Vollgas: Inhaltsangabe: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. April 2014, 19:52 Uhr
Inhaltsangabe zu Throttle
Stephen Kings Kurzgeschichte Throttle ist nicht weiter in Unterkapitel unterteilt; die Überschriften dienen somit lediglich der Orientierung des Lesers.
Inhaltsverzeichnis
Nach dem Blutbad
- Die zehnköpfige Motorradgang The Tribe ("Der Stamm") flieht mit Vollgas vom Schauplatz eines fürchterlichen Blutbades durch das Wüstenland Nevadas, angeführt wie immer von Race Adamson, der auf seiner Harley allen davonrast, bis sein Vater Vince ihnen bedeutet, bei einem Diner Halt zu machen. Sie lenken ihre Räder auf einen Parkplatz für Lastwagen und steigen ab.
- Gleich ist Lemmy Chapman zur Stelle, Vinces alter Vietnam-Kriegskamerad, der Vince auffordert, seinen Sohn Race gleich hier zur Rede zu stellen. Als Vince sieht, dass auch die anderen erwartungsvoll schauen, gibt er innerlich seufzend nach. Race hat schon eine Flasche Alkohol hervorgezogen und trinkt ausgiebig, als Vince auf ihn zutritt.
- Race gibt sich unbekümmert und will unbedingt nach Show Low. Dort nämlich wohnt Dean Clarkes Schwester. Sie könnte etwas von dem Geld haben, dass Clarke ihm und Vince schuldet.
- Clarke war zusammen mit Race im Irakkrieg, wo der Sanitäter mit Dope in Kontakt kam. Kaum zurück in Amerika wollte er sich auf Meth spezialisieren und konnte Race die Idee schmackhaft machen – aber er brauchte eine Starthilfe von 60.000 Dollar. Race kratzte 40.000 zusammen, Vince, der dachte, sein Sohn habe etwas bei ihm gut, steuerte 20.000 bei, obwohl er es insgeheim besser wusste. Auch die anderen Biker hängen mit drin; mit wie viel, wird nicht klar. Und nun das: Clarkes gesamter Drogenvorrat ist bei einem Brand vernichtet worden.
- Race und seine Biker stellten Clarke in dessen Hütte, wo Clarke unter Tränen behauptete, er habe sie gerade aufsuchen wollen. Einer der Biker, Roy Klowes, war so wütend, dass er meinte, er habe etwas gut bei Clarke: dessen Freundin müsse ihm einen blasen, um ein wenig seiner Schuld abzuarbeiten. Roy ging zum Pinkeln ins Bad ohne zu ahnen, dass Clarkes Freundin in der Tat da war, bewaffnet. Die 17-Jährige in einem T-Shirt der Corman High School schoss zweimal wild auf ihn, verfehlte aber beide Male, sodass Roy seine verrückte Machete ziehen und auf sie einhacken konnte. Das Blutbad war unvorstellbar. Es wurde nicht besser, als Race einem in Panik fliehenden Clarke hinterher eilte und ihn mit einer Schaufel niederstreckte; der Schlag war so heftig geführt, dass die Schaufel in Clarkes Kopf stecken blieb, als er tot zu Boden sank.
- Nun sieht Vince seinen Sohn, einen frischen Mörder, mit neuen Augen und kann kaum glauben, wie gelassen er über etwaige Geldreserven bei Clarkes Schwester spricht. Das Geld sei weg, meint Vince, damit müsse Race sich abfinden; Vince will Abstand gewinnen und vorübergehend in Las Vegas untertauchen.
- Als er sich abwendet und Race stehen lässt, wirft der wütend seine Flasche nach ihm, die an einem Öltanker zerschellt. Beunruhigt stellt Vince fest, dass der Fahrer in seiner Kabine sitzt – hat er gehört, worüber sie gesprochen haben? Wie dem auch sei, schon startet der Motor des Trucks mit der Aufschrift Laughlin (für einen Moment liest Vince fälschlicherweise Slaughterin, deutsch Schlachten) und der Fahrer macht sich aus dem Staub. Was auch immer er gehört hat, sicherlich weiß er es besser, als sich mit ihrer gefährlich aussehenden Gang einzulassen.
