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Der Anschlag: Inhaltsangabe (Teil III): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Stephen King]]s [[Roman]] ''[[Der Anschlag]]'' (''11/22/63'') ist in sechs Teile mit insgesamt 31 Kapiteln unterteilt. Die hier vorgenommenen Übersetzungen sind Laienübersetzungen und werden mit der Erscheinung der deutschen Übersetzung überarbeitet. Die Ergänzungen in Klammern dienen der Orientierung des Lesers.
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[[Stephen King]]s [[Bibliographie|Roman]] ''[[Der Anschlag]]'' (''11/22/63'') ist in sechs Teile mit insgesamt 31 Kapiteln unterteilt. Die hier vorgenommenen Übersetzungen sind Laienübersetzungen und werden mit der Erscheinung der deutschen Übersetzung überarbeitet. Die Ergänzungen in Klammern dienen der Orientierung des Lesers.
  
 
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Version vom 2. Februar 2016, 16:29 Uhr

Das UK-Cover des Romans

Stephen Kings Roman Der Anschlag (11/22/63) ist in sechs Teile mit insgesamt 31 Kapiteln unterteilt. Die hier vorgenommenen Übersetzungen sind Laienübersetzungen und werden mit der Erscheinung der deutschen Übersetzung überarbeitet. Die Ergänzungen in Klammern dienen der Orientierung des Lesers.

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Teil V: 22. November 1963

Kapitel 23+24 (Jake kümmert sich um Sadie)

Zwei aneinandergereihte Zeitungsausschnitte berichten vom gescheiterten Mordanschlag auf Edwin Walker und von den kuriosen Geschehnissen rund um John Claytons Selbstmord. Deke Simmons wird hier wie ein Held dargestellt, Jake alias George Amberson nur am Rande erwähnt - was ihm sehr gut in den Kram passt.
Was Jake sehr viel weniger passt ist die gravierende Verletzung von Sadie, die sich als komplexer darstellt als befürchtet. Johns Messerattacke auf ihr Gesicht wird bleibende Spuren hinterlassen: Der plastische Chirurg Dr. Ellerton macht Jake klar, dass ein Gesichtsnerv durchtrennt wurde, sodass diese Gesichtshälfte permanent gelähmt bleiben wird; dadurch wird sie immer Schwierigkeiten beim Essen haben. Zudem wurde eine Tränendrüse verletzt, weshalb möglicherweise ihre Sehkraft beeinträchtigt sein könnte.
Die Vergangenheit wehrt sich mehr denn je und ist damit erfolgreich, denn vorübergehend ist Lee Harvey Oswald vergessen. Jake, der sich innerlich windet, weil er nicht weiß, ob ein feiger Teil in ihm über diesen Aufschub sogar froh ist, zieht wieder nach Jodie, um sich ganz um Sadies Genesung zu kümmern. Zusammen mit Deke will er ein weiteres Jodie-Festival ins Leben rufen, dessen Erlös einen Teil von Sadies Operationskosten abdecken soll, doch er stößt auf unerwartete Widerstände: Zum einen ist da Sadies Stolz, doch glücklicherweise kann Jake sie zur Vernunft mahnen; als problematischer erweist sich die für 1958 leider typische Borniertheit des Schulrates, der in Sadie und ihrem Unglück eher eine Peinlichkeit für die Schule sieht und sie keineswegs in den Mittelpunkt einer Veranstaltung stellen will - das Festival hatte bislang nämlich immer auf dem Schulgelände stattgefunden. Also lagern Jake und Deke es diesmal aus. Wie zuvor ist das Festival ein Knaller, erst recht, als Sadie persönlich auf die Bühne kommt und sie Jake lautstark ihre Liebe schwört. Als sie danach nach Hause kommen, ist der Sex so gut wie niemals zuvor.
Am nächsten Morgen kann Jake den Gedanken nicht vertreiben, dass er einen Ort, oder vielmehr eine Zeit kennt, wo Sadie viel besser geholfen werden könnte. Vorsichtigt fragt er Sadie, ob sie sich vorstellen könnte, von Jodie wegzugehen und nie mehr zurückzukehren, falls sie im Gegenzug eine optimale Behandlung anderswo erhalten könnte. Aus der Frage entspinnt sich ein Gespräch, das Jake immer unangenehmer wird ... bis er endlich - ihm fällt eine Zentnerlast vom Herzen - die Wahrheit sagt. Sadie ist zu schockiert, um nach Details zu fragen, doch erfährt sie, dass Jake aus der Zukunft gekommen ist, um ein tödliches Attentat auf John F. Kennedy zu vereiteln. Sie glaubt Jake, bleibt bei ihm und entscheidet, vorerst nicht mehr über dessen Mission zu sprechen.
Doch unweigerlich rückt diese Mission im April wieder mehr in den Mittelpunkt von Jakes Leben. Um sich noch einmal Geld zu verschaffen, wettet er auf einen Boxkampf (das letzte Sportergebnis, das Al Templeton in Erfahrung gebracht hatte) und beschließt, sich - nachdem Oswald sich vorübergehend von seiner Frau getrennt hat und nicht mehr in Dallas weilt - auf die Fersen von de Mohrenschildt zu heften, bis er endlich weiß, wie groß dessen Einfluss auf Oswald war und ist.

