Böser kleiner Junge: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen
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So kommt es im Finale der Binnenhandlung schließlich dazu, dass ich selbst ein Kind ermorden möchte - nur in Gedanken natürlich, und damit hat King in meinen Augen gewonnen. Ich habe Mitleid mit einem Kindermörder so merkwürdig das für unsere Gesetzeshüter klingen mag und kann mir gut vorstellen, welchen Eindruck Hallas bei Staatsanwälten und Richtern gemacht haben muss, als sein Fall besprochen wurde. | So kommt es im Finale der Binnenhandlung schließlich dazu, dass ich selbst ein Kind ermorden möchte - nur in Gedanken natürlich, und damit hat King in meinen Augen gewonnen. Ich habe Mitleid mit einem Kindermörder so merkwürdig das für unsere Gesetzeshüter klingen mag und kann mir gut vorstellen, welchen Eindruck Hallas bei Staatsanwälten und Richtern gemacht haben muss, als sein Fall besprochen wurde. | ||
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Version vom 22. Dezember 2015, 15:25 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Croaton (4 / 5)
Stephen Kings Bonbon für seine deutschen (und französischen) Fans, die Kurzgeschichte Böser kleiner Junge, ist eine Art Beichte: Der zum Tode Verurteilte George Hallas will vor seiner Hinrichtung klar Schiff machen und erzählt seinem Anwalt Leonard Bradley, warum er einst einen bösen kleinen Jungen vor zahlreichen Zeugen mit sechs Schüssen erledigte ...
Mir gefällt die Atmosphäre des Gesprächs im Todestrakt, auch sind die Rückblicke gelungen. Irgendwie erinnert mich der Junge mit der Propellermütze an den Affen aus Der Affe - wann immer er auftauchte, war Unheil vorprogrammiert! Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass dies eine der Geschichten ist, die King bequem auf mindestens die Länge einer Novelle hätte aufblasen können; so passiert fast schon zu viel auf engstem Raum - gut unterhalten fühlte ich mich jedoch allemal.
Fazit: Kings Version des Monsterkindes à la Das Omen hält einige Gänsehautmomente parat und bestätigt mich (Beruf: Lehrer) in meiner Annahme, dass das Böse in so manchem Kinde schlummert ...
Tiberius (5 / 5)
Böser kleiner Junge ist eine Geschichte, deren Hintergrund für uns deutsche Kingfans besonders interessant ist. Die Kurzgeschichte erschien 2014 exklusiv in Deutschland und Frankreich als Dank für den herzlichen Empfang Kings durch die europäischen Fans. Für alle Freunde des gedruckten Wortes ein wenig ernüchternd, war das Geschenk erst nur elektronisch zu haben, ist aber zum Glück auch Teil der Sammlung Basar der bösen Träume.
Dieses kleine Geschenk aus Maine ist in meinen Augen ein Tolles. King besinnt sich einmal mehr darauf, uns das Grauen im Alltag zu präsentieren. Schlimmer noch, er setzt uns damit auseinander, dass wir einen Schutzbhefohlenen hassen sollen. Es wirkt für mich wie ein Schlag ins Gesicht für alle Eltern, die mit ihren kleinen Kindern diskutieren und verhandeln, nur um festzustellen, dass Kinder durchaus kleine egoistische Mistkerle sein können. Und das ist dieses unbekannte und namenlose Gör hier auch. Wir erfahren nicht, woher er kommt, oder warum er George Hallas so nachhaltig verfolgt. Wir erfahren nur von der stetigen Steigerung des Bösen.
So kommt es im Finale der Binnenhandlung schließlich dazu, dass ich selbst ein Kind ermorden möchte - nur in Gedanken natürlich, und damit hat King in meinen Augen gewonnen. Ich habe Mitleid mit einem Kindermörder so merkwürdig das für unsere Gesetzeshüter klingen mag und kann mir gut vorstellen, welchen Eindruck Hallas bei Staatsanwälten und Richtern gemacht haben muss, als sein Fall besprochen wurde.
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