Menschenjagd: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Mai 2016, 11:18 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Mit dem Buch Menschenjagd liefert Autor Richard Bachman einen atemlosen Roman ab, dem man anmerkt, dass er innerhalb von nur drei fieberhaften Tagen geschrieben wurde. Mit nur wenigen Ausschweifungen in Ben Richards' Gedankenwelt ist die Handlung Hektik und Adrenalin pur, denn er wird von Anfang bis Ende gehetzt - zwei Tage sind die längste Zeit am Stück, in der er sich "ausruhen" kann.
Wie auch Ray Garraty in Todesmarsch lässt Richards sich auf ein beinahe hoffnungsloses Spiel ein, wie Garraty stellt er einen neuen Rekord auf (in Richards' Fall mehr als 8 Tage und 5 Stunden Überleben), wie Garraty kann er am Ende nur dem Tod ins Auge sehen. Dass Bachman mit der Schlussszene bereits 1982 die Terroranschläge auf das World Trade Center vorwegnimmt, macht das Ende besonders drastisch. Ohnehin dürfte Richards' im wahrsten Sinne des Wortes in die Länge gezogener Tod das brutalste Ableben eines Bachman- oder King-Charakters sein.
Leider muss man den Roman in mancher Hinsicht aus heutiger Sicht belächeln, etwa wenn im Handlungsjahr 2025 eine drei Kilo schwere Videokamera mit zehn Zentimeter langen Videokassetten als "Triumph unserer modernen Technologie" bezeichnet wird. Zudem ist der Roman einfach nur düster, ohne jeden Lichtblick, sodass wohl von Anfang an niemand an ein glückliches Ende glauben kann.
Fazit: Kurzweilig und spannend, aber trostlos von Anfang bis zum Schluss.
Mr. Dodd (5 / 5)
Nach Todesmarsch ist dies der zweite Roman, den einen Ausblick darüber gibt wie weit das mit den Spielen noch gehen könnte. Gab es beim Todesmarsch jedoch noch eine Überlebenschance von 1:100, so liegt diese bei Menschenjagd bei 1:1000000000.
Richard Bachman zeichnet hier eine noch düstere Zukunft, in der die Menschen in zwei Klassen gespalten sind, Fernseher zum Existenzminimum gehören und Spiele das höchste der Gefühle sind. Auch hier ist der Tod der Kandidaten die ultimative Unterhaltung. Doch es wird hier noch gesteigert, denn im Gegensatz zu dem Todesmarsch, beteiligt sich bei Menschenjagd ein ganzer Staat daran einen umzubringen. Belohnungen gibt es dafür, wenn der Teilnehmer jemanden umbringt und eine hohe Belohnung wenn er selbst getötet wird. Durch ein Spiel wird aus einem Menschen der Staatsfeind Nummer 1, der mit allen Mitteln gefasst und getötet werden darf.
Auch dieser Roman vermittelt eine komplett hoffnungslose Stimmung, denn die Welt ist gewaltig aus den Fugen geraten. Ben Richards muss sich zum Staatsfeind machen, um seiner Tochter das Überleben zu retten, seine Frau muss sich dafür in das Hurengewerbe begeben. Wie trickreich Richards auch vorgeht, man hat nie das Gefühl er könnte wirklich gewinnen und doch schafft er es sehr weit. Insgesamt ist dies alles ein einziger Marathon an Action, bis hin zu der Flugzeugentführung. Für mich eines der besten Enden, denn er schafft es sterbend ein Exempel an der Spieleindustrie zu statuieren. Auch wenn dabei der Schatten des 11. September auf ihn fällt, den wohl keiner der heutigen Leser aus dem Kopf bekommt, wenn er bei dieser letzten Szene ist.
Futuristisch, krank, hoffnungslos, aber wenigstens mit einem angemessenem Ende gibt uns Bachman einen weiteren Beweis dafür, was an unserer Gesellschaft zum Teil so falsch ist.
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