Kapitel 25 (Die letzte Rechtfertigung; eine Prügelstrafe)

Sadie muss eine erste größere Operation über sich ergehen lassen und hofft darauf, dass die nächste dort stattfinden wird, woher auch immer Jake zu ihr gekommen ist ... Während sie sich davon erholt, macht Jake bei der Mission de Mohrenschildt Nägel mit Köpfen. Er gibt sich als einflussreicher Ölmagnat aus und spielt de Mohrenschildts eigene Paranoia gegen ihn aus, als Jake seine Bedenken äußert, de Mohrenschildt könne zu tief verwickelt sein in die gefährlichen Machenschaften eines gewissen Lee Harvey Oswalds. De Mohrenschildt ist entsetzt über diese Vorwürfe, und kann bei einem Treffen mit dem Unbekannten (ein verkleideter und nahezu professionell maskierter Jake) ein eindeutiges Alibi für die Zeit abliefern, als Oswald auf Walker schoss.
Zwar kann Jake somit noch immer nicht hundertprozentig ausschließen, dass de Mohrenschildt Oswald dazu angestachelt hat, doch muss alles, was er in Erfahrung gebracht hat, einfach genügen, um einen Mord an Oswald endgültig zu rechtfertigen. Jake will im Oktober zuschlagen, gleich nach Oswalds Rückkehr aus New Orleans nach Dallas.
Da Jake nur auf Als Aufzeichnungen vertrauen kann und in der Tat selbst nicht glaubt, dass der Boxer, auf den er setzte, auch nur den Hauch einer Chance hat, wird der Kampf, den er zusammen mit Sadie live am Bildschirm erlebt, eine wahre Zerreißprobe für seine Nerven. Doch es geht gut und wie von Al vorhergesagt; Jake kann 2000 Dollar einsacken. Doch die Freude darüber hält nicht lange. Der Buchmacher Akiva Roth hat Lunte gerochen und pflegt Beziehungen zu Eduardo Guttierez, mit dem Jake in Florida Geschäfte gemacht hatte (und der bereits Jakes Haus abgefackelt hatte). Er lauert Jake mit ein paar Schlägern im Schlepptau auf und sie überfallen ihn in seiner Wohnung.
Akivas Hauptinteresse gilt dem Wie. Wie kann Jake die Sportergebnisse so punktgenau erraten? Kann er in die Zukunft sehen? Als Jake sich weigert, Antworten zu geben, lässt Akiva ihm eine Kniescheibe zerschmettern. Jake, der die Wahrheit nicht sagen kann, reagiert mit trotzigem Spott, was er beinahe mit dem Leben bezahlt: Er wird halb tot geprügelt - sie schlagen ihm ins Gesicht, brechen ihm einen Arm und das Jochbein, malträtieren seinen Unterleib und lassen ihn mit einem Hirntrauma am Boden liegen.

Kapitel 26+27 (Jake vergisst Oswald)

