Charles (Hier seyen Tiger): Unterschied zwischen den Versionen
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Charles scheint zu phantasieren, um einen Grund zu finden, nicht auf die Toilette gehen zu müssen, obwohl er dringend muss, um so der peinlichen Frage nach seinen "Beweggründen" zu entgehen. Vielleicht redet er sich seine Lüge solange ein, bis er sie selbst glaubt, um das Drängen seiner Blase verstummen zu lassen. | Charles scheint zu phantasieren, um einen Grund zu finden, nicht auf die Toilette gehen zu müssen, obwohl er dringend muss, um so der peinlichen Frage nach seinen "Beweggründen" zu entgehen. Vielleicht redet er sich seine Lüge solange ein, bis er sie selbst glaubt, um das Drängen seiner Blase verstummen zu lassen. | ||
− | [[Kategorie:Charakter | + | {{weiterführend Hier seyen Tiger}} |
+ | [[Kategorie:Charakter]][[Kategorie:Blut]][[Kategorie:Vorname]] |
Aktuelle Version vom 17. Dezember 2015, 17:52 Uhr
Charles (Nachnamen unbekannt) ist ein Charakter aus Stephen Kings Kurzgeschichte Hier seyen Tiger.
Charles geht in die dritte Klasse der Acorn Street Grammar School - und er hat ein Problem: Er muss dringend auf die Toilette!
Schwierig wird diese Situation, weil die Lehrerin Miss Bird ihre Schüler zwingt, ihr Vorhaben möglichst genau zu formulieren. Sätze wie "Ich muss mal in den Keller" sind nicht erlaubt. Die Schüler sollen sagen: "Ich muss auf die Toilette" oder "Ich muss urinieren" - freilich eine peinliche Situation für einen Grundschüler, der sich vor den Augen seiner Klassenkameraden einer derartigen Autorität unterwerfen muss.
Schließlich erwischt Miss Bird ihn beim Hin-und Herrutschen auf seinem Stuhl und demütigt ihn vor der gesamten Klasse mit ihren Floskeln der Höflichkeit.
Doch diese Demütigung bleibt nicht Charles' einziges Problem: Auf der Jungentoilette lauert ein Tiger. Charles durchlebt einen moralischen Konflikt, ob er einfach auf die Mädchentoilette gehen sollte, aber würde man ihn da erwischen, wäre sein Ansehen für alle Zeit hinüber; vor allem bei Cathy Scott, für die Charles offensichtlich etwas empfindet.
Charles muss miterleben, wie erst sein verhasster Mitschüler Kenny Griffen und dann Miss Bird von dem Tiger gefressen werden, als diese nachsehen wollen, wo er denn bleibe. Schließlich geht er seelenruhig zurück in die Klasse und liest ein Buch, ohne nachzusehen, ob Miss Bird oder Kenny wirklich fehlen. Der Leser erfährt nicht, ob der junge Charles einen Tagtraum durchlebt hat oder den blanken Horror.
Inspiration?
Charles ähnelt dem Jungen, den wohl jedes amerikanische Kind als den Jungen kennt, der immer "Wolf!" rief. Einer bekannten Geschichte nach - die vor allem pädagogische Zwecke zu erfüllen scheint - ruft ein Junge ständig "Wolf!" und erschreckt damit seine Mitmenschen, welche die Präsenz eines wilden Tieres erwarten. Doch als tatsächlich eine solche Gefahrensituation eintritt, glaubt ihm kein Mensch mehr und der Junge wird von einem richtigen Wolf gefressen.
Moral: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er gleich die Wahrheit spricht!
Charles scheint zu phantasieren, um einen Grund zu finden, nicht auf die Toilette gehen zu müssen, obwohl er dringend muss, um so der peinlichen Frage nach seinen "Beweggründen" zu entgehen. Vielleicht redet er sich seine Lüge solange ein, bis er sie selbst glaubt, um das Drängen seiner Blase verstummen zu lassen.
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