Dolans Cadillac: Rezension: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2015, 17:54 Uhr

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Wörterschmied (4 / 5)

Dolans Cadillac ist eine Geschichte über Liebe und Rache. Mr. Robinson plant neun Jahre lang, wie er seine Rache am Ganoven Dolan über die Bühne bringen kann. Schließlich kommt er auf die Idee, ihn durch ene falsche Umleitung auf eine Baustelle zu führen und dort im Boden zu begraben.

Stephen King räumt mit Action-Filmen wie xXx oder Die Hard auf: Keine Waffen, keine Matrix-Zeitlupen, keine Dan-Brown-Momente, wo ein Charakter plötzlich die Welt retten muss. Hier zählt noch die wahre Handarbeit. Es ist interessant, das Spiel Kannst du?, zu spielen - doch mit verschärften Spielbedingungen, denn wir befinden uns im richtigen Leben und haben alles zu verlieren und keine Superkräfte. Wer wäre da nicht vorsichtig und versucht, jede Eventualität einzuberechnen?

In der Geschichte geht es letztendlich nicht darum, dass Robinson seinen Gegner Dolan aus dem Weg räumt, sondern hier ist der Weg, das Wie? das Ziel! Hat Robinson wirklich alle Winkelzüge in seinem Plan bedacht? Man kann es nur schwer beurteilen, aber immerhin wäre es eine mögliche Lösung der Problematik und das rechtfertigt auch die langen Passagen, die nur aus Gedankengängen ohne Handlung bestehen.

Offene Frage: Ist uns beim Lesen bewusst, dass wir zusehen, wie jemand kaltblütig einen Mord plant und begeht, um einen anderen Mord zu rächen?

Croaton (1 / 5)

Nein, ich werde mit der Geschichte auch durch Rob Lowes Lesung auf Dolan's Cadillac and Other Stories nicht warm. Zu dämlich ist mir die Grundidee, dass ein Mann sich über Monate hinweg zu Tode schuftet, um einen derart komplexen Akt der Rache auszuführen; zu ausführlich ist das Ausheben der Grube geschildert, zu langatmig sämtliche Vorbereitungen. Lediglich das immer mehr in den Wahnsinn abdriftende Gespräch zwischen den beiden Rivalen, als Dolan mit seinem Cadillac lebendig begraben wird, gibt der Story den einen Punkt. Sonst komme ich aus dem Gähnen nicht mehr raus, auch das Ende zieht sich wieder wie Kaugummi. Dolan trotz der Bewachung aus dem Hinterhalt zu erschießen hätte sicherlich nicht mehr Planung und Mühen bedurft und hätte auch dem Leser viel Arbeit erspart.

Winterspecht (2 / 5)

Vermutlich eine der schlechtesten Kurzgeschichten aus dem King-Kosmos. Die Idee gibt einfach zu wenig her, um zu überzeugen. Viel mehr hatte ich den Eindruck, hier wird ein sparsamer Einfall recht weiträumig ausgebaut. Ich mag groteske und absurde Elemente, aber WENN eine Geschichte vorgibt, möglich, sprich "naturalistisch" oder zumindest "realistisch" zu sein, dann kann sie sich nicht auf eine Kettenraktion an hanebüchenen Zufällen verlassen.

Tower (3 / 5)

Bevor ich diese Kurzgeschichte gelesen habe, kannte ich bereits die Grundlagen der Handlung. Zunächst war ich etwas verwirrt: Kann aus einer solchen Grundidee eine interessante Geschichte werden? Aus einer Idee, die eigentlich gar nicht so viel hergibt? Das Resultat ist vielleicht nicht überragend, aber eine interessante Geschichte ist es auf jeden Fall. Die inneren Kämpfe von Mr. Robinson wurden gut dargestellt. Auch seine Motive sind einigermaßen verständlich. Die Vorbereitung wurde interessant aufgearbeitet. Teilweise war es aber einfach zu detailliert, zu lang. Das ist das größte Problem: Die Länge der Geschichte. Teilweise ziehen sich die Sachen hin. Das ist schade. Wäre die Geschichte kürzer, würde alles vielleicht anders wirken. Und doch... es ist eine nette Geschichte für zwischendurch.

Mr. Dodd (5 / 5)

Von der Kurzgeschichte war ich sehr beeindruckt. Die langgeplante Rache von Mr. Robinson an dem Gangster Dolan ist gerade deshalb so gut, weil es unmöglich erscheint, dass Robinson es schafft. Er plant bis ins kleinste Detail Dolan in einem Graben zu versenken und fängt damit wirklich von Anfang an. Seine Arbeit bei der Baufirma, sein Hoffen und Warten auf eine Baustelle an der gewünschten Straßen und schließlich die endlose Plackerei, an deren Ende er sich fast umbringt. Ich wusste irgendwann nicht ob ich Robinson wegen dieser verzweifelten Tat verachten oder bewundern sollte. Zum einen ist Rache nie ein wirklich sinnvolles Mittel, zum anderen hat er alles so komplex geplant und man hofft einfach, dass der kleine Mann auch einmal triumphieren kann.

Überrascht war ich dann doch, dass es ihm gelang. Zuviel hätte schiefgehen können, trotz seines komplexen Plans und dennoch triumphiert er am Ende. Deshalb setzte auch das abschließende Gespräch und der Sandsturm dem ganzen die Krone auf. Seine Rache gelingt ihm perfekt, ob man es als Mittel tolerieren sollte, bleibt dem Leser aber selbst überlassen.