Jake verbringt die nächsten 11 Wochen im Krankenhaus, sein Zustand schwankt zwischen (scheinbar) stabil und kritisch, er verliert fast 25 Kilo. Jake muss mehrere Operationen und Bluttransfusionen über sich ergehen lassen, seine Milz ist so schwer verletzt, dass sie entnommen werden muss.
Jake ist sich sicher, dass dies - der Überfall auf ihn - mit zur "Gegenwehr" der Vergangenheit gehört, denn zwar weiß er noch, dass es seine Mission war, den Mord an Kennedy zu verhindern ... doch hat er die wichtigsten Details vergessen: Von wo wurde geschossen? Und: Wie hieß der Täter? Alles ist wie weggeblasen.
Sadie weiht Deke in alles ein, was Jake ihr vor seinem Gedächtnisverlust erzählt hat, und weit davon entfernt, mit Unglauben zu reagieren, setzt Deke alles daran, Jake bei der Wiederherstellung seiner Erinnerungen zu helfen. Doch als am 16. November Kennedys Route durch Dallas bekanntgegeben wird, scheint die Zeit zur Panik gekommen zu sein, denn noch immer will Jake der Name des Attentäters nicht einfallen.
Dann endlich eine Idee: Jake hat doch noch Als Aufzeichnungen! Nur sind die in einem Schließfach, und Jake weiß nicht mehr, in welchem ... Auch diese Gedächtnislücke schließt sich eher zufällig, und als Jake sein Schließfach öffnet und Als Aufzeichnungen aufschlägt, schwappen alle Erinnerungen an Oswald wie eine Riesenwelle über ihm zusammen.
Erneut geht Jake seine Optionen durch - und es scheint in der Tat darauf hinauszulaufen, dass er erst am 22.11. selbst wird zuschlagen können. Er verfasst einen Brief an Sadie, da er sie nicht mit in seine Mission reinziehen will; er will sich verstecken, bis alles gelaufen ist. Dazu mietet er sich erneut in der Mercedes Street ein, wo er Oswald nach seiner Rückkehr in die USA beschattete und wo er nun die letzten Tage vor dem Attentat verbringt.
Aber Sadie findet ihn dort am Morgen des 22. Novembers. Sie hatte nicht aufgegeben und nach ihm gesucht - ein wenig Detektivarbeit war nötig, aber hier ist sie, und will ihm nicht mehr von der Seite weichen.

Kapitel 28 (Der Anschlag: 22.11.63)

Jake hat Sadie, die sich tatsächlich nicht mehr abschütteln lässt, vorgewarnt: Die Vergangenheit wird sich massiv gegen ihr geplantes Eingreifen in den Lauf der Dinge wehren. Somit ist sie nicht überrascht, aber dennoch frustriert, als ihr Trip zum Dealey Plaza trotz großzügiger Planungen zu einem Wettlauf gegen die Zeit wird. Ein Reifen an Jakes Auto bricht komplett aus seiner Halterung; der Bus, den sie nehmen, prallt mit einem LKW zusammen - der Unfall ist so heftig, dass der Busfahrer sein Leben lassen muss; ein daraufhin gestohlener Wagen gibt nach einer halben Stunde den Geist auf, als der Motor ausfällt ... Nur 10 Minuten vor den tödlichen Schüssen humpelt Jake (sein Knie singt vor Schmerzen Opernarien) und eine sichtlich mitgenommene Sadie über den Plaza, wo frenetisch jubelnde Menschen die Ankunft des Autocorsos rund um Kennedy erwarten.
Im Book Depository, in dessen 6. Stock Oswald lauert, weigert Jake sich, den Aufzug zu nehmen - er würde hundertprozentig steckenbleiben - und quält sich die Treppe hoch; die Raucherin Sadie kommt auch bald aus der Puste. Drei Schüsse, das weiß Jake, gab Oswald auf Kennedy ab. Der erste ging daneben, die zwei nächsten fanden ihr Ziel. Oswald feuert gerade den ersten wilden Schuss, als Jake durch die Tür stürzt und Oswald mit gezückter Pistole Einhalt gebietet. Wutentbrannt wirbelt der herum und schießt. Jakes Knie gibt nach - und die für Kennedy bestimmte Kugel trifft die hinter Jake auftauchende Sadie mitten in die Brust.
Die Schüsse alarmieren den Konvoi unten; Kennedys Fahrer gibt Gas, und mehrere seiner Leibwächter eröffnen das Feuer. Vor Jakes Augen wird Oswald von Kugeln durchsiebt; im Moment seines Todes ist er kein Mensch mehr, sondern wirkt wie ein Dämon ...
Doch kann Jake nur an Sadie denken, die stark blutend vor ihm am Boden liegt. Mit brüchiger Stimme fragt sie nach Kennedy, und Jake versichert ihr, dass es ihm gut geht. Sadie sucht seinen Blick und sagt: "Wie wir getanzt haben!" Dann erliegt sie in Jakes Armen ihrer Schussverletzung. Doch Jake vergießt keine Tränen.
Er weiß, was er zu tun hat.