Wegplanung
- Im Diner kann Vince nicht umhin, die getrübte Stimmung seiner sonst so aufbrausenden Bande zu bemerken und beratschlagt sich mit seinem besten Kumpel Lemmy, was nun zu tun sei. Lemmy ist überzeugt, dass sie nach dem Doppelmord untertauchen müssen, dass die Hälfte von ihnen aber so von Meth abhängig ist, dass sie bald im Gefängnis landen oder tot sein werden.
- Während Lemmy schon vage Vorstellungen hat, bei einer Autowerkstatt eines Freundes nach Arbeit zu suchen, ist Vince einigermaßen entsetzt über diese ernüchternde Einschätzung der Lage und schiebt eine Entscheidung vor sich her. Als sie etwa eine Stunde später wieder aufbrechen, fahren sie einfach weiter; ein Weg, der sowohl nach Las Vegas als auch nach Show Low führen könnte.
- Zu Vinces Überraschung treffen sie nach nur knapp über 30 Kilometern den Laughlin-Truck wieder. Hatte der eine Panne oder noch einen Zwischenstopp gemacht? Vince hat keine Zeit, darüber nachzudenken, als Race – wie immer der Erste – ein so waghalsiges Überholmanöver macht, dass Vince ihn schon tot vor sich sieht ... doch es geht gerade so gut. Der Fahrer gibt den anderen ein Handzeichen, sodass die restlichen neun gefahrlos an dem riesigen Lastwagen vorbeiziehen können und das Fahrzeug schnell hinter sich lassen.
- Es dauert nicht lange, da passieren sie ein Schild, das auf den nächsten über 30 Kilometern eine Baustelle ausweist, die auch schon zu erkennen ist. Sie halten an, und Race bringt vor, dass die Strecke nach Show Low diese Baustelle umfahren würde.
- Plötzlich erinnert sich Vince an jenen Tag, als er sich sehr über seinen damals zehnjährigen Sohn John (nun als Race bekannt) ärgerte. Dieser hatte bei einer Fahrpause nichts essen wollen, sich aber kurz darauf über Hunger beklagt. Entnervt meinte Vince damals zu ihm, dass Race wissen sollte, dass er, Vince, nur weil er sein Vater sei, ihn noch lange nicht gern haben müsse. Vince geht davon aus, dass es diese äußerst verletzende, im Zorn dahin geworfene Bemerkung war, welche die Weichen stellte für Races verkorkste Zukunft. Dass Race sich im Irak als grausamer Egoist herausstellte, als er seine Kameraden in einem Humvee fliehend einfach zurückließ; dass er immer an der Spitze ihrer Gang fahren wollte, um seinen Wagemut zu beweisen; dass er sich ins Drogengeschäft verwickeln ließ – all das glaubt Vince auf jenen schicksalhaften Tag zurückführen zu können.
- Und als er nun spürt, dass auch andere der Biker Race Recht geben, dass Show Low einen Versuch wert sei, leistet Vince nicht lange Widerstand. Einmal mehr glaubt er, sein Sohn habe noch etwas bei ihm gut. Während der Öltanker schon wieder hinter ihnen auftaucht, fahren sie auf die Baustelle zu, um kurz vor ihr Richtung Show Low abzubiegen.
Der Löwe unter den Gazellen
- Gedankenverloren fährt Vince neben seinem Sohn die in Serpentinen steil nach unten verlaufenden Straße entlang, als er eher nebenbei über die Schulter zurückschaut und es sieht: Der gewaltige Öltanker attackiert wie ein auf der Laue liegender Löwe; die Gazellen, die er auserkoren hat, sind die drei hintersten Fahrer. Vince sieht in Schwindel erregenden Sekunden, wie John Kidder aus dem Sattel katapultiert und überfahren wird, wie sein Freund Doc Regis von seinem Motorrad über die Leitplanke gestoßen wird, da sind sie auch schon um die Kurve.
- Vince kann nicht glauben, was er da eben gesehen hat, da kracht schon Docs Leiche und sein Motorrad nach einem Sturz von zwanzig Metern direkt vor der restlichen Gang auf die Straße. Sie alle können ausweichen, bekommen aber keinerlei Gelegenheit, den Schock zu verdauen: Laughlins Mack walzt Ellis Harbison nieder, reißt Dean Carew in den Tod, will sie alle vernichten.
