Mark Torrance
Mark Anthony Torrance ist ein Charakter aus Stephen Kings Romanen Shining und Doctor Sleep, sowie der Kurzgeschichte Before the Play. (Zum Namen Don Torrance siehe Anmerkungen.)
Inhaltsverzeichnis
In den Romanen
Obwohl Jack Torrances Vater erst in Kapitel 23 erstmals erwähnt wird und der Leser nur in Kapitel 26 Details über ihn erfährt, ist er eine Schlüsselfigur des Romans.
Der 1,90 große, übergewichtige Koloss (er vererbt diese Größe an seine ganze Familie; Jack bezeichnet er mit seinen 1,83 immer als Zwerg) ist ein Pfleger in einem Gemeindehospital. Bis zu seinem 7. Lebensjahr liebt Jack ihn bedingungslos, auch wenn er von ihm immer wieder Prügel bezieht und auch wenn Mark gelegentlich so betrunken ist, dass er Jack beim Spielen fallen lässt.
Liebe wird zu Angst und Hass, als Mark Jacks Mutter eines Tages – anscheinend völlig grundlos – mit seinem Gehstock verprügelt, den er nach einem Autounfall zumeist bei sich trägt. Entsetzt muss Jack mit ansehen, wie seine Mutter zu Boden geht und sein Vater noch weitere sieben Mal auf sie eindrischt, bevor seine älteren Brüder Mike und Brett ihm den Stock abnehmen und Brett droht, seinen Vater zu erschlagen, sollte er sich der Mutter nähern. [1] Mike ruft einen Krankenwagen; den Ärzten gegenüber behauptet Mark, seine Frau sei die Treppe runtergefallen. Obwohl die Ärzte die Lüge durchblicken, sind sie machtlos: Marks Frau nämlich bestätigt diese Theorie. (Dies ist eine Geschichte, die Danny Torrance in Doctor Sleep auch Abra Stone erzählt.)
Daraufhin wenden sich ihre Kinder von ihr ab, und einer nach dem anderen verlässt das Elternhaus. Jack aber ist erst frei, als sein Vater vier Jahre nach dieser Auseinandersetzung an einem Schlaganfall stirbt.
In der Kurzgeschichte
Die wie ein Prolog zum Roman zu lesende Kurzgeschichte Before the Play erzählt, wie ein betrunkener Mark seinen Sohn quer durch den Garten jagt und schließlich im Baumhaus findet. Er tritt Jack so hart, dass er aus dem Baumhaus stürzt und sich den Arm bricht - später wird Jack seinem eigenen Sohn Danny ebenfalls den Arm brechen. Jacks Hassliebe zu seinem Vater verdeutlicht ein Gedanke, den er seinem Vater manchmal gerne entgegenschreien würde: "Ich liebe dich, Papa! Geh weg! Nimm mich in den Arm! Ich werd dich umbringen! Ich hab solche Angst vor dir! Ich brauche dich!"
Schlüsselfigur im Werk Kings
In seinem neuen Vorwort zur Taschenbuchausgabe von 2001 bezeichnet King Shining als einen Wendepunktroman ("a crossroads novel"), weil er sich entschied, diese Vater-Sohn-Beziehung zu vertiefen und Jack dadurch Tiefe zu verleihen: [2]
Ein Teil von mir wollte die Grausamkeiten des Vaters beschreiben und es dabei belassen. (…) Ein anderer Teil von mir wollte tiefer gehen. (…) Ein Mörder [gemeint ist Jack], der von übernatürlichen Kräften zu seinen Morden getrieben wird, schien mir beinahe tröstlich zu sein, wenn man einmal die oberflächlichen Schreckmomente hinter sich gelassen hatte, die jede halbwegs kompetente Geistergeschichte aufweist. Ein Mörder, der es vielleicht tut, weil er in seiner Kindheit misshandelt wurde und weil es diese dunklen Mächte gibt … ah, das schien wirklich verstörend zu sein. | ||
Durch diese Darstellung wird Jack später (als das Hotel von ihm Besitz ergreift) zu einem mehrdimensionalen Bösewicht: Jack dreht nicht nur durch, weil das Hotel es so will - er dreht auch durch, weil er seine Kindheitserinnerungen nicht verkraftet.
Anmerkungen
- In Doctor Sleep nennt King Mark auf einmal fälschlicherweise Don. Möglicherweise ist es auch eine fehlerhafte Erinnerung seitens Danny, der die Geschichte wohl von seiner Mutter gehört hat.
- ↑ Dass sein Vater dabei immer wieder "Jetzt nimmst du deine Medizin!" schreit – eine Floskel, die Jack selbst später übernehmen wird – geht in der deutschen Übersetzung verloren.
- ↑ Das Originalzitat: "Part of me wanted to describe the father's brutality and leave it at that. (…) Another part of me wanted to go deeper. (…) A killer motivated to his crimes by supernatural forces was, it seemed to me, almost comforting once you got below the surface thrills provided by any halfway competent ghost story. A killer that might be doing it because of childhood abuse as well as those ghostly forces … ah, that seemed genuinely disturbing."
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