packende Novelle, die mich vom ersten bis zum letzten Wort mitgerissen hat. Sowohl die Figuren, als auch die gesamte Handlung ist spannend bis zum Schluss. Wo manche Autoren eigene Romane aus den Figuren gemacht hätten schmeißt uns King ein nordirisches Drama (Nick Hopewell, auch so ein sprechender Name), einen Geisteskranken Craig Toomy, eine seltsame Liebesgeschichte Laurel Stevenson, einen passionierten Detektiv (Robert Jenkins) und einen verträumten, talentierten Jungen (Albert Kaussner) vor die Füße und lässt die Figuren spielen.
Natürlich kommen andere dabei etwas kürzer – Bethany erfüllt eigentlich nur die Aufgabe eines Mädchens in Not, Don Gaffney ist das notwendige Opfer um Stimmung zu erzeugen und Rudy Warwick ist halt nur wegen des Running Gags (Essen?) da.
Sprachlich funktioniert Langoliers richtig gut, Ace als Sympathieträger und Identifikationsfigur trägt den Leser durch seine Sprache und die Westernausflüge gemeinsam mit Brian Engle, der eher ernst, besonnen und sachlich 'rüberkommt, durch die von Nick und Dinah getragene Handlung. Dinah Bellman ist eine merkwürdige, aber sympathische Figur deren Hinscheiden und letztendlicher Opfergang für die Überlebenden einen wahrlich mitnimmt.
Aber kaum ein Bösewicht hat mich jemals so fasziniert wie Craig Toomy. Ein durchgedrehter, im Grunde aber bemitleidenswert kranker Mann, der sich als große Gefahr für die Gruppe erweist und deswegen von Dinah auch geopfert wird. Auch er hat eine eigene Sprachwelt - das kindliche "Craigy-Waigy-Toomy-Whoomi" ist der völlige Horror, den Eltern ihren Kindern antun können. Nie habe ich diese Wangenkneifertanten mehr gehasst als beim Lesen dieser Novelle...
Der einzige Kritikpunkt ist für meine Begriffe der Schluss: Warum sollten die nun in der Zukunft gestrandeten Passagiere von der Gegenwart eingeholt, dann aber von ihr mitgenommen werden? Das stört aber nicht beim Lesen, sondern eröffnet Raum für eigene Gedankenspiele rund um die Zeittheorie von King, die er leider nur hier angerissen hat. Wie gerne hätte ich in dieser Welt die Entstehung der Welt mit den Passagieren erlebt... Fazit: Durchwegs lesenswert.
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