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Mister Sahneschnitte: Rezension

342 Byte hinzugefügt, 09:01, 27. Feb. 2019
Horaz Klotz (2 / 5)
==[[Benutzer:Horaz Klotz|Horaz Klotz]] (2 / 5)==
Wieder mal nimmt uns King mit ins Altersheim, wieder mal erzählt ein alter Mann von seinen wilden Jahren und wieder mal dreht sich alles um geheimnisvolle Todesvorahnungen. Das sind alles Konzepte, die in früheren Kurzgeschichten schon funktioniert haben - aber bei ''Mister Sahneschnitte'' funktioniert es irgendwie nicht wirklich klappt das ganze für michirgendwie nicht. Und ich habe selbst eine ganze Weile überlegen müssen, woran das liegen könnte.
Das "Sahneschnitte"-Konzept macht es schon mal schwierig einen echten Konflikt - oder gar Spannung - aufkommen zu lassen. Die Gemeinsamkeiten mit Schon mal ein wichtiger Unterschied zu thematisch ähnlich gelagerten Storys wie ''Ein Gesicht in der Menge'' sind kaum zu übersehen . Die Grundlage ist ziemlich die gleiche - in beiden Fällen werden alte Männer in ihren letzten Tagen von Personen ihrer Vergangenheit heimgesucht, die sie aus dem Leben begleiten. Aber während Dean Evers zumindest versucht gegen die seltsamen Visionen anzukämpfen und sich sogar in ein Streitgespräch mit seiner toten Frau verwickeln lässt, nehmen unsere SahneschnittenSahneschnitte-Senioren ihr nahendes Ende geradezu unmenschlich gelassen hin. Dazu passt dass auch ihre Visionen Besucher aus der Vergangenheit keine richtigen Charaktere sind, sondern mehr sexy Versionen der Todesfliegen, mit denen sich Dan Torrance in ''Doctor Sleep'' herumschlagen muss. Sie lächeln und zwinkern vertraulich und bereiten unsere Protagonisten gemütlich langsam aufs Sterben vor. Das ist zwar alles nett friedlich und beruhigend, aber nicht wirklich spannend zu lesen.
Wahrscheinlich ist das mein Hauptproblem mit der Geschichte . - dass Dass King, der so beinhart realistisch über Alter, Krankheit und Tod schreiben kann, dass es mir sogar mit Mitte 20 einen Schauer durch die Knochen jagt, hier so eine weichgespülte Welt Geschichte präsentiert. Und dabei ab und zu nur haarscharf am Kitsch vorbei schrammt. Ollie Franklin ist als absolut ohne Ecken und Kanten immerhin der Eine Welt, in der alle irgendwie eine Spur zu perfekt sind. Unser Erzähler Dave, der geht bereitwillig ins Heim geht um seiner Familie nicht zur Last zu fallen und hat sich schon wunderbar eingelebt hat, in der unser . Ollie Franklin erzählt als perfekter Senior-Gentleman ohne Ecken und Kanten gemütlich in seinen Sessel gemummelt von der wilden AIDS-Zeit erzählt Es ist eine Welt in der alte Männer ihren . Und während ihnen sexy Todesengeln Todesengel zulächeln und die gibt es keine größten Probleme als verlorene Puzzle-Teile sind.
Immerhin - die Hintergrundgeschichte rund um die amerikanische Schwulen-Subkultur der 80er, und die aufflammende AIDS-Panik sind nett beschrieben, hier . King nimmt uns mit auf einen Kurztrip durch die Jahrzehnte von den drögen 50ern hinein in die Schwulenclubs der 80er. Hier blitzt ganz kurz der Horror einer plötzlichen Epidemie durch, die beinahe über Nacht die Szene heimsucht bleiben aber und ohne große Vorwarnung zahllose Opfer fordert. Das ist ein bisschen ganz interessanter Kontrast zur dahinplätschernden Gegenwarts-Handlung im Seniorenheim, bleibt aber etwas zu kurz und oberflächlich um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das gleiche gilt für die Gegenwarts-Handlung im Seniorenheim Außerdem ist es vielleicht ein bisschen bezeichnend dass Ollies Homo- ein paar nette Ideen, wie das Puzzle, das man selbst vollenden muss, aus denen letztendlich Schwärmerei nicht viel gemacht wirklich für sich stehen darf, sondern gleich durch Daves eindeutig massentauglichere Fantasie der hübschen Rothaarigen im knappen Slip abgefedert wird. Vielleicht ist die Geschichte tatsächlich zu kurz um zwei so verschiedene Erzählebenen zu balancieren.
Fazit: Ewas zu zahme, altersmilde Version des King-Klassikers klassischen "Ich sehe tote Menschen"-King-Motivs.
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