- Unter Schock fragt Vince sich, ob es möglich ist, einen Truck derart zu frisieren und wie viele Vorwärtsgänge dieses Monstrum nur hat (Vince beschwört die Zahl 100 herauf), denn ständig scheint Laughlin einen Gang hochzuschalten. Vince kennt die Gegend und weiß, dass er hier vorerst keinerlei Steigungen zu erhoffen hat – noch dazu ist da der Felsen zur einen, die Leitplanke und der Abgrund zur anderen Seite: Sie sind wie Vieh, das in einer Röhre zum Schlachtplatz getrieben wird.
- Laughlin hupt mehrere (spöttische?) BRONKs, als Roy in seiner Ohnmacht die Machete Richtung Windschutzscheibe wirft, wo sie undramatisch abprallt. Nun hat der Truck es auf Peaches abgesehen, der einen alten Beezer fährt, der möglicherweise jeden Moment seinen Geist aufgeben wird.
- Da passieren sie ein Schild: Abzweigung in knapp vier Kilometern. Das und Laughlins Hupen bringen Vince auf eine verzweifelte Idee. Er holt alles aus seiner Kawasaki heraus und setzt sich an die Spitze. Mit seiner Handbremse gibt er durch das Aufleuchten seiner Bremslichter ein Morse-Signal: den Buchstaben R für rechts. Er ist sich sicher, dass Peaches, Lemmy und Roy das verstehen werden – aber hat Race je Morse gelernt?
- Keine Zeit zum Nachdenken, da ist die Abzweigung. Vince gibt ein Signal zum Linksabbiegen, das Laughlin sofort sieht – der Truck schwenkt nach links. Vince aber bleibt rechts auf der Hauptstraße. Der Laster ist viel zu schwerfällig: Er muss links abbiegen.
- Vince kann seinen Triumph nicht lange genießen, denn in der Tat hat Race das Täuschungsmanöver nicht durchblickt: Laughlin hat zwar nur noch ein Opfer, doch dem setzt er erbarmungslos nach.
Little Boy
- Vince weiß, dass die Strecke sehr zum Nachteil seines Sohnes gereicht: Auf dem platt gefahrenen Dreck der Nebenstrecke wird der Lastwagen sehr viel besser navigieren können. Doch Vince, der von Erinnerungen an Races Kindheit überschwemmt wird, will nicht aufgeben. Wohl wissend, dass die Polizei in jedem Fall zu spät käme, muss er handeln. Peaches und Lemmy sind an seiner Seite; Roy jedoch dreht ihnen den Rücken zu und flieht ohne einen einzigen Blick zurück.
- Vince weiß: Es ist Zeit für Lemmys Little Boy. Dabei handelt es sich um eine M84-Granate, die dieser seit fünf Jahren "für alle Fälle" mit sich führt. Sie sieht harmlos aus, eher wie eine seltsame Mischung aus Thermoskanne und Spraydose, doch sie ist Vinces einzige Hoffnung. Er nimmt sie an sich und folgt der Hauptstraße, da die Abzweigung, die Race und Laughlin genommen haben, bald wieder in sie einmünden wird.
- Während Peaches und Lemmy ihm nachsetzen, kommt Vince ins Grübeln. Er will die Granate durch Laughlins Fenster werfen, das vorhin noch offen war. Was, wenn es jetzt geschlossen ist? Dann kommt ihm ein so entsetzlicher Gedanke, dass er fast ins Straucheln gerät: Sein Sohn Race ist ein Killer geworden, ein unnahbarer Mensch, der nicht ein einziges Mal über seine Schulter schaute, als der Truck seine Kameraden niedermähte – wäre es nicht vielleicht sogar das Beste, wenn Laughlin ihn erwischte?
- Hinter Vince gibt die Dichtung von Peaches' Beezer endgültig ihren Geist auf, was Vince wieder zu sich bringt. The Tribe ist seine Familie, auch wenn ein Polizist in Arizona sie einmal als "Straßenkotze" (orig.: road-puke) bezeichnete, und er, Vince, würde seine Familie rächen.
- Schnell erreichen Lemmy und Vince den Punkt, wo die ungeteerte Abzweigung in einer recht scharfen Kurve wieder auf die Hauptstraße führt; mit abgeschalteten Motoren lauschen sie gespannt, bis sie das Rumpeln des Trucks und auch das höhere Jaulen des Motorrads vernehmen: Race ist noch am Leben. Da sehen sie die Fahrzeuge auch schon: Race rast voraus, der tödliche Truck nur wenige Meter hinter ihm. Race zeigt seine Fahrkünste, als er mit quietschenden Reifen auf die Hauptstraße zurückkommt, doch Laughlin steht ihm in nichts nach, schaltet wie ein Berserker, um die Kontrolle nicht zu verlieren.