Teil VI: Der Mann mit der grünen Karte

Kapitel 29 (Zwei Anrufe)

Noch an Ort und Stelle wird Jake verhaftet; einer seiner Häscher ist James Hosty, der FBI-Agent, der im normalen Verlauf der Dinge Oswald verhört hätte und der eine wesentliche Rolle in vielen Verschwörungstheorien spielte. Hosty fühlt ihm mächtig auf den Zahn, doch Jake bleibt gelassen, da er zum einen weiß, dass die Öffentlichkeit ihn zum Helden hochstilisieren wird und Hosty deshalb sehr vorsichtig sein muss, wenn er nicht von der Presse zerfleischt werden will. Zum anderen ist Jake klar, dass er nur genug mitspielen muss, um hier rauszukommen, dann nämlich wird er sich sofort aufmachen ins Jahr 2011 ...
Hostys Hartnäckigkeit kommt immer mehr ins Wanken, und als der Präsident höchstpersönlich anruft, um Jake seinen Dank auszusprechen, ist ihm jeglicher Wind aus den Segeln genommen. Das Gespräch mit JFK ist wie ein Fetzen aus einem Traum, Jake begreift gar nicht, was da passiert, als sich ein jovialer, kraftstrotzender und anscheinend von seiner Unsterblichkeit überzeugter Kennedy bei ihm bedankt. Dann erreicht ihn auch noch ein Anruf von Kennedys Frau Jackie, die ihm dankt und ihr aufrichtiges Beileid für den Verlust seiner Verlobten ausspricht.
Daraufhin darf Jake die Untersuchungshaft verlassen; doch ein weiterer wichtiger Grund dafür ist, dass Jake Hosty unheimlich geworden ist. Dieser "George Amberson" weiß einfach zuviel über Oswald und die Begleitumstände, die zu dem Attentatsversuch führten, auch kennt er Hostys Rolle in diesem Drama, wie auch immer das möglich ist. So ist Hosty eingeschüchtert genug, um Jake sogar dabei zu helfen, ihn untertauchen zu lassen, genau so wie Jake/George sich das wünscht. Jake nimmt einen Bus nach Little Rock und kauft sich eine Zeitung mit einer großen Schlagzeile: "GERETTET!" Doch er will den Artikel nicht lesen, konzentriert sich stattdessen auf die Gesichter der Menschen um ihn herum, die keine Ahnung haben, wie sehr er, Jake, gerade in ihr Leben eingegriffen hat.
Auf seiner Reise vernimmt Jake immer wieder Nachrichtenfetzen. Sadie ist eine Heldin, ihr soll sogar eine Ehrenbestattung zukommen, bei der JFK selbst die Trauerrede halten will. Auch ein gewisser George Amberson soll anwesend sein ... doch daraus wird wohl nichts werden.
Zudem ist da noch eine sehr seltsame Meldung: Ein aus dem Nichts kommender Tornado hat in Fort Worth mehrere Häuser dem Erdboden gleichgemacht. Jake ist sich sicher, dass Oswalds alte Wohnung darunter ist ... (Wie King in seinem Nachwort erklärt, ist dies in der Tat passiert.)

Kapitel 30 (Die Kartenmänner)

