Blutige Nachrichten (Novelle): Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Doch tatsächlich hat mich die Novelle wieder mit Holly versöhnt. Stimmt schon, die "Fakten und Gesetzmäßigkeiten" um diesen neuen [[Outsider]] sind war wieder ziemlicher Käse (dafür der Punktabzug), trotzdem kann Kings erklärter Lieblingscharakter alleine eine Handlung tragen. Sie menschelt durch die ganze Handlung hindurch, die Beziehung zu ihrer Mutter [[Charlotte Gibney|Charlotte]] und ihrem Onkel [[Henry Tibbs|Henry]] verleiht Hollys Darstellung dabei eine besondere Tiefe. Zudem wächst sie bei der direkten Konfrontation mit dem neuen Widersacher [[Chet Ondowsky]] über sich hinaus, zeigt eine lange erkämpfte harte Seite von sich und muss - Hallelujah! - am Ende ''nicht'' zu ihrer Sportsocke greifen! | Doch tatsächlich hat mich die Novelle wieder mit Holly versöhnt. Stimmt schon, die "Fakten und Gesetzmäßigkeiten" um diesen neuen [[Outsider]] sind war wieder ziemlicher Käse (dafür der Punktabzug), trotzdem kann Kings erklärter Lieblingscharakter alleine eine Handlung tragen. Sie menschelt durch die ganze Handlung hindurch, die Beziehung zu ihrer Mutter [[Charlotte Gibney|Charlotte]] und ihrem Onkel [[Henry Tibbs|Henry]] verleiht Hollys Darstellung dabei eine besondere Tiefe. Zudem wächst sie bei der direkten Konfrontation mit dem neuen Widersacher [[Chet Ondowsky]] über sich hinaus, zeigt eine lange erkämpfte harte Seite von sich und muss - Hallelujah! - am Ende ''nicht'' zu ihrer Sportsocke greifen! | ||
− | Besonders gelungen fand ich die grundsätzliche Idee des als Reporter getarnten Outsiders, der sich am Elend derjenigen labt, die er nach schrecklichen Katastrophen interviewt. Schließlich ist ihm dies nicht genug, und er führt eine Katastrophe selbst | + | Besonders gelungen fand ich die grundsätzliche Idee des als Reporter getarnten Outsiders, der sich am Elend derjenigen labt, die er nach schrecklichen Katastrophen interviewt. Schließlich ist ihm dies nicht genug, und er führt eine Katastrophe selbst herbei - ein Fehler, denn das bringt Holly auf seine Fährte. Und als sie mit [[Dan Bell]] einen starken Verbündeten gewinnt, lässt sie nicht mehr von ihm ab. Dann sind da noch die liebgewonnenen Geschwister [[Jerome Robinson|Jerome]] und [[Barbara Robinson]], denen vor allem gegen Ende der Novelle wichtige Rollen zukommen; ihre ungewollte Einmischung in den Fall dreht die Spannungsschraube am Ende geschickt zu. |
Fazit: Holly gibt im Alleingang ein unerwartet gutes Bild ab, und dieser Outsider ist für mich um einiges furchterregender als der im gleichnamigen Roman, denn Chet Ondowsky steht für die Sensationslust und die Blutgier ... in Zeiten von Menschen, die mit ihren Handys an Unfallorten filmen, aktueller denn je. | Fazit: Holly gibt im Alleingang ein unerwartet gutes Bild ab, und dieser Outsider ist für mich um einiges furchterregender als der im gleichnamigen Roman, denn Chet Ondowsky steht für die Sensationslust und die Blutgier ... in Zeiten von Menschen, die mit ihren Handys an Unfallorten filmen, aktueller denn je. |
Version vom 5. Mai 2020, 22:32 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Die Novelle Blutige Nachrichten von Stephen King (aus der gleichnamigen Novellensammlung Blutige Nachrichten) erwartete ich mit gemischten Gefühlen, wurde sie doch als Solo-Fall von Holly Gibney angekündigt, die ich in der Bill Hodges Trilogie zwar mochte, in Der Outsider aber als echten Störfaktor empfand. Und zu diesem Roman sollte Blutige Nachrichten ja eine eigenständige Fortsetzung sein ...
Doch tatsächlich hat mich die Novelle wieder mit Holly versöhnt. Stimmt schon, die "Fakten und Gesetzmäßigkeiten" um diesen neuen Outsider sind war wieder ziemlicher Käse (dafür der Punktabzug), trotzdem kann Kings erklärter Lieblingscharakter alleine eine Handlung tragen. Sie menschelt durch die ganze Handlung hindurch, die Beziehung zu ihrer Mutter Charlotte und ihrem Onkel Henry verleiht Hollys Darstellung dabei eine besondere Tiefe. Zudem wächst sie bei der direkten Konfrontation mit dem neuen Widersacher Chet Ondowsky über sich hinaus, zeigt eine lange erkämpfte harte Seite von sich und muss - Hallelujah! - am Ende nicht zu ihrer Sportsocke greifen!
Besonders gelungen fand ich die grundsätzliche Idee des als Reporter getarnten Outsiders, der sich am Elend derjenigen labt, die er nach schrecklichen Katastrophen interviewt. Schließlich ist ihm dies nicht genug, und er führt eine Katastrophe selbst herbei - ein Fehler, denn das bringt Holly auf seine Fährte. Und als sie mit Dan Bell einen starken Verbündeten gewinnt, lässt sie nicht mehr von ihm ab. Dann sind da noch die liebgewonnenen Geschwister Jerome und Barbara Robinson, denen vor allem gegen Ende der Novelle wichtige Rollen zukommen; ihre ungewollte Einmischung in den Fall dreht die Spannungsschraube am Ende geschickt zu.
Fazit: Holly gibt im Alleingang ein unerwartet gutes Bild ab, und dieser Outsider ist für mich um einiges furchterregender als der im gleichnamigen Roman, denn Chet Ondowsky steht für die Sensationslust und die Blutgier ... in Zeiten von Menschen, die mit ihren Handys an Unfallorten filmen, aktueller denn je.
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