- Vince lässt seine Maschine wieder an und setzt hinterher, jetzt auf Autopilot. Als er auf den Lastwagen zufährt, sieht er einen Aufkleber: Stolzer Vater einer Corman-Schülerin, und plötzlich scheint alles einen Sinn zu ergeben, doch Vince hat keine Zeit zum Nachdenken; schon zieht er links am Öltanker vorbei, schnell ist er kurz vor der Fahrerkabine.
- Und das Fenster ist in der Tat zu. Laughlin hat ihn gesehen und schwenkt nach links, um ihn zu zerquetschen, da macht Vince das Einzige, was ihm noch einfällt: Er zeigt Laughlin (dessen Gesicht er nie zu sehen bekommt) den Stinkefinger. Unglaublicherweise lässt Laughlin daraufhin sein Fenster herunter und erwidert das Zeichen (wobei Vince eine Tätowierung sieht, die Laughlin als Ex-Marine ausweist) ... da zieht Vince auch schon den Zündungsring und wirft die Granate in die Fahrerkabine.
- Im Reflex reißt Laughlin das Steuer nach rechts, weg von Vince, auf die Leitplanke zu. Die Granate geht hoch, der Truck bricht durch die Leitplanke und rutscht einen Steilhang hinunter, überschlägt sich träge, explodiert. Lemmy und Vince bremsen vor der Leitplanke ab, sehen, wie der Fahrer des Trucks tatsächlich noch versucht, aus der auf der Seite zum Liegen gekommenen Fahrerkabine zu klettern – doch er ist zu stark verletzt und sinkt auf halbem Wege in sich zusammen.
Der Bruch
- Race ist zur Stelle, hüpft vor Freude wie ein Kobold auf und ab, wirft sich seinem Vater in die Arme. Vince genießt den kurzen Moment der Intimität und schwört sich, ihn für immer in Erinnerung zu behalten. Doch endlich ist ihm klar geworden, was Laughlins Sticker bedeutete.
- Unvermittelt stößt er Race von sich und verlangt von ihm den Namen von Dean Clarkes Freundin, die Roy mit der Machete niedermetzelte. Race gibt sich ahnungslos, bis Vince ihm eine Ohrfeige verpasst und ihn aufklärt: Laughlin hatte sie auf dem Parkplatz belauscht und den Spruch "Tod vor Unehre" ernst genommen. Wie ein Soldat hatte er sich den für seine Attacke am besten geeigneten Streckenabschnitt ausgesucht und seinen Rachefeldzug begonnen. Denn Deans Freundin war Laughlins Tochter.
- Lemmy, der während dieses Streites am Fuße des Abhangs nach dem Fahrer sah, kommt zurück und kann bestätigen, dass Laughlin tot ist. Er hat etwas dabei, was er in der Kabine gefunden hat: Es ist ein Bild von Laughlins Tochter, fotografiert vor seinem Truck. Sie trägt dasselbe Corman High School-Hemd, in dem sie starb.
- Race bestätigt endlich, dass er Jackie Laughlin kannte, gibt aber einen Scheiß auf sie und ihren Vater. Lemmy will auf Race los, doch Vince hält ihn zurück. Mit aller Kälte, die er aufbringen kann, befiehlt er seinem Sohn, sich aus dem Staub zu machen. Doch er solle nicht bei Clarkes Schwester anhalten: Vince hat vor, der Polizei alles zu gestehen und sie dazu zu bringen, ein Auge auf das Mädchen zu haben.
- Als Race begreift, dass es seinem Vater ernst ist, bezeichnet er den Tribe als Haufen alter Feiglinge (orig.: "old chickenshits") und steigt auf seine Harley. Er dreht sich nicht noch einmal um, als er davonbraust.
- Lemmy und Vince, der noch immer Jackies Foto umklammert, setzen sich und starren hinunter zu dem brennenden Öltank. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand den Qualm bemerkt und die Polizei auftauchen wird. Bis dahin können die beiden nur abwarten.
- Und in die Flammen schauen.
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