Endlich nähert Jake sich Lisbon Falls; das letzte Stück legt er per Taxi zurück. Der Fahrer fragt ihn, ob er das Neuste gehört habe, und Jake ist sich sicher, dass JFK doch gestorben ist. Aber es geht um etwas anderes, völlig Unmögliches: Ein großes Erdbeben in Los Angeles hat jetzt schon mehr als 7000 Menschenleben gefordert. Von einem solchen Erdbeben im Jahre 1963 hat Jake noch nie etwas gehört, dies muss also mit seinem Eingreifen zusammenhängen - aber wo soll da der Zusammenhang sein und wie kann es passieren, dass sich eine derart gewaltige Abweichung schon derart schnell ereignet? Jake ist erschüttert: Sein erster greifbarer Einfluss auf die neue amerikanische Geschichte sind 7000 Tote. Das bestätigt Jake in seinem Entschluss nur noch ...
Als er in der Nähe des Zeitlochs aus dem Taxi steigt, ruft ihn schon jemand mit dem Namen "Jimla!" herbei. Es ist natürlich ein Landstreicher, allerdings natürlich ein anderer als der, den Jake bei seinem letzten Eintritt in das Jahr 1958 tot aufgefunden hatte. An der Art wie der Typ sich benimmt erkennt Jake, dass dieser nicht in der Lage wäre, zu ihm zu kommen - sein Wirkkreis ist offensichtlich stark eingeschränkt, und Jake muss zu ihm gehen, damit die beiden sich unterhalten können. Jake erkennt sofort, dass dieser keine gelbe, orange oder schwarze Karte bei sich hat. Dieser ist ein Grünkartenmann.
Jakes erste Frage ist, warum er ihn "Jimla" nennt, doch schon bei dieser Frage windet der andere sich - und seine Karte wechselt kurzzeitig die Farbe. Stellt die Farbe den Gesundheits- und Geisteszustand dieser Männer dar? Ist grün gut und wurde der Vorgänger immer kränker, bis seine Karte bei seinem Tod schließlich schwarz war? Jedenfalls antwortet er, dass er auch nicht mehr genau weiß, wer oder was Jimla ist, aber es gibt mittlerweile so viele "Stränge" im Lauf der Geschichte, dass er selbst kaum noch durchblickt, vor allem durch das sehr häufige Eingreifen von Al in den Lauf der Dinge. Ob er ein Wächter der Zeit ist, fragt Jake. Sein Gegenüber sieht seine Aufgabe eher im Warnen - es gibt nicht mehr viele solcher Zeitblasen, doch Menschen, die dort durchgehen, müssen gewarnt werden. So wie sein Vorgänger Kyle versuchte, den Koch zu warnen.
Jake ist aufgewühlt von der Vorstellung, dass der Landstreicher einen ganz gewöhnlichen Namen hatte - doch er weigert sich zu glauben, dass dieser Kyle Al oder ihn warnen wollte, er war einfach nur verrückt! Anfangs, so Kyles Nachfolger, der sich selbst als Zack Lang vorstellt, wollte Kyle warnen, dann aber wurde er immer kränker, da Al hunderte Male durch die Zeitblase ging ... und jedes einzelne Mal hinterlässt Spuren. Kaum spürbar vielleicht für normale Menschen, doch in Wirklichkeit kreiert jeder Trip einen eigenen Zeitstrang, und gibt es zu viele Stränge, können sie sich verheddern. Zacks eigene Gesundheit hängt an einem seidenen Faden, da ihre "Art", wie er es nennt, all diese Zeitstränge erinnern können. Er ist ein ganz normaler Mensch mit einem speziellen Training, dennoch fressen die Überreste, die eine Zeitreise hinterlässt, an ihm. Dass Al 1958 ständig dasselbe Fleisch kaufte, war nicht so schlimm. Dass Jake Kennedy rettete, war jedoch ein irrsinniger Eingriff, und nun verhedderten sich die Stränge, an welchen die Zukunft hängt, wie die einer Marionette.
Zack meint, Jake müsse ins Jahr 2011 zurückkehren, um mit eigenen Augen zu sehen, was er angerichtet hatte. Er dürfe aber nicht allzu lange bleibe, da am anderen Ende eine gewaltige Katastrophe warte, welche die Realität selbst zerstören könnte.
Mit einem flauen Gefühl im Magen durchquert Jake also die Barriere - doch er kommt nicht in Als Diner heraus. Er ist in einer schmutzigen öffentlichen Toilette; als er sie verlässt, tritt er in eine heiße Nacht hinaus. Wo einst Als Diner stand, ist nun nur das niedergebrannte Wrack der alten Textilfabrik. Jake geht weiter. Kein Verkehr, dunkle, teils zerstörte Häuser. Dann ein Bus mit etwas auf dem Dach, das wie eine Windturbine aussieht. Und er sieht seltsame Autos mit seltsamen Markennamen wie "Takuro Spirit" (einem Typ, den der Leser aus dem Dunklen-Turm-Zyklus kennt). Er spricht eine Gruppe Jugendlicher an, die ihn jedoch abblitzen lassen; eine ältere Dame reagiert ängstlich, als er sie nach der Bibliothek fragt. Sie habe das Recht, draußen zu sein - und die Bibliothek sei nun ein Ort für Hass-Treffen. Sie ergreift die Flucht und lässt Jake ratlos zurück. Hass-Treffen?
Dann kommt Jake zu einer schrecklichen Szene: Ein Mann steckt mit seinem Rollstuhl in einem Schlagloch fest, um ihn herum die Gruppe fünf Jugendlicher, die Jake vorhin angetroffen hatte. Einer von ihnen hat eine geladene Steinschleuder bei sich; es ist klar, dass sie den alten Mann überfallen und ausrauben wollen. Jake sieht rot und eilt zur Hilfe. Er wirft mit Steinen nach den Angreifern, und als er sich ihnen nähert, erkennt er, dass die Jugendlichen schrecklich entstellt sind, besonders der mit der Schleuder, der nur ein Loch anstelle einer Nase im Gesicht hat. Dennoch schnappt Jake ihn sich und schlägt auf ihn ein, bis er schließlich allesamt in die Flucht schlägt.
Als er sich wieder zu dem Mann im Rollstuhl umdreht, wird ihm klar, dass er ihn kennt. Vor ihm sitzt Harry Dunning.

Kapitel 31 (Das andere 2011)

Harry, der Jake natürlich nicht wiedererkennt, nimmt diesen mit nach Hause. Kaum stellt Jake erste Fragen, als Harry schon klar wird, dass mit diesem etwas nicht stimmt. Wie kann es etwa sein, dass Jake nicht weiß, dass man nur maximal drei Tage die Woche auf Elektrizität hoffen kann oder dass Maine bereits seit 2005 eine Provinz Kanadas ist? Dass es regelmäßig Erdbeben gibt und - der Höhepunkt! - dass vier japanische Inseln längst im Meer untergegangen sind? Wie kann er noch nie etwas davon gehört haben, dass es die Erde jüngsten Schätzungen zufolge spätestens 2080 unter den sich derzeit aufbauenden Spannungen zerreißen wird? Anfangs versucht Jake noch, dies auf eine Kopfverletzung zu schieben, doch er will mehr erfahren, eigentlich alles seit 1963.
Harry kommt aber ohnehin immer mehr in Plauderlaune, und Jake erfährt Furchtbares: Seit 1969 sind knapp 30 Atombomben auf der Erde hochgegangen, zudem ereignete sich am 19. Juni 1999 (übrigens der Tag von Kings Unfall) eine Reaktorkatastrophe auf amerikanischem Boden. Jake hakt nach und erhält einen Crashkurs in jüngerer amerikanischer Geschichte: Kennedy wurde wieder gewählt; ein gewisser George Amberson, der Kennedy einst vor einem Attentat rettete, wurde nach seinem Verschwinden zu einer der geheimnisumwittertsten Figuren aller Zeiten; der Vietnamkrieg brach aus; Rassenunruhen und die Ermordung von Martin Luther King sind auch in dieser Parallelwelt traurige Realität geworden. Harry zählt noch mehr auf, verschiedene Präsidenten und hervorstechende Ereignisse, doch Jake schwirrt bald der Kopf. Und dann ist da noch ein regelmäßig wiederkehrendes Geräusch, ein wässriges, zerreißendes Geräusch, das laut Harry niemand erklären kann; er selbst glaubt, es ist der herannahende Zorn Gottes, der demnächst die Welt vernichten wird.
Um sich von all diesen Schocks zu erholen, fragt Jake Harry nach dessen Familie und ihrem Leben nach dem Tod von Harrys Vater. Harry erzählt von dessen Ermordung (natürlich von Jakes Hand, aber das kann er ja nicht ahnen) und dass Bill Turcotte vorübergehend deshalb verhaftet wurde. Lange aber hält Jake es bei Harry nicht mehr aus. Wenn er einen letzten Beweis brauchte, dass er einen erneuten "Reset" herbeiführen muss, so hat ihn diese Unterhaltung geliefert. So begibt er sich auf schnellstem Wege zurück zur Zeitblase und betritt erneut das Jahr 1958.
Da ist Zack Lang wieder, doch er sieht gealtert und ungeplegter aus, seine ehemals grüne Karte ist nun ockerfarben. Wieviel Zeit mochte für ihn seit ihrem letzten Zusammentreffen vergangen sein? Jake will gar nicht darüber nachdenken. Zack fleht ihn inständig an, sofort umzukehren und es dabei zu belassen, er soll keineswegs nochmals in den Lauf der Dinge eingreifen. Aber Jake ergreift die Flucht, und Zack hat nicht die Kraft ihn aufzuhalten.

Letzte Notizen

Jake trifft sofort weitreichende Entscheidungen. Er wird Frank Dunning nicht ermorden, wird den Jagdunfall von Carolyn Poulin nicht verhindern - und keinesfalls wird er sich jemals wieder mit Oswald abgeben.
Doch wird es eine zu große Veränderung der Zukunft sein, wenn er sich noch einmal Sadie annähert? Wird sie ihn annehmen, jetzt, wo er doch etwas älter ist als bei ihrem vorigen ersten Zusammentreffen? Da er so sehr mit sich ringt, schreibt er das zu Ende, was der Leser soeben in den Händen hält. Er kann nicht aufhören darüber nachzudenken, ob Sadies verrückter Ehemann ihr auch in dieser Version der Zeit auflauern wird. Soll er sie oder Deke vorwarnen? Aber wäre das nicht auch schon ein zu großer Eingriff in das, was nun einmal passieren soll? Es gibt nur eine Lösung: Zurückkehren, ohne irgendetwas bewirkt oder verändert zu haben.

Bürger des Jahrhunderts (2012)

Jake durchschreitet die Zeitblase ein letztes Mal - und 2011 ist wieder so, wie er es in guter Erinnerung hat. Doch er will der Versuchung der Zeitreisen entgehen, packt seine Sachen und fährt gen Süden. Aber er checkt das Internet mit laut klopfendem Herzen. Was ist am 12. April 1963 passiert, dem Tag der Attacke auf Sadie? Lange findet er nichts, dann aber stößt er auf einen Artikel vom 30. April - der Überfall auf Sadie hat stattgefunden. Wieder wurde sie im Gesicht entstellt, wieder aber überlebte sie auch. In dieser Nacht weint Jake vor Erleichterung darüber, dass sein Nicht-Eingreifen wenigstens nicht zu Sadies Tod geführt hat.
In Westborough findet er eine Lehrerstelle und geht wieder in seiner Arbeit auf. Wie es der Zufall will, bekommt er im April 2012 eine Schülerin namens Erin Tolliver aus Kileen, einem Ort unweit von Jodie. Er spricht sie auf die dortige Zeitung an, die er immer las, und Erin zeigt sich begeistert, dass er ihre Heimat kennt. Die Zeitung, The Weekly Gazette, hat auch einen Internetauftritt - und dem kann Jake nicht lange widerstehen. Und in der aktuellen Ausgabe findet er einen Bericht ... über Sadie.
Die 80-jährige Sadie ist von Jodie anlässlich der Hundertjahrfeier des Ortes zum "Bürger des Jahrhunderts" gewählt worden. Und als Jake ein Foto von ihr sieht, weiß er wieder, was er zu tun hat. Er macht sich am Tag der Feierlichkeiten auf nach Jodie.
Dort hat sich in der Tat nicht allzu viel verändert. Schnell findet er die Hauptattraktion, Sadie höchstpersönlich, die in mehreren Reden geehrt wird. Sie war einst die Bürgermeisterin der Stadt; doch hauptsächlich ist sie für ihre Wohltätigkeitsveranstaltungen in Erinnerung geblieben. Das Herz schlägt ihm bis zum Hals, als er sich ihr nähert und sich ihr als Bewunderer ihrer Arbeit vorstellt - sein Name sei George Amberson. Obwohl Sadie ihn noch nie gesehen hat, scheint ihr der Name etwas zu sagen; hat sie ihn etwa in ihren Träumen vernommen, wundert sich Jake? In einem kurzen Gespräch erfährt er, dass das Kennedy-Attentat Sadie dazu gebracht hat, sich für wohltätige Zwecke zu engagieren ...
Er fordert sie zum Tanzen auf, denn kurz zuvor hat er sich vom DJ einen ganz speziellen Song gewünscht, In the Mood, mit dem er und Sadie in einer anderen Welt einst ihre Schüler begeisterten. Und als er eine etwas verwirrte, aber ganz und gar nicht abgeneigte Sadie in seine Arme schließt, vergisst er die Zeit, vergisst er den Altersabstand ... und sie tanzen.


V E Artikel zu Der Anschlag
RomanOriginal-HörbuchInhaltsangabe (Teil I, Teil II, Teil III) • RezensionMiniserie • Coverpage
Charaktere: George AmbersonSadie DunhillJake EppingHarry DunningKartenmännerJohn F. KennedyLee Harvey Oswald
Schauplätze: DallasDerryJodieLisbon FallsSunset Point
Sonstiges: TrailerZeitreiseTop Ten der längsten Romane KingsHomepage zum RomanUnterschiede zwischen Roman und